Urkunden für neue Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleure
Die Arbeit von Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleuren ist für für den Verbraucherschutz besonders wichtig. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch überreichte den Teilnehmenden des aktuellen Ausbildungsjahrgangs nun ihre Abschlussurkunden.
„Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist die Sicherheit, die Qualität und die richtige Kennzeichnung von Lebensmitteln wichtig. Eine Aufgabe der amtlichen Lebensmittelüberwachung ist es, die Produktion von Lebensmitteln auf allen Stufen – vom Acker bis ins Verkaufsregal – durch wirkungsvolle Betriebskontrollen und die gezielte Entnahme von Proben, die an den Untersuchungsämtern untersucht werden, in den Fokus zu nehmen. Lebensmittelkontrolleure bewältigen diese herausfordernde Aufgabe mit Spezialkenntnissen als fachkundig ausgebildetes Personal“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch. Der gesundheitliche Verbraucherschutz habe eine lange Tradition im Land und sei ein bedeutender politischer Schwerpunkt für die Landesregierung.
Vor allem in der heutigen Zeit, in der Produkte aus der ganzen Welt in die EU und damit auch ins Land importiert werden, sei der gesundheitliche Verbraucherschutz eine Aufgabe, die nur mit gut ausgebildetem Personal zu stemmen sei. In Baden-Württemberg würden deshalb Jahr für Jahr neue Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleure ausgebildet. „Ich freue mich sehr, auch dieses Jahr wieder gut ausgebildete und engagierte Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleure in der baden-württembergischen Lebensmittelüberwachung begrüßen zu dürfen. Ich wünsche unseren neuen Kolleginnen und Kollegen viel Freude für die tägliche und verantwortungsvolle Tätigkeit im Dienste des Verbraucherschutzes“, sagte die Staatssekretärin.
Ausbildung zu einem Beruf mit Verantwortung für den Verbraucher
Das Arbeitsgebiet der Lebensmittelkontrolleure ist sehr umfangreich und bietet damit viel Abwechslung. Die Tätigkeit hat das Ziel, Menschen vor Gesundheitsgefährdungen, Irreführung und Täuschung durch Lebensmittel und Bedarfsgegenstände, Kosmetika und Tabakerzeugnisse zu schützen. Entsprechend vielfältig ist die zweijährige Zusatzausbildung ausgelegt: Die praktische Ausbildung erfolgt in den Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämtern der Stadt- und Landkreise. Die theoretische Ausbildung findet zentral an der Landesakademie für Veterinär- und Lebensmittelwesen (AkadVet) in Stuttgart statt. Die AkadVet ist eine Einrichtung, die vom Land Baden-Württemberg sowie vom Landkreis- und Städtetag gemeinsam getragen wird. Weitere Praktika an den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern des Landes runden die Ausbildung durch Einblicke in chemische und mikrobiologische Analyseverfahren ab. Jährlich entscheiden sich Menschen mit einer bereits abgeschlossenen Ausbildung und guten Vorqualifikationen im Lebensmittelhandwerk (etwa Bäckermeister, Metzgermeister) oder auch Bachelorabsolventen von Hochschulen wieder bewusst für die „harte Schulbank“, um ihr Wissen durch eine Vielzahl an neuen Aspekten zu erweitern und um Verantwortung zu übernehmen.
Der aktuell verabschiedete Jahrgang 2018/2019 der Lebensmittelkontrolleure ist ein Lehrgang mit 22 Teilnehmern. Bereits Anfang 2020 startet ein neuer Kurs mit Teilnehmern aus Baden-Württemberg und anderen Bundesländern. „Baden-Württemberg ist eines der wenigen bundesdeutschen Länder mit eigener Ausbildungsakademie in diesem Bereich. Der heute verabschiedete Ausbildungslehrgang für Lebensmittelkontrolleurinnen und Lebensmittelkontrolleure ist bereits der neunte, der seine Theorieausbildung an der Landesakademie AkadVet absolviert hat. Derzeit arbeiten in Baden-Württemberg rund 1100 Mitarbeiter in den Bereichen Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz. Sie als frischgebackene Lebensmittelkontrolleurinnen und Lebensmittelkontrolleure gehören nun diesem großen Team an und verkörpern dabei den Verbraucherschutz in besonderem Maße nach außen“, sagte Gurr-Hirsch abschließend.
In den vergangenen zehn Jahren erfolgte ein Aufwuchs von Lebensmittelkontrolleuren in den Stadt- und Landkreisen von 222 auf 376 Personen; dies entspricht einem Zuwachs von fast 70 Prozent. Derzeit kann mit Blick auf den Landeshaushalt 2020/21 von einem Stellenzuwachs von 50 Stellen im Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes ausgegangen werden.