Pressemeldung ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – Landesbezirk Baden-Württemberg
Vor der am kommenden Dienstag (22. Februar 2022) stattfindenden zweiten Tarifrunde für die rund 15.000 Beschäftigten der Postbank ruft ver.di diesen Freitag und Samstag (18. und 19. Februar 2022) auch acht Postbankfilialen in Baden-Württemberg zum Streik auf. Insgesamt arbeiten in Baden-Württemberg rund 1.500 Beschäftigte im Deutsche Bank Konzern, die unter die Postbanktarifverträge fallen; davon sind knapp 40 Prozent im Beamtenstatus.
„Wir streiken erneut, weil die Arbeitgeberseite Anfang Januar in der ersten Verhandlungsrunde auf keine der ver.di-Forderungen eingegangen ist“, so Katja Bronner, ver.di-Gewerkschaftssekretärin und für die Postbankfilialen zuständig: „Dass die Arbeitgeber bisher noch nicht einmal ein Angebot angedeutet haben, hat unsere Kolleginnen und Kollegen schwer enttäuscht. Sie haben mehr Respekt verdient. Sie sind es, die trotz der Pandemie den Laden am Laufen halten.“
Neben den Filialen in Baden-Württemberg werden auch Postbankfilialen in anderen Bundesländern bestreikt. Insgesamt sind an beiden Tagen mehr als 100 Postbankfilialen im Ausstand.
„Wir streiken jetzt für ein verhandlungsfähiges Angebot“, so die Gewerkschaftssekretärin. Dieses sei machbar, so Bronner, zumal die Deutsche Bank – zu der die Postbank gehöre -, bei der jüngsten Bekanntgabe ihrer Geschäftszahlen für 2021 eine Vervierfachung ihres Gewinns im Vergleich zum Vorjahr bekannt gegeben habe (2,51 Mrd. Euro in 2021, 624 Mio. Euro in 2020). „Nun muss sich zeigen, ob die Arbeitgeber auch bereit sind, ihre Gewinne in faire Löhne zu investieren“, so Bronner.
ver.di war mit der Forderung nach sechs Prozent, mindestens aber 180 Euro mehr Gehalt in die Verhandlungen gegangen. Daneben fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro sowie eine unbefristete Übernahme für Auszubildende nach Abschluss der Ausbildung. Für die Postbankfilialen wird zudem ein Rechtsanspruch auf Altersteilzeit gefordert und als pandemiebedingten Belastungsausgleich und als Ausgleich für pandemiebedingte Provisionseinbußen soll es für die Beschäftigten insgesamt 1.500 Euro geben.
Die Gewerkschaft geht davon aus, dass an den beiden Tagen in den bestreikten Filialen weder Bankdienstleistungen noch Postdienstleistungen, wie zum Beispiel eine Paketausgabe oder Abholung von Einschreiben möglich sein werden. Aufgrund der pandemischen Situation wird der Streik als sogenannter „stiller Streik“ durchgeführt, bei dem es keine öffentlichen Demonstrationen oder Streikversammlungen geben wird. Für die Streikenden wird am Freitagvormittag aber eine virtuelle Streikversammlung im Internet durchgeführt.
In Baden-Württemberg werden folgende Postbankfilialen bestreikt:
Ettlingen (Friedrichstr.1)
Lahr (Tiergartenstr. 18)
Böblingen (Bahnhofstr. 33)
Ehingen (Lindenstr. 24)
Esslingen (Berliner Str. 4)
Weingarten (Postplatz 4)
Stockach (Schillerstr. 16) nur am 19.02.
Stuttgart 141 (Senefelderstr. 47) nur am 19.02.
ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg
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