Pressemeldung
Eine unbekannte Täterin hat einen 42 Jahre alten Mann mittels der Masche „Sextortion“ sexuell erpresst und dabei mehrere Hundert Euro erbeutet. Der 42-Jährige lernte über ein soziales Netzwerk eine Frau kennen und schrieb über mehrere Tage mit ihr. Nach einem Videoanruf, bei dem der Mann onanierte, erpresste ihn die Täterin. Sie forderte ihn auf, mehrere Hunderte Euro an ein ausländisches Konto zu überweisen, ansonsten würde sie die während des Videoanrufs gefertigten Aufnahmen veröffentlichen. Nach einer ersten Zahlung, verlangte die Frau erneut mehrere Hundert Euro. Als er diese Zahlung schließlich verweigerte, versandte sie das Video an mehrere Kontaktpersonen des Mannes. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Bei der Masche „Sextortion“ kontaktieren die Erpresser ihre ahnungslosen Opfer über das Internet und überreden sie, sich vor einer Webcam oder bei einem Videoanruf auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Was den Opfern nicht bewusst ist: Die Handlungen werden aufgezeichnet. Die Erpresser verlangen Geldbeträge und drohen damit die Aufnahmen im Internet zu veröffentlichen, falls der geforderte Betrag nicht gezahlt wird.
Die Polizei rät deshalb:
– Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen an. – Prüfen Sie regelmäßig Ihre Account- und Privatsphäreneinstellungen. – Seien Sie zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Arbeitgeber. – Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu. – Im Zweifel: Kleben Sie die Chatkamera zunächst ab, um lediglich verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten. – Stimmen Sie keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in Videochats zu, wenn Sie die Person erst seit kurzem kennen. – Halten Sie Betriebs- sowie Virenschutzsysteme auf Ihren online-genutzten Endgeräten wie Smartphone, Laptop, Tablet oder Computer immer auf dem aktuellen Stand, um sich vor Schadsoftware, sogenannter Malware, zu schützen. Es gibt Malware, die Ihre Webcam problemlos aktiviert und Sie damit jederzeit filmen kann. Falls Sie bereits erpresst werden: – Überweisen Sie kein Geld. Die Erpressung hört nach der Zahlung meist nicht auf. – Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. – Kontaktieren Sie den Betreiber der Seite und veranlassen Sie, dass das Bildmaterial gelöscht wird. Nicht angemessene Inhalte kann man dem Seitenbetreiber über eigens hierfür eingerichtete Buttons melden. – Brechen Sie den Kontakt zu der anonymen Person sofort ab, reagieren Sie nicht auf Nachrichten. – Sichern Sie die Chatverläufe und Nachrichten mittels Screenshot. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de.
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