Am 6. Mai in Hedelfingen findet eine Gedenk- veranstaltung zum 90. Jahrestag der „Bücherver- brennung“.
„Das war nur ein Vorspiel, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Heinrich Heine
Lesung und Musik am Samstag, 6. Mai, in der Kreuzkirche
Im Mai 2023 jähren sich die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten zum 90. Mal. Als „undeutsch“ verschrienes Druckwerk war in Deutschland schon früher verbrannt worden, so 1817 beim Wartburgfest durch nationalistische Burschenschaftler. Im Mai 1933 loderten die Bücher-Feuer aber fast gleichzeitig in mehr als 70 deutschen Städten. Auch in Baden und Württemberg wurden Bücher „dem Feuer übergeben“. Die nationalsozialistische Propaganda sprach von einer „Aktion wider den undeutschen Geist“. Antreiber und Handlanger kamen in größeren Städten aus der NS-Studentenschaft, in kleineren Orten aus der Hitler-Jugend. Verbrannt wurden Werke von Heinrich Mann, Carl von Ossietzky, Sigmund Freud, Karl Marx, Theodor Wolff und vielen anderen.
Der Förderverein Altes Haus und der Förderverein Alte Kirche und Kreuzkirche wollen mit Unterstützung unserer Gesamtkirchengemeinde in einer Gedenkveranstaltung an die Bücherverbrennungen des Jahres 1933 erinnern. Dazu kommen Informationen zur Geschichte und Herkunft dieses barbarischen Rituals, außerdem Lesungen unter anderem aus Schriften von Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz Berthold Brecht und Erich Kästner sowie – stellvertretend für die Schriftstellerinnen und Schriftsteller, deren Werke im Mai 1933 nicht verbrannt, aber bald darauf verboten wurden – Erika Mann. Lesungen haben übernommen: Barbara Straub, Marie Schöbel, Hans-Joachim Schau, Harald Haury. Moderation: Michael Wießmeyer. Carmen Mammoser-Walddörfer und Ulrich Waldörfer begleiten die Veranstaltung musikalisch.
Die Veranstaltung findet am Samstag, den 6. Mai um 19 Uhr im Gemeindesaal der Kreuzkirche statt. Anschließend gibt es Gelegenheit zum Austausch und Gesprächen.