Bereits bei der Präsentation einer Briefmarke zum Gedenken an den Demokratie-Vorkämpfer Robert Blum im November 2021 in Schloss Bellevue hatte sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Verhältnis von Briefmarken und Demokratie geäußert. Briefmarken seien „Deutschlands kleinste Demokratiebotschafter – klein, aber mit großer Reichweite, weil sie durch viele Hände gehen, durch die Hände der unterschiedlichsten Menschen in unserer vielfältigen Gesellschaft“. Briefmarken und Demokratie passten auch aus einem ganz anderen Grund gut zusammen: „Die Kultur des Briefeschreibens hatte ihre Blüte zur Zeit der Aufklärung, als immer mehr Männer und Frauen sich daranmachten, ihre Gedanken und Gefühle in Sprache zu fassen. Wer Briefe schrieb, übte sich in der Kunst des Reflektierens, Argumentierens und Diskutierens, eine Kunst, ohne die Demokratie gar nicht denkbar ist. Vielleicht wäre es auch heute, im Zeitalter der digitalen Kommunikation, gar keine schlechte Idee, mal wieder einen Brief zu schreiben, um einen Moment innezuhalten, die Gedanken zu ordnen und sich seiner selbst und seines Gegenübers zu vergewissern, statt alles in Sekundenschnelle zu kommentieren und zu bewerten. Ich bin jedenfalls überzeugt, dass wir diese Art der Verständigung und Selbstverständigung weiterhin brauchen, um die demokratische Debattenkultur zu pflegen“ (Quelle: www.bundespräsident.de).
Frank Appel, Vorstandsvorsitzender Deutsche Post DHL Group, sagt zum Start des Wettbewerbs: „Nach der großen Resonanz, die wir bei unserem Briefmarken-Malwettbewerb für Kinder zum Thema ‚Schutz des Planeten‘ im letzten Jahr mit über 6.000 Einsendungen erfahren haben, freuen wir uns jetzt auf viele kreative Ideen der Jugendlichen, welche Zeichen für die Demokratie sie setzen möchten. Für die Deutsche Post ist die Stärkung der Demokratie ein wichtiges Anliegen. Wir leisten dazu auch einen wesentlichen Beitrag, indem wir eine sichere und zuverlässige Briefwahl sowie die Postversorgung der Bevölkerung, der staatlichen Institutionen und der Wirtschaft gewährleisten.“
Bis zum 30. September haben Jugendliche Zeit, ihre Beiträge bei der Deutschen Post einzureichen. Einzelheiten zu Teilnahme- und Gestaltungsbedingungen können der Internetseite www.briefmarke-fuer-demokratie.de entnommen werden, über die die Deutsche Post auch regelmäßig ein Update zur Aktion einstellen wird. Eine Jury aus namhaften Vertretern entscheidet dann Ende Oktober über die besten zehn Motive. Die Jury besteht u.a. aus diesen Personen und Institutionen: Neven Subotic (Ex-Profifußballer und Stiftungsleiter der Neven Subotic Stiftung), Oliver Sachsze (Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz), Jochen Till (Autor), Florian Sandmann (Vorsitzender Junge Presse e.V.), Katja Hintze (Vorstandsvorsitzende der Spendenorganisation Stiftung Bildung), Jürgen Vogel (Schauspieler), Marianne Kothé (Abteilungsleiterin Leitung und Kommunikation im Bundesministerium der Finanzen) und Grafik-Professor Uli Braun (FH Würzburg) als Sachverständiger.
Die finale Entscheidung, welcher Beitrag gewonnen hat, wird über eine bundesweite Online-Befragung im November erfolgen. Die ersten drei Plätze erhalten einen Geldpreis, das Sieger-Motiv wird dann am 1. Juni 2023 als offizielle „Deutschland-Briefmarke“ in einer Auflage von ca. 3,3 Mio. Stück erscheinen.
Weitere Informationen unter: www.briefmarke-fuer-demokratie.de