Schwimmen lernt nur noch, wer es sich leisten kann?
Pressemeldung
Nicht nur das Leo-Vetter-Bad ist betroffen: Das Bad ist in der Sommersaison für die Öffentlichkeit geschlossen, wegen Fach- kräftemangel werden dort derzeit keine städtischen Schwimmkurse angeboten – stattdessen mieten private Anbieter günstig die Bahnen.
„Es kann nicht sein, dass öffentlich finanzierter Raum in dieser Weise von privaten Anbietern für kommerzielle Angebote genutzt wird“, kritisiert Anja Dargatz, Vorsitzende der SPD Stuttgart-Ost.
Städtische Angebote sind aus gutem Grund für alle Familien erschwinglich: Sicherheit in Gewässern und körperliche Gesundheit sind ein hohes Gut. Nun sind die städtischen Kursangebote durch das Bäderkonzept auf ein Minimum reduziert und private Anbieter profitieren von den günstigen Mietkonditionen und bieten zum Beispiel im geschlossenen Leo-Vetter-Bad Kurse zu wesentlich höheren Preisen an. „Private Angebote ergänzen, sie dürfen die öffentlichen Angebote aber nicht ersetzen“, wehrt sich auch Bezirksbeirat Jörg Trüdinger gegen die Kommerzialisierung des Schwimmkursangebots: „Es kann nicht sein, dass nur noch der schwimmen lernt, der es sich leisten kann“. Wenn die Fachkräfte fehlen, müssen bessere Konditionen geboten werden, um die Arbeit attraktiv zu machen. Außerdem sollte überprüft werden, nach welchen Prioritäten die Angestellten der Stuttgarter Bäder eingesetzt werden: Heißt es hier wirklich immer „Kinder zuerst?“. Die SPD Stuttgart-Ost bereitet zu diesem Thema einen Antrag für den Bezirksbeirat vor.
Anja Dargatz
Vorsitzende
OV SPD-Stuttgart Ost
Archivfoto, Klaus