Blumengroßmarkt soll langfristig im Großmarkt Stuttgart erhalten werden
Betreiber ist die Blumengroßmarktgenossenschaft, die einst gegründet wurde, um im weitesten Sinne die Blumenhalle und die Ladehalle zu erbauen. Die Märkte Stuttgart GmbH als Eigentümer des Stuttgarter Großmarktes hat der Genossenschaft, vor mehr als zwei Jahren neue Mietverträge vorgelegt. „Es war einfach an der Zeit, die Verträge, die zum Teil über 50 Jahre alt sind, anzupassen“, sagt Lehmann. So wurden viele Verhandlungen geführt und kurzzeitig sah es im Dezember 2017 auch so aus, als habe man ein Vertragsangebot gefunden, das von der Genossenschaft akzeptiert wurde. Doch das zunächst angenommene Vertragsangebot wurde am nächsten Tag von der Genossenschaft widerrufen.
Daraufhin wurden in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat der Märkte Stuttgart GmbH die ersten Altverträge gekündigt. Gleichwohl blieb man weiter im Gespräch, und der Genossenschaft und ihren Mitgliedern wurde angeboten, die Erzeugergemeinschaft weiter zu führen, nur die Mietverträge sollten zu günstigeren Konditionen direkt von der Märkte Stuttgart GmbH mit den Händlern abgeschlossen werden. Auch für die in die Jahre gekommene Ladehalle sollte ein Sanierungskonzept erarbeitet werden. Außerdem sollte die Genossenschaft für die über 40 Jahre alten Hallen eine angemessene Entschädigung erhalten.
Nach Auslaufen der ersten Kündigungsfristen der Mietverträge im Laufe des Jahres 2018 wurde der Genossenschaft die Weiternutzung der Flächen innerhalb des Großmarktes gestattet. Ebenso wurde in die Verträge aufgenommen, dass verschiedene Punkte wie z.B. die Frühjahrs- und Herbstbörsen, die Schulung und Mitgliedschaft im Gärtnereiverband, aktuelle und kommende Werbemaßnahmen und weitere Themen weitergeführt werden.
Auf dieser Basis gab es weitere Gespräche mit den Beteiligten, die aber im Hinblick auf die Entschädigung der bestehenden Halleninfrastruktur zu keinem konsensfähigen Ergebnis geführt haben. Lehmann sagt: „Leider liegen die finanziellen Vorstellungen deutlich auseinander.“ Die Forderungen der Genossenschaft liegen bei weit mehr als 3 Millionen Euro, das wäre deutlich mehr als für einen Neubau aufzuwenden wäre. Ein Gutachten der Märkte Stuttgart taxiert den Wert für die Halle auf rund 400.000 Euro. Da trotz intensiver Gespräche keine Einigung zu erzielen war, wurde in Abstimmung mit den Gremien beschlossen, die Entschädigungssumme gerichtlich klären zu lassen.
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