Preesemeldung der Feuerwehr Stuttgart
Am Mittwoch, den 16.08.2023, führten die Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg und die Höhenretter der Berufsfeuerwehr Stuttgart ein gemeinsames Training durch. Ab 09:00 Uhr wurde am sog. „Gaskessel“ in Stuttgart-Gaisburg eine Einsatzlage simuliert, bei der die einzige Möglichkeit der Rettung, die Hilfe aus der Luft darstellte. Das imposante Bauwerk mit rund 100 Metern Höhe und 67 Metern Durchmesser wurde bereits 2021 außer Betrieb genommen und von NETZE BW mit freundlicher Genehmigung für die Übung zur Verfügung gestellt. Mittels einer Winde ließen sich die Rettungskräfte vom Polizeihubschrauber zu den Hilfsbedürftigen ab und brachten sie anschließend in Sicherheit. Mit dieser Verfahrensweise ist es u.a. in einem Katastrophenfall möglich, Menschen aus lebensbedrohlichen Situationen zu retten.
Die Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg, die dem landesweit agierenden Polizeipräsidium Einsatz angehört und die Berufsfeuerwehr Stuttgart haben bereits im Jahre 2021, beim Jahrhunderthochwasser im Ahrtal, hocheffizient zusammengearbeitet. Damals konnten 40 Menschen von den Dächern eingeschlossener Häuser gerettet werden. Auch die jüngsten Hochwasserlagen in Slowenien und Österreich führen vor Augen, dass die Thematik aktuell ist und zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Die Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg kooperiert im Bereich der Windenrettung mit mehreren spezialisierten Partnern. Handelt es sich um Operationen in urbanem Gelände sowie an Industrieanlagen, kommen zumeist die Höhenretter der Berufsfeuerwehr Stuttgart zum Einsatz. In unwegsamen Gelände und Gebirge hingegen, wird eng mit den Bergwachten Schwarzwald und Württemberg zusammengearbeitet.
In jedem Fall erfordert es regelmäßige Übungen, um die Einsatzkräfte bestmöglich auf die unterschiedlichen Szenarien vorzubereiten, denn das komplexe Rettungsverfahren stellt hohe Anforderungen an Piloten, Windenoperator und Höhenretter. Auch das aktuelle Training in Stuttgart trägt dazu bei, dass im Ernstfall sicher und effizient Hilfe aus der Luft geleistet werden kann. Dann kann es – angesichts einsturzgefährdeter Häuser und anderer zeitkritischer Faktoren – auf jede Minute ankommen.
Solche Übungen erzeugen, insbesondere in Städten, einen erheblichen Lärmpegel. Der Fluglärm eines sehr tief fliegenden Hubschraubers ist jedoch nicht zu vermeiden bei dem Unterfangen in realistischer Einsatzumgebung zu trainieren. Vor dem Hintergrund der essentiellen Bedeutung des Windenrettungsverfahrens in Notfällen bitten wir hierfür um Verständnis.
Ein Hinweis der Polizei zum Einsatz des Polizeihubschraubers, der grundsätzlich Aufmerksamkeit erzeugt und die nachvollziehbare Frage aufwirft „Was da wohl los sei…?“ Es wird in solchen Fällen gebeten von Nachfragen über die Notrufleitungen (110 und 112) abzusehen, um die Kapazitäten der Leitstellen für Notfälle freizuhalten. Zumeist wird über die regionalen Medien zeitnah über den entsprechenden Polizeieinsatz berichtet und die Bevölkerung informiert.
Fotos, M. Piggy, Andy