Richtig parken – Unfälle vermeiden
Falschparken ist kein Kavaliersdelikt. Wer auf Rad- oder Fußwegen parkt, wer Sichtachsen zustellt oder gar Rettungswege blockiert bringt konkret Menschen in Gefahr. Die Verkehrssicherheitskampagne „Vorsicht. Rücksicht. Umsicht.“ soll über die Gefahren aufklären und für mehr Rücksicht werben.
Elterntaxis, zugeparkte Bürgersteige, parken vor Fußgängerüberwegen und in zweiter Reihe abgestellte Autos bringen Schulkinder, aber auch viele erwachsene Verkehrsteilnehmende häufig in Gefahr. Warum das so ist und was man dagegen tun kann, darüber klärte eine Vor-Ort-Aktion mit Verkehrsminister Winfried Hermann und Verkehrsexperte Dr.-Ing. Hagen Schüller von der PTV Transport Consult GmbH, zum Start der Verkehrssicherheitskampagne „Vorsicht. Rücksicht. Umsicht.“ des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg auf. Pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahres am Mittwoch, 11. September 2019, wurde bei der Aktion an der Grund- und Werkrealschule Gablenberg im Stuttgarter Osten erlebbar, wie durch haltende und parkende Fahrzeuge Gefahrensituationen entstehen. Außerdem wurde aufgezeigt, wie richtiges Parken und Halten Unfallrisiken für Kinder und schwächere Verkehrsteilnehmende verringert bzw. Unfälle verhindern kann.
Minister Winfried Hermann fordert mehr Rücksicht im Straßenverkehr: „Wir als Verkehrsteilnehmer müssen aufeinander achten, egal ob hinterm Steuer, auf dem Rücksitz, im Sattel oder zu Fuß. Wir brauchen eine neue Fahrkultur, die sich durch ein faires Miteinander auszeichnet. Mit dem heutigen Aktionstag und der Verkehrssicherheitskampagne, wollen wir über Gefahrensituationen aufklären und vor allem sensibilisieren, damit auch vermeintlich ungefährliche Situationen richtig eingeschätzt und somit Gefahren zukünftig verhindert werden können. Vorsicht und Rücksicht ist lebensrettend!“
Gefahr beginnt, wenn Bewegung stoppt
Die Gefahren durch Unfälle im ruhenden Verkehr werden häufig unterschätzt. 2018 ereigneten sich in Baden-Württemberg 1.745 Unfälle im ruhenden Verkehr. Die Folgen sind oft gravierend, vor allem für schwächere Verkehrsteilnehmende, für Kinder, Seniorinnen und Senioren, für Radfahrende und Fußgängerinnen und Fußgänger.
Das Ministerium für Verkehr startet seine Verkehrssicherheitskampagne „Vorsicht. Rücksicht. Umsicht.“ deshalb mit dem Schwerpunktthema „ruhender Verkehr“. Neben der Aktion in Stuttgart, klärt eine landesweite Radiokampagne ab dem 12. September über das Verkehrssicherheitsthema ruhender Verkehr auf: Die Comicfigur Paulchen Panther ist ihr Sympathieträger, der Erkennungssong der Comic-Serie leiht dem Kampagnenspot seine Melodie. Ein neuer Text für den Ohrwurm motiviert Verkehrsteilnehmende mit viel Humor, sich den sogenannten „Holländischen Griff“ im Alltag anzueignen.
Einfach und effektiv – Der Holländische Griff
Hastig geöffnete Autotüren verletzten jedes Jahr Radfahrerinnen und Radfahrer in Baden-Württemberg schwer, da ihnen häufig nicht genug Zeit bleibt auszuweichen. Dabei können sogenannte „Dooring-Unfälle“ leicht verhindert werden. Der „Holländische Griff“ beschreibt die Aktion, wenn ein Fahrer oder ein Mitfahrer die Autotür eines geparkten oder haltenden Fahrzeugs mit der von der Tür weiter entfernten Hand öffnet. Beim Fahrer eines Autos wäre dies beispielsweise die rechte Hand. So dreht sich der Oberkörper des Fahrers automatisch nach links und ein eventuell vorbeifahrender oder gehender Verkehrsteilnehmer gerät in seinen Blickwinkel. So können Unfälle und Gefahren für alle Verkehrsteilnehmenden reduziert bzw. verhindert werden.
Verkehrssicherheit als gemeinsames Ziel von Stadt und Land
Auch sogenannte Elterntaxis bieten ein hohes Gefahrenpotential. Wird ungeordnet vor Kitas oder Schulen gehalten und geparkt, entstehen zahlreiche gefährliche Situationen, nicht nur für Schülerinnen und Schüler. Bereits gestern fand daher die Einschulungsaktion der Stadt Stuttgart unter der Schirmherrschaft von Herrn Dr. Schairer in der Altenburgschule im Stuttgarter Hallschlag statt. Hier wurde anhand praktischer Beispiele und Aktionen mit Kindern dafür geworben, die Kinder zu Fuß zur Schule laufen zu lassen und nicht die sogenannten „Elterntaxis“ zu bemühen. Wer noch nicht alleine gehen will, kann in Stuttgart beispielsweise die sogenannten Laufbusse nutzen.
Minister Hermann erklärt: „Es ist für die Gesundheit wie für die Entwicklung von Kompetenz im Verkehrssystem der Kinder absolut wichtig, dass Kinder lernen selbstständig und selbstverantwortlich zur Schule zu kommen. Eltern machen Kinder zum Transportgut und nicht allein bewegungsfähig.“
2019 hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg seine mehrjährige Verkehrssicherheitskampagne gestartet. Sie rückt über mehrere Jahre hinweg wechselnde Fokusthemen der Verkehrssicherheit in den Mittelpunkt. Im Kampagnenjahr 2019 liegt der Schwerpunkt auf Unfälle im ruhenden Verkehr. Die Kampagne macht auf wichtige Sicherheitsthemen aufmerksam, klärt über Fakten auf und gibt konkrete Tipps für Verhaltensänderungen: Damit die Teilnahme am Straßenverkehr in Baden-Württemberg sicherer wird.
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