Verwaltung plant Radschnellwege in Stuttgart
Pressemeldung LHS 22.09.2020
Radschnellwege sollen in Stuttgart künftig die nachhaltige Mobilität stärken und noch mehr Menschen aufs Rad bringen. Die Wege sind gedacht als hochwertige, direkte und leistungsstarke Verbindungen innerhalb der Stadt und auch zwischen Kommunen und Kreisen.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik hat am Dienstag, 22. September, eine Machbarkeitsstudie zur Kenntnis genommen, die in der Stadt dreizehn potenzielle Korridore für Radschnellwegverbindungen untersuchte. Sie ist als Rahmenplanung für das städtische Radver- kehrskonzept vorgesehen. Der Ausschuss hat die Verwaltung beauftragt, mit der Vorplanung erster Projekte zu beginnen und den Personal- und Finanzbedarf für die Haushaltsplanberatung 2022/23 anzumelden.
Die Stadt hatte in einem zweijährigen Prozess zusammen mit dem Ingenieurbüro Brenner Bernard und dem Planungsbüro Via die Studie erarbeitet. Für die Machbarkeitsstudie wurden Fachämter, wie etwa das Amt für Stadtplanung und Wohnen, Vertreter benachbarter Kommunen und Landkreise, Fraktionsvertreter und der Sprecherkreis des Radforums in die Planungen einbezogen. Dabei wurden im Laufe der Untersuchungen 230 Streckenvarianten mit insgesamt 300 Kilometern Wegstrecke in dreizehn Korridoren geprüft, ehe geeignete Vorzugstrassen festgelegt werden konnten. Das Streckennetz dieser potenziellen Vorzugstrassen umfasst jetzt zirka 102 Kilometer. Zur Umsetzung des Projekts werden Gesamtkosten in Höhe von 125 Millionen Euro veranschlagt.
Die Vorplanung für die ersten Abschnitte berücksichtigt die Pendlerstrecken in Richtung der Stuttgarter Innenstadt: auf der Nürnberger Straße in Bad Cannstatt, im Neckartal zwischen Esslingen und Untertürkheim sowie in Kaltental und an der Nord-Süd-Straße.
Radschnellwege bieten neue Reichweiten im Radverkehr und dadurch die Chance, neue Zielgruppen für das Rad zu erschließen. Die Stadt strebt bis 2030 an, den Radverkehr auf 25 Prozent des gesamten Verkehrs auszubauen. Dazu hat der Gemeinderat 2019 einen Grundsatzbeschluss gefasst: So sollen künftig 40 Euro pro Einwohner für den Radverkehr ausgegeben werden. Außerdem ist vorgesehen, den Ausbau des Hauptradroutennetzes bis 2030 abzuschließen und in allen Stadtbezirken mindestens eine Fahrradstraße auf Nebenstraßen auszuweisen.
Foto, Klaus