Stadt richtet „Koordinierungsstab Ukraine“ ein
Presse LHS
Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf seinen Nachbarstaat bündelt die Landeshauptstadt die Hilfsangebote für Menschen aus der Ukraine.
Dazu hat sie am Dienstag, 1. März, einen „Koordinierungsstab Ukraine“ eingerichtet, der unter der Leitung von Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper regelmäßig zusammenkommen soll und bei Bedarf auch ad hoc. Der Koordinierungsstab besteht aus der Stadtspitze und Vertretern der Fachbehörden. Er wird unterstützt von einer Taskforce aus Verwaltung und Zivilgesellschaft, die Vorsorge trifft für eine schnelle und koordinierte Unterbringung von Geflüchteten und eine Infrastruktur zu Versorgung aufbereitet. Zudem pflegt sie die Kommunikation mit der Zivilgesellschaft.
Bündelung der verschiedenen Hilfsangebote
Die Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, Dr. Alexandra Sußmann, sagte nach der ersten Sitzung: „Der Krieg in Europa macht uns fassungs?, aber nicht tatenlos. Wir analysieren mit aller Besonnenheit die Lage, sondieren die Möglichkeiten und bereiten uns so bestmöglich auf unterschiedliche Szenarien vor. Als weltoffene, liberale Stadt werden wir unserer Verantwortung gerecht und tun vorsorglich alles, um Menschen aus dem Kriegsgebiet auch in Stuttgart unterbringen und versorgen zu können.“ Sußmann weiter: „Wir spüren die überwältigende Hilfsbereitschaft der Stuttgarterinnen und Stuttgarter. Die gesamte Verwaltung will hier koordinieren und für Übersichtlichkeit sorgen. Daher kommt jetzt ein Team aus unterschiedlichen Bereichen der Stadtverwaltung und der Zivilgesellschaft zusammen, bündelt die verschiedenen Hilfsangebote des Bürgerschaftlichen Engagements der Stuttgarter Initiativen, Organisationen, Unternehmen sowie Stiftungen und veröffentlicht sie auf der städtischen Homepage. Bürgerinnen und Bürger können sich auch mit ihren Fragen an das Team wenden – gleiches gilt für Menschen aus der Ukraine, die auf städtische Hilfe setzen.“
Interdisziplinäres Team
Das interdisziplinäre Team soll noch diese Woche seine Arbeit aufnehmen. Es wird zunächst eine Übersicht der wichtigsten Fragen, die aus kommunaler Perspektive beantwortet werden können, zusammenstellen. Homepage und Hotline werden bald möglichst veröffentlicht.
Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper bekräftigte: „Wir wollen sowohl die humanitäre Hilfe vor Ort unterstützen als auch Menschen zur Seite stehen, die aus der Ukraine zu uns flüchten müssen. Die Liegenschaftsverwaltung sucht intensiv passende Objekte und prüft vorliegende Angebote zur Unterbringung. Ich rufe darüber hinaus Privatpersonen auf, leerstehende Wohnungen an unsere Taskforce zu melden, damit wir so viele Wohnungen wie benötigt bereitstellen können.“
Unterstützung für Partnerstädte Lodz und Brünn
Die Feuerwehr Stuttgart plant, sich an einer Hilfslieferung von benötigtem Ausrüstungsmaterial für den Katastrophenschutz der Ukraine zu beteiligen. Es laufen aktuell Abstimmungen zum Umfang der Hilfslieferung.
Stuttgart bekennt sich zu seinen partnerschaftlichen Beziehungen zu anderen Städten und zeigt Solidarität mit Lodz in Polen und Brünn in Tschechien. Die beiden Städte erwarten zahlreiche Flüchtende aus der Ukraine, nicht zuletzt aufgrund ihrer Partnerschaften mit Städten in der Ukraine. Stuttgart hat beiden Partnerstädten Unterstützung vor Ort, aber auch für Projekte mit den ukrainischen Partnerstädten (Lodz mit Lwiw und Odessa, Brünn mit Charkiv) angeboten.
Am Rathaus wehen ab morgen die ukrainische Fahne, die Europa- und die Deutschland-Fahne sowie die Stuttgart-Fahne.
Die Verwaltung wird in der Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses am Montag, 7. März, über die aktuelle Lage und Hilfsangebote berichten.
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