Ab morgen (2.10.) wieder Warnstreiks bei der Postbank in Baden-Württemberg
ver.di ruft im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen die Standorte der Postbank Filialvertrieb AG (Betrieb Stuttgart) in den Regionen Ulm und Oberschwaben, sowie einzelne Filialen in Bayern, am morgigen Mittwoch zum ganztägigen Warnstreik auf.
„Nach dem vollkommen unzureichenden Angebot der Arbeitgeber erhöhen wir in dieser Woche noch einmal den Druck“, so Katja Bronner, zuständige Gewerkschaftssekretärin für die Postbank in Baden-Württemberg.
Die Streikenden der Filialen sind dazu aufgerufen sich am Mittwoch ab 11 Uhr in Ulm im Gewerkschaftshaus zu versammeln, dort findet auch die Urabstimmung für die bestreikten Filialen statt.
Am Freitag wird dann die Postbank Niederlassung Stuttgart mit allen Geschäftsbereichen sowie die Postbank direkt GmbH bestreikt. Außerdem werden am Samstag die Beschäftigten aller Filialen in den Regionen Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg und Mannheim aufgerufen.
In der letzten Woche waren bereits zahlreiche Filialen in der Region Stuttgart für einen Tag bestreikt. Außerdem blieben die Filialen in Mannheim am Freitag und Samstag wegen Arbeitsniederlegungen geschlossen.
Hintergrund ist ein „inakzeptables Angebot“, das die Arbeitgeber der DB Privat- und Firmenkundenbank AG in der dritten Verhandlungsrunde vorgelegt haben. Danach sollen die Gehälter der Beschäftigten ab 1. April 2020 um 1,7 Prozent erhöht werden, ab 1. Juli 2021 um 1,0 Prozent und ab 1. Februar 2022 um weitere 1,0 Prozent. Bei neun Nullmonaten würde dieses Angebot über eine Laufzeit von 36 Monaten eine durchschnittliche jährliche Erhöhung der Gehälter von lediglich einem Prozent bedeuten.
„Wer in der dritten Verhandlungsrunde eine Gehaltserhöhung unterbreitet, die unterhalb der zu erwartenden Teuerungsrate liegt und damit die Gehälter entwertet, statt sie angemessen zu erhöhen, der fordert eine sehr deutliche Reaktion der Beschäftigten geradezu heraus. Der Habitus der Arbeitgeber zeugt von mangelndem Verantwortungsbewusstsein“, erklärt ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Meister. Verhandelt wird für rund 12.000 Beschäftigte bei Teilen der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, Postbank Filialvertrieb sowie der BHW-Kreditservice und weiterer Tochterunternehmen (Betriebscenter für Banken, PB Service, PB Direkt, PB Firmenkunden AG).
ver.di fordert unter anderem die Erhöhung der Gehälter um sieben Prozent, mindestens 200 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Beschäftigten sollen dabei wählen können, ob sie mehr Geld oder mehr Freizeit erhalten möchten. Des Weiteren fordert ver.di eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro. Für ver.di-Mitglieder werden außerdem sechs Gesundheits- und Entlastungstage gefordert.
In Baden-Württemberg ist die Postbank in zwei Betriebsteile aufgeteilt in Karlsruhe und Stuttgart mit ihren jeweiligen Filialen, insgesamt arbeiten dort rund 1.000 Beschäftigte.
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