Weiterbildung: AWS-Fahrertraining für den städtischen Winterdienst
Presse LHS AWS
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr: Die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) bereitet ihre Fahrerinnen und Fahrer auf den Winterdienst vor. Das AWS-Fahrertraining geht weit über die Mindestanforderungen des Berufskraftfahrer-Qualifikations?Gesetzes (BKrFQG) hinaus.
Seit diesem Jahr ist das Trainingsmodul vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg als Weiterbildung anerkannt. Mehrere Abfall- wirtschaftsbetriebe aus anderen Regionen sind nach Stuttgart gekommen, um sich über das Training zu informieren und Impulse für ihre eigenen Sicherheitsschulungen zu erhalten. Gut 100 Fahrerinnen und Fahrer von Kehrmaschinen, Streu- und Räumfahrzeugen trainieren dieser Tage auf dem Cannstatter Wasen den Ernstfall.
„Die Sicherheit für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Winterdienst steht an erster Stelle“, sagt Markus Töpfer, Geschäftsführer der AWS. „So erhöhen wir die Sicherheit und den Service für die Bürgerinnen und Bürger in Stuttgart.“ Das Training hilft den Teams, sich wieder auf die Herausforderungen des Fahrens unter schlechten Witterungsbedingungen und schlechten Sichtverhältnissen vorzubereiten. Dazu kommt ein Mehr an Technik für das Streuen und Räumen, das die Fahrerinnen und Fahrer in ihren Einsätzen sicher beherrschen müssen.
Die AWS hat eine eigene Fahrschule. Sie bildet Berufskraftfahrerinnen und -fahrer aus und hat das Trainingsmodul für die Sicherheit selbst konzipiert. Konkret geht es darum, Risiken im Winterdienst zu kennen und zu erkennen. Die Fahrerinnen und Fahrer der AWS trainieren die Fähigkeit, Risiken zu antizipieren, zu bewerten und sich daran anzupassen, die erforderliche Sicherheitsausstattung – Streuanlage und Schneepflug – anzuwenden und ebenso zu erkennen, wann ein Einsatz nicht durchführbar ist und verschoben werden muss. Risikofaktoren sind beispielsweise unterschiedliche und sich ändernde Straßen-, Verkehrs- und Witterungsbedingungen. Besondere Herausforderungen liegen in der Stuttgarter Topologie mit zudem engen und oftmals sehr stark zugeparkten Straßen und Kurvenbereichen.
Für die Sicherheit im Einsatz ist es auch wichtig, dass die Fahrerinnen und Fahrer einschätzen können, welche Kräfte auf ein Fahrzeug einwirken. Sie müssen wissen, wie sie es stabil halten können und wie sie gegebenenfalls angemessen gegensteuern. Treffen sie auf Notfallsituationen, sollen die Fahrerinnen und Fahrer die Lage einschätzen und weitere Gefahren abwehren können, also Maßnahmen ergreifen, um Folgeunfälle zu vermeiden, Verletzte bergen, Erste Hilfe leisten, Hilfskräfte verständigen oder im Fall eines Brandes richtig reagieren.
Im Winterdienst bildet die AWS vier Neueinsteiger und 104 versierte Berufskraftfahrerinnen und -fahrer weiter. Das Training für die Abfallsammlung mit weiteren Fahrerinnen und Fahrern folgt.
Ab 1. Oktober werden sich die Fahrerinnen und Fahrer des AWS-Winterdienstes ganz konkret in Stuttgarts Straßen auf den Winterdienst vorbereiten und mit ihren teils überbreiten Fahrzeugen unterwegs sein. So kennen sie vorab sehr gut die Routen zum Streuen und Räumen mit den topografischen Eigenheiten der Stadt. Im witterungsbedingten Ernstfall sind sie in der Lage, auch bei Dunkelheit, dichtem Schneefall, Eis oder Nebel sofort und sicher für die Bürgerinnen und Bürger die Straßen zu räumen.
Als Gießfahrzeuge im Einsatz
Die AWS führt den Winterdienst der Stadt Stuttgart von November bis März durch und räumt bei Bedarf rund um die Uhr. Von April bis Oktober sind die Fahrzeuge des Winterdienstes zu Gießfahrzeugen umgerüstet. Die AWS unterstützt in dieser Zeit das Garten-, Friedhofs- und Forstamt beim Bewässern von Bäumen und Grünanlagen. Bei entsprechender Wetterlage sind zusätzliche Gießfahrzeuge der AWS auch im Zeitraum des Winterdienstes für die Bewässerung der Bäume im Stadtgebiet im Einsatz.
Foto, LHS AWS – Archivfoto, Klaus