Nach Explosion in Stuttgart-Vaihingen: Abge- trenntes Gasleitungsstück soll untersucht werden
Pressemeldung Netze BW
Netze BW bietet Anwohner*innen Unterstützung an – Alter von Leitungen ist generell nicht ausschlaggebend für Störanfälligkeit
Stuttgart. Nach der mutmaßlichen Gasexplosion in Stuttgart-Vaihingen laufen die Arbeiten der Netze BW in der Katzenbachstraße auch am dritten Tag in Folge weiter. Das ca. 40 Meter lange Leitungsstück vor dem Gebäude 41, das bei der Gaskonzentrationsmessung nach dem Unglück auffällig war, ist inzwischen vom Netz abgetrennt. Es wird in den nächsten Tagen ausgebaut und in enger Zusammenarbeit mit den Behörden näher untersucht.
Bis auf das Unglückshaus selbst haben seit gestern Nachmittag alle Häuser wieder Strom, der nach der Explosion vorsorglich abgestellt worden war. Für drei Häuser, die am abgetrennten Stück der Gasleitung angeschlossen waren, wird heute ein behelfsmäßiger Anschluss gelegt. Ein Gebäude, dessen Wasseranschluss über das Haus 41 lief, hat ebenfalls einen Notanschluss bekommen. Die Netze BW ist auch darüber hinaus an verschiedenen Stellen im Kontakt mit den direkt oder indirekt betroffenen Anwohner*innen und bietet ihre Unterstützung an.
Das abgetrennte Leitungsstück stammt aus dem Jahr 1932 und wurde zuletzt Mitte 2021 im Rahmen der turnusmäßigen Kontrollen mit Messgeräten abgegangen. Dabei gab es keine Auffälligkeiten. Die unmittelbar benachbarten Leitungsstücke in der Katzenbachstraße sind deutlich jüngeren Datums und stammen aus den Jahren 2006 und 2008. Generell ist das Alter bei Rohrleitungen nur eines von vielen Kriterien, die über die Lebensdauer entscheiden. Weitere und oftmals wichtigere Faktoren sind zum Beispiel der Rohrwerkstoff, der Untergrund und das Umfeld, in dem die Leitung verlegt ist, die Verlegetiefe, die Belastung durch Verkehr und Witterungseinflüsse, individuelle Eigenschaften der unterschiedlichen, über die Jahre eingesetzten Materialien usw.
„Wann eine Leitung erneuert wird, entscheidet sich deshalb in der Gesamtbetrachtung von Messergebnissen, Schadensverlauf, Material und Alter“, erklärte Harald Hauser, Leiter des Regionalzentrums Stuttgart der Netze BW: „Das entsprechende Regelwerk befolgen wir selbstverständlich akribisch.“ In Stuttgart sind aktuell rund 4,2 Prozent der Gasleitungen älteren Bau-jahrs als 1950; ein Wert, der nach Kenntnisstand der Netze BW deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegt. In den vergangenen Jahren hat allein die Netze BW als Pächterin des Gasnetzes durchschnittlich jeweils 5 Millionen Euro für die Erneuerung des Stuttgarter Gasnetzes aufgewendet.
Freundliche Grüße
Hans-Jörg Groscurth
Im Auftrag der Netze BW GmbH
Foto, Andy