Pressemitteilung
Unter dem Titel „Stadt am Fluss“ hatte die Freie Wähler Gemeinderatsfraktion Stuttgart am vergangenen Freitag zu einer Schiffstour auf dem Neckar eingeladen. Dazu fanden sich rund 240 Teilnehmer auf dem Fahrgastschiff „Wilhelma“ des Neckar-Käpt’n ein. Im Mittelpunkt der ausgebuchten Schiffstour standen Ausführungen fachkundiger Referenten. Aufgezeigt wurde, welche Ideen, Vorschläge und Planungen es gibt, um den Neckar mehr hervorzuheben und besser erlebbar zu machen.
Zu Beginn erläuterte Johannes Rentsch vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung die Ziele des Masterplans „Erlebnisraum Neckar“ der Stadt Stuttgart. Im weiteren Verlauf der Tour ging Rentsch auf verschiedene Einzelmaßnahmen ein. So zum Beispiel auf die Umgestaltung des Neckar-Ufers beim Lindenschulviertel in Untertürkheim, die im kommenden Jahr in Angriff genommen werden soll.
Wie sich die Freien Wähler die Entwicklung der EnBW-Flächen rund um den Gaskessel in Gaisburg vorstellen können, erklärte deren Fraktionsvorsitzender Jürgen Zeeb. Die Freie Wähler-Fraktion befürworte die Ansiedlung der Stadtwerke Stuttgart auf dem Gelände des Wasserwerks, so Zeeb. Daneben könnten Gewerbe, Logistik und Wohnen auf dem weitläufigen EnBW-Areal Platz finden. Die neue Wohnbebauung solle so angeordnet werden, dass sie durch Lärm vom Cannstatter Wasen nicht beeinträchtigt werde, sagte der Fraktionschef.
Über den Stuttgarter Hafen und über den Gütertransport auf der Bundeswasserstraße Neckar wurden die Teilnehmer der Schiffstour durch Hafen-Pressesprecher Johannes Zeller informiert. Er hob die Bedeutung des Hafens als Drehscheibe für den Umschlag von Waren und Materialien aller Art hervor.
Eine Idee, die derzeit intensiv geprüft wird, ist die sogenannte Neckarwelle. Wie der 1. Vorsitzende des Vereins Neckarwelle e.V., Dr. Volker Sellmeier, erklärte, handelt es sich dabei um eine künstlich erzeugte und verstellbare Welle zum Surfen, die in den Abflusskanal des Wasserkraftwerks Untertürkheim eingebaut werden könnte.
Landschaftsarchitekt Johannes Jörg, der vor einigen Monaten in Zusammenarbeit mit anderen Büros den Gestaltungswettbewerb für das Neckarknie in Bad Cannstatt gewonnen hatte, ging auf seinen Siegerentwurf ein und zeigte die Schwachpunkte der jetzigen Ufergestaltung sowie die Chancen einer umfassenden Neugestaltung des Neckarknies auf. So gebe es derzeit zum Beispiel am Seilerwasen zu viel dichtes Gebüsch, das den Blick auf den Neckar versperre.
Die Cannstatter Jugendräte Alisa Eisele und Mehmet Ildes stellten die geplante Umgestaltung des sogenannten „Hechtkopfes“ beim Sicherheitshafen nahe der Reinhold-Maier-Brücke vor. Ziel des vom Cannstatter Jugendrat initiierten Projekts ist es, am Neckar-Ufer einen attraktiven Freizeit- und Erholungsort zu schaffen. Wie Freie Wähler-Regionalrat Peter Aichinger mitteilte, wird das Projekt wird mit 480.000 Euro aus Kofinanzierungsmitteln des Verband Region Stuttgart gefördert.
Mit welchen Herausforderungen sich Unternehmen konfrontiert sehen, die für eine Belebung des Flusses und mehr Attraktionen am Neckar sorgen wollen, stellten Neckar-Käpt’n Wolfgang Thie und Stefan Sendelbach, stellvertretender Bezirksbeirat der Freien Wähler in Münster, in ihren Beiträgen dar. Zwar gibt es für den Neckar-Käpt’n jetzt endlich einen Anleger unmittelbar bei der Cannstatter Altstadt. Wegen diverser Bedenken der zuständigen Stellen darf dieser bisher aber nicht dazu genutzt werden, Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Stefan Sendelbach, dessen Unternehmen Cool-Tours das „Gasthaus Keefertal“ wiedereröffnen, Stand-Up-Paddling, Wasserschuhlaufen sowie einen Kanu-, Kajak- und Elektro-Floßboot-Verleih anbieten möchte, beklagte die aus seiner Sicht teilweise kaum nachvollziehbaren Hürden auf dem Weg zur Genehmigung durch die verschiedenen Behörden.
Zum Schluss der Schiffstour wartete der Fraktionssprecher der Freien Wähler im Bezirksbeirat Bad Cannstatt, Gerhard Veyhl, mit einem Lösungsvorschlag zum ersehnten Bürgerhaus für Bad Cannstatt auf. Dabei sollen die Flächen beim Stadtbad und im Bereich der Mombach-Anlage neu geordnet werden. In den kommenden Tagen will Gerhard Veyhl den Vorschlag, den er in Zusammenarbeit mit dem Cannstatter Architekten Jens Lehmann ausgearbeitet hat, im Detail der Öffentlichkeit präsentieren.
Freie Wähler Gemeinderatsfraktion Stuttgart
Fotos, Freie Wähler Gemeinderatsfraktion Stuttgart