Zu mehreren größeren öffentlichkeitswirksamen Polizeieinsätzen kam es in der Nacht auf Pfingstsonntag in der Innenstadt.
Während einerseits mehr als 500 junge Menschen und Feierwillige am Kleinen Schlossplatz die Corona-Regeln missachteten und sich die Situation trotz Polizeiaufforderung nicht besserte, täuschte nach den bisherigen Feststellungen ein 18-jähriger im Bereich der Theodor-Heuss-Straße einen Messerangriff vor und provozierte seine Festnahme sowie das Anlegen von Handschließen, während er am Boden lag.
1. Einsatz
Am Samstag kurz vor 24.00 Uhr beobachteten Kräfte der Sicherheitskonzeption Stuttgart eine Menge von rund 500 Personen auf und um die Treppen am Kleinen Schlossplatz, die in der überwiegenden Mehrzahl das Abstandsgebot nicht einhielten und den Platz vermüllten.
Als die Streifen nach Mitternacht begannen, die Personen auch mit Lautsprecherdurchsagen anzusprechen, wurden aus der Menge heraus Flaschen auf die Beamten geworfen. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt. Allerdings wurde ein Streifenwagen an mehreren Stellen leicht beschädigt.
Nachdem die Personen keine Einsicht zeigten und gegen die Beamten verbal aggressiv waren und den Anweisungen trotzig und ablehnend missachteten, bedurfte es schließlich des Einsatzes von mehr als einem Dutzend Streifenwagenbesatzungen, darunter Hundeführer, Gruppen der Sicherheitskonzeption und Kriminalbeamten, um die Menge vom Kleinen Schlossplatz zu drängen und sie im Bereich der Theodor-Heuss-Straße und dem Rotebühlplatz aufzulösen.
2. Einsatz
Gegen 02.00 Uhr meldete schließlich ein Anrufer eine Auseinandersetzung mit Messerangriff in der Büchsenstraße. Ein Mann habe ihn angesprochen und mitgeteilt, er sei „abgestochen“ worden und benötige einen Krankenwagen
Nach den bisherigen polizeilichen Ermittlungen stellt sich der Sachverhalt wie folgt dar:
Schnell eintreffende Streifenbesatzungen nahmen sich dem angeblichen Opfer an. Das 18-jährige vermeintliche Opfer, selbst zu Verletzungen befragt, gab zu verstehen, dass er sich einen Spaß erlaubt habe.
Nachdem vom vorgeblichen Opfer nun, wegen des Vortäuschens einer Straftat, die Personalien erhoben werden sollten, gab es tumultartige Szenen. Der Mann schrie um sich und sperrte sich gegen die Polizeimaßnahmen. Erst am Boden liegend konnten ihm Handschließen angelegt werden.
Das Polizeipräsidium Stuttgart geht beim derzeitigen Ermittlungsstand davon aus, dass der 18-jährige polizeibekannte Dunkelhäutige die Situation absichtlich herbeigeführt hat.
Die mehreren hundert Schaulustigen solidarisierten sich, offenbar ohne konkrete Kenntnis des Sachverhalts sofort mit dem 18-Jährigen, kreisten die eingesetzten Beamten ein und beschimpften sie u.a. als Rassisten.
Mehr als 30 Streifenwagen waren vom Lagezentrum zu dieser aggressiven Menschenmenge beordert worden, um die Lage in den Griff und Ruhe in die Situation zu bekommen.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und wertet unter anderem auch vorhandene Aufnahmen von Bodycams der eingesetzten Streifen aus.
Zeugen werden gebeten, sich unter ? 0711 8990-5778 zu melden.
Info und Foto, Polizei BW