„Überzeugender Entwurf für das Stöckach-Quartier“
Pressemitteilung EnBW 12.12.
Sieger im städtebaulichen Wettbewerb steht fest – EnBW-Chef Mastiaux: Höchste Ansprüche an eine nachhaltige und lebenswerte Ausgestaltung
Stuttgart. Der städtebauliche Planungswett- bewerb für das bisherige EnBW-Betriebs- gelände in Stuttgart-Stöckach ist entschieden: Die Jury erkannte dem Netzwerk tong+ (Hanoi/Frankfurt) den 1. Preis zu. „Ein über- zeugender Entwurf, der zur positiven Entwicklung des Stadtteils Stöckach und der
gesamten Innenstadt zwischen der Villa Berg und dem Schlossgarten mit dem neuen Stadtteil Rosenstein beitragen kann“, gab Jury-Vor- sitzender Prof. Markus Allmann die Bewertung der Jury wieder. „Mit der zukunftsgerichteten Entwicklung des Stöckach-Areals will die EnBW in Stuttgart einen Unterschied im Bereich „nachhaltige Quartiersentwicklung“ machen“, unterstrich Vorstandschef Frank Mastiaux vor Ort bei der Vorstellung der Wettbewerbsergebnisse.
Bildtexte: Zufriedene Gesichter bei der Präsentation des Siegerentwurfs im Stöckach-Wettbewerb: Prof. Markus Allmann, EnBW-Chef Frank Mastiaux, OB Fritz Kuhn und Frank Heberger von der EnBW (v.l.n.r.). Foto: Milla/EnBW
Die 29-köpfige Jury aus Fachleuten, Vertretern von EnBW, Stadtverwaltung und Gemeinderat sowie vier von Bürgerinnen und Bürgern gewählten Vertretern hatte die Wahl unter 83 Entwürfen aus dem In- und Ausland, die auf die Ausschreibung im Juni eingegangen waren. 13 davon waren nach einer Jury-Sitzung im September in die zweite Runde gekommen und konnten vertieft werden. Nach einer weiteren Bürgerwerkstatt kam die Jury dann am vergangenen Freitag zu ihrem endgültigen Votum.
Erschließungsachsen und soziale Mitte
Der Siegerentwurf von tong+ vernetzt das Quartier durch mehrere Erschließungsachsen mit dem gesamten Stadtteil Stöckach. Die Eingangsbereiche werden durch kleinere Platzbereiche geöffnet und aufgewertet. In der Mitte des Quartiers befindet sich ein größerer öffentlicher Platz, der als Treffpunkt für die Nachbarschaften und soziale Mitte konzipiert ist. Versorgungs- einrichtungen, Gastronomie, kleinere Einzelhandelsgeschäfte sowie gewerbliche oder kulturelle Einrichtungen sind weitere integrale Bestandteile des Konzepts. Zum Entwurf gehören auch durchgrünte Innenhöfe und der Erhalt der Sporthalle.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt von zentraler Bedeutung
„Die EnBW hat sich bewusst entschieden, Verantwortung für die Zukunft des Areals zu übernehmen und es als zukunftsweisendes urbanes Quartier mit Schwerpunkt Wohnen zu entwickeln“, beschrieb Frank Mastiaux den Ausgangspunkt des Wettbewerbs. Dabei habe man gerade im Kontext des Klimaschutzes höchste Ansprüche an Kriterien wie Energie, Mobilität, Logistik, Grün- und Freiflächen und kommunikativen Austausch formuliert. „All das muss am Ende stimmig Hand in Hand gehen und funktionieren“, betonte Mastiaux, „aber für uns ist neben einer zukunftsgerichteten technischen Qualität auch der gesellschaftliche Zusammenhalt von zentraler Bedeutung. Deshalb haben wir mindestens genauso hohe Ansprüche an soziale Aspekte wie Nahversorgung, Begegnung und eine lebendige Mischung gestellt.“ Die nachhaltige Entwicklung von Quartieren sei für die EnBW ein strategisches Thema, bei dem sie derzeit bereits zehn Projekte in Baden-Württemberg mit einem Volumen von über 1.900 Wohneinheiten verfolge.
Mastiaux hob hervor, dass die EnBW das Stöckach-Projekt im bestmöglichen, engen Dialog und Austausch mit allen Projektpartnern durchführen wolle, insbesondere mit den Bürgerinnen und Bürgern Stuttgarts. Er sei begeistert von der lebhaften Beteiligung von Anwohnern und Interessierten
– rund 200 Bürgerinnen und Bürgern hätten sich in insgesamt sechs Werkstattgesprächen eingebracht. „Diesen offenen Austausch werden wir auch in den nächsten Phasen des Projekts konsequent beibehalten“, erklärte der EnBW-Chef.
Ein neuer Anziehungspunkt im Stuttgarter Osten
„Das Quartier am Stöckach soll ein lebendiges Quartier und damit ein neuer Anziehungspunkt im Stuttgarter Osten werden“, unterstrich auch Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn: „Was früher ein reiner Gewerbestandort war, wird künftig ein urbanes Quartier mit 40% gefördertem Wohnungsbau sein. Der Siegerentwurf hat uns einen großen Schritt vorangebracht, jetzt wissen wir, wie die Zukunft dieses Gebiets aussehen kann.“
Foto: Der Siegerentwurf schafft mehrere Erschließungsachsen mit dem gesamten Stadtteil sowie einen großen öffentlichen Platz in der Mitte des Quartiers. Illustration: tong+/EnBW
Frank Heberger, Generalbevollmächtigter der EnBW, umriss aus der Sicht des Bauherrn die Rahmenbedingungen des künftigen Quartiers: Es weise eine passgenaue Flächendichte und Höhenentwicklung auf, die rund 60.000 Quadratmeter Wohnfläche ermögliche. Mit den Zusagen der EnBW zum geförderten Wohnungsbau würden die Vorgaben des Stuttgarter Innenentwicklungsmodells (SIM) deutlich übererfüllt. „Wir wollen den Stöckach sozial, ökonomisch sowie ökologisch nachhaltig und auch weiterhin ‚von Bürgern für Bürger‘ entwickeln“, betonte Heberger.
Ausstellung der prämierten Entwürfe
Die Siegerentwürfe sind ab Donnerstagabend (12. Dezember) auch für die Öffentlichkeit zugänglich: Der „IdeenRaum“ in der Hackstraße 31 öffnet dafür am Donnerstag, Freitag und Montag jeweils von 18 bis 20 Uhr und am Samstag und Sonntag von 12 bis 17 Uhr.
Info: tong+Tong+ versteht sich als junges internationales Netzwerk von Architekten, Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und Gestaltern anderer Disziplinen. Die Verfasser des Siegerentwurfs beim Wettbewerb „Der neue Stöckach“ sind die Netzwerkmitglieder Tuan Tong, Huy Quang Le, Hannes Hörr und Michael Schenk. In dieser Konstellation haben sie erstmals zusammengearbeitet. Der Fokus von Tong+ liegt auf der interdisziplinären Entwicklung städtebaulicher Großprojekte. Das Netzwerk ist assoziiert mit den Büros Tong and Partners (Hanoi/Frankfurt am Main), Hannes Hörr
Landschaftsarchitektur (Remseck/Stuttgart) und Horst Schenk Projektentwicklung GmbH (Elz).
Info: Hannes Hörr Landschaftsarchitektur
Hannes Hörr Landschaftsarchitektur ist ein Büro mit Sitz in Remseck am Neckar und Stuttgart.
Gründungsjahr ist 2018. Gründer und Inhaber des Einzelunternehmens ist der freie Landschaftsarchitekt Hannes Hörr. Das Arbeitsspektrum des Büros beinhaltet Freiräume verschiedenster Art – vom Garten bis zur Gartenschau.
Info: Das Stöckach-Areal
Bundespräsident Theodor Heuss persönlich weihte im März 1952 das neue „Betriebswerk Stöckach“ des EnBW-Vorgängerunternehmens TWS ein. Erstmals wurden damals die Werkstätten für Strom, Gas und Wasser sowie die technische Ausbildung zusammengeführt. Zeitweise arbeiteten weit über 1.000 Mitarbeiter auf dem Gelände; heute sind es noch einige Hundert. Gebäude und Anlagen sind in die Jahre gekommen; die Funktionen werden nach und nach von anderen Standorten übernommen. Vor diesem Hintergrund hat die EnBW in den vergangenen Jahren verschiedene Modelle und Konstellationen für eine künftige Entwicklung des Areals geprüft; darunter eine umfangreiche Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2010. Derzeit hat unter anderem noch die gemeinsame Tochter von Netze BW und Stadtwerken Stuttgart, die Stuttgart Netze Betrieb GmbH, ihren Sitz im Stöckach.
www.der-neue-stoeckach.de
Hans-Jörg Groscurth
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Website: www.enbw.com
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