Stadt am Fluss – Vernetzung Untertürkheim
Presse LHS
Jury kürt den Siegerentwurf
Die Mehrfachbeauftragung für das IBA’27 Netz?Projekt „Stadt am Fluss – Vernetzung Untertürkheim“ ist entschieden.
Der Entwurf der Planungsgemeinschaft Labor für urbane Orte und Prozesse mit Koeber Landschaftsarchitektur und Verkehrsplanung Link (alle aus Stuttgart) hat die Jury unter Vorsitz von Professorin Ute Meyer überzeugt. Das Gremium tagte am Mittwoch, 23. November, um die eingereichten Arbeiten zu würdigen und eine Rangfolge unter den vier teilnehmenden Planungsteams festzulegen.
„Die Wettbewerbsbeiträge haben die großen Potenziale zwischen Bahnhof Untertürkheim und Neckar eindrücklich aufgezeigt“, urteilt IBA’27-Intendant Andreas Hofer. Und weiter: „Es entsteht eine Perspektive für ein grüneres, weniger von der Infrastruktur und vom Verkehr durchschnittenes Quartier mit hoher Aufenthalts- und Lebensqualität. Im Weiteren gilt es die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schule, des Inselbads, der hier Wohnenden und Arbeitenden abzustimmen, damit ein belebter Ort für viele am Wasser entsteht. Der bereits entschiedene Wettbewerb für eine urbane Wohnsiedlung an der Inselstraße kann hier Leitbild für den anstehenden Wandel in den nächsten Jahren sein.“ Die Jury empfiehlt, mit der erstrangigen Arbeit weiterzuarbeiten.
Kooperation mit der IBA’27
„Im weiteren Verfahren wird es darauf ankommen, alle Akteure im Umfeld in einen gemeinsamen Zukunftsprozess einzubinden. Bei der Langfristperspektive eines Parks ist es dabei auch wichtig, qualifizierte Zwischenschritte des Aufbruchs zu konzipieren und umzusetzen – unter Umständen auch erst einmal temporär“, sagt Preisgerichtsvorsitzende Meyer zum Ergebnis des Wettbewerbs.
Ausgelobt hatte die Mehrfachbeauftragung mit partizipativen Elementen die Stadt Stuttgart in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27). Den Siegerentwurf zeichnet dabei laut Juryurteil aus, dass die Arbeit sich auf die Bebauung der Bestandsbereiche und den Karl Benz Platz konzentriert, um eine grüne Mitte – die Neckarwiese – zu schaffen. Die städtebauliche Vision geht davon aus, dass auf dem Areal des heutigen „Puritas?Gebäudes“ eine rund drei Hektar große Freifläche als öffentliche Parkanlage entsteht, die auch eine neue Anbindung an den Unterlauf des Neckarkanals herstellt. Um diese zukunftsweisende, stadtklimatisch wirksame Parkanlage sollen Mercedes-Campus, Campus Lindenschule, Drehscheibe Karl Benz Platz mit einer urban geprägten, gemischt genutzten Neubebauung und ein neuer Vorbereich am Inselbad entstehen.
Grüne Mitte ein zentraler Mehrwert
Die Arbeit besticht zudem durch ein gut durchdachtes Mobilitätskonzept. Drei dezentrale Standorte für Quartiersgaragen werden positiv gesehen. Die Kfz?Verkehrsflächen werden halbiert, Kreisverkehre dienen dem Verzicht von Abbiegespuren, die Flächen der Stadtbahnanlagen werden reduziert und optimiert.
Weiterüberlegt werden muss, welche Qualitäten mit dem vorgeschlagenen Lösungspaket erreicht werden können, da die grüne Mitte einen zentralen Mehrwert für Untertürkheim darstellt und das Wesen des Entwurfs ausmacht. Hier gilt es, sorgsam mit allen Beteiligten die weitere Entwicklung abzuwägen und bis zur IBA?27 erste Maßnahmen umzusetzen.