Bestürzung über Schlecker-Aus
Sozialministerin Katrin Altpeter ist bestürzt über das endgültige Aus von Schlecker. „Der Arbeitsplatzverlust für 26.000 Schlecker-Beschäftigte geht auf das Konto der FDP“, sagte die Ministerin. Zwar sei die FDP nicht für das Missmanagement der Schlecker-Familie verantwortlich. Die heutige Entscheidung beweise aber, dass die von der SPD im März vorgeschlagene und von der FDP verhinderte Einrichtung einer Transfergesellschaft für die Rettung des Rest-Unternehmens der einzig erfolgreiche Weg gewesen wäre, so Altpeter.
Die Ministerin erinnerte daran, dass eine Transfergesellschaft nicht nur eine bessere Arbeitsmarktperspektive für die bereits Gekündigten mit sich gebracht hätte. „Mit einer Transfergesellschaft hätten die 4.000 Kündigungsschutzklagen vermieden werden können und „Rest-Schlecker“ wäre für einen möglichen Investor deutlich attraktiver geblieben.“ Gescheitert sei dieser Weg bekanntlich an der FDP und deren Parteichef Rösler.
Wer wie Rösler den im März gekündigten Schlecker-Angestellten empfohlen habe, sich möglichst zeitnah um eine „Anschlussverwendung“ zu kümmern, zeige, wes Geistes Kind er sei. „Dass zu den bereits 10.000 gekündigten Schlecker-Frauen 16.000 weitere kommen werden, verdanken sie einer Partei, die in ihrer Klientelpolitik lieber reiche Hoteliers als schlecht verdienende Frauen unterstützt“, erklärte Altpeter mit Blick auf die FDP.
„Ich gehe davon aus, dass die Bundesagentur für Arbeit sich mit all ihren Kräften dafür einsetzen wird, dass die nun arbeitslosen und meist alleinerziehenden Frauen so schnell wie möglich wieder einen Arbeitsplatz finden“, sagte die Ministerin.
Quelle: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg
Es ist traurig, dass es so weit kommen musste. Aber nachdem die Transfergesellschaft gescheitert war, alle möglichen Investoren zu wenig Geld geboten hatten und die Entscheidung kurzfristig um eine Woche verzögert wurde war das tatsächlich zu erwarten gewesen.
Für die Mitarbeiter ist es nun ein zweites Mal hart – beim ersten Mal sind sie „davongekommen“ und hatten Grund für Hoffnung und nun sind sie an der gleichen Stelle wie ihre ehemaligen Kollegen vor ein paar Wochen.
Doch was kaum einer erwähnt. Auch für die übrige Bevölkerung wird das spürbare Auswirkungen haben. In Gablenberg wird dann nicht nur die Post fehlen und ein Supermarkt für das tägliche Leben sondern auch die Drogerieartikel sind dann am fernen Ostendplatz. Das wird die Verkehrssituation am Ostendplatz und in der Gablenberger Hauptstraße nicht verbessern…
@Steffen,
ist schon eine traurige Angelegenheit, die Leidtragenden sind eben wieder die „Kleinen“.
Vor allem in den ländlichen Gebieten hatte Schlecker ja auch Märkte, da müssen sich nun die Leutchen was einfallen lassen. Fahrt in die nächste größere Stadt.
Der Schleckermarkt in der Gablenberger Hauptstraße ist ja schon seit längerem zu, betroffen davon besonders ältere Menschen.
Uhlbach ist auch so ein Ort, erst das Lebensmittellädle und nun macht auch die Apotheke demnächst zu macht.
wieso seit längerem zu? Der Schlecker beim China-Restaurant gegenüber der Apothke ist doch noch da. Im Gegensatz zu Ostheim wurde der doch von der ersten Schließungswelle verschont.
Wir kaufen unsere Sachen jedenfalls am Ostendplatz. Wegen uns braucht es keinen Laden auf der grünen Wiese, wir haben zu Fuß alles erreichbar: Apotheke, Essen, Drogerie, Post und Bank. Hoffen wir dass das so bleibt…
Die Hoffnung stirbt zu letzt und diesem Fall ist dies traurigerweise passiert. Die Leidtragenden sind die rund 13.000 Mitarbeiterinnen welche sich Ende diesen Monats als erwerbslos sehen können. Ich frage mich nun, da das Worst-Case-Szenario eingetroffen ist, was für die Menschen nun unternommen wird und ob und in wie weit schon präventiv Maßnahmen gemacht worden sind.
Quelle: Newsplay