ADAC Württemberg e.V. und PP Stuttgart geben bekannt: Aktion „Sicherer Schulweg 2012“
Pressemitteilung 04.09.2012 PP Stuttgart
Stuttgart: Der ADAC Württemberg und das Polizeipräsidium Stuttgart haben am Dienstag, den 4. September 2012, an der Grundschule Gaisburg in Stuttgart-Ost, Landhausstraße 255, zum Schulbeginn einen gemeinsamen Verkehrssicherheitstag veranstaltet. Polizeipräsident Thomas Züfle hat für dieses Jahr die Schirmherrschaft übernommen und gemeinsam mit Dieter Rosskopf, dem Vorsitzenden des ADAC Württemberg, den Startschuss für die Aktion „Sicherer Schulweg 2012“ gegeben.
Die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Straßenverkehr, insbesondere das Schulwegtraining für Erstklässler, ist ein Schwerpunkt der Verkehrserziehung der Stuttgarter Polizei. Mittlerweile hat sich das Schulwegtraining als fester Bestandteil des Anfangsunterrichts an allen Stuttgarter Schulen etabliert.
„Richtiges Verhalten im Straßenverkehr ist eine Grundlage dafür, dass Kinder nicht verunglücken“, sagte Thomas Züfle. „Präventive Maßnahmen wie Schulwegtraining und Schulwegpläne sind deshalb elementare Bestandteile einer erfolgreichen Verkehrssicherheitsarbeit.“ Im Jahr 2011 wurden in Stuttgart 183 Kinder bei allen Verkehrsunfällen verletzt, ein Kind getötet. Die Zahl der Unfälle stieg mit beteiligten Kindern unter 14 Jahren von 176 auf 183 im Vergleich zum Vorjahr an. Im Zehnjahresvergleich ist es jedoch der drittniedrigste Wert nach 2009 und 2010. Von den 183 verletzten Kindern waren 72 als passive Verkehrsteilnehmer am Unfallgeschehen beteiligt, beispielsweise als Mitfahrer in einem Auto. Die Anzahl der Schulwegunfälle ist in 2011 um drei auf 16 Unfälle angestiegen. Hauptursachen, in den von Kindern verursachten neun Verkehrsunfällen, waren plötzliches Hervortreten hinter Sichthindernissen und das unachtsame Betreten der Straße, ohne auf den Verkehr zu achten. Bei den von Fahrzeugführern verursachten Schulwegunfällen war im Wesentlichen falsches Verhalten an Fußgängerwegen ursächlich.
Dieter Roßkopf, Vorsitzender des ADAC Württemberg, appellierte an die Kraftfahrer, besondere Rücksicht auf Schulkinder zu nehmen. Zudem mahnte er Mindeststandards für Schulwegpläne in Baden-Württemberg an. „Es gibt lediglich in vier Bundesländern vorbildliche Regelungen hinsichtlich von Schulwegplänen, jedoch gehört Baden-Württemberg nicht dazu, das ansonsten in der Verkehrspräventionsarbeit sehr gut aufgestellt ist“, unterstrich Dieter Roßkopf, „wir versprechen uns davon ein Mehr an Sicherheit für die jüngsten Verkehrsteilnehmer.“ Die Pläne sollten in den jeweiligen Orten durch alle Beteiligten gemeinsam erarbeitet werden und nachhaltig angelegt sein. „Als positives Beispiel im Land sehen wir die Schulwegpläne der Stadt Stuttgart“, betonte Dieter Roßkopf, „an diesen sollten sich weitere Kommunen orientieren.“
Der Aktionstag, seit 1984 gemeinsam vom ADAC Württemberg und der Stuttgarter Polizei veranstaltet, findet jedes Jahr kurz vor Schulbeginn an einer anderen Grundschule statt.
Mit einem vielseitigen Informations- und Aktionsprogramm werden den Erstklässlern, ihren Eltern und allen Interessierten Tipps zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr gegeben. So informiert der ADAC rund um die Kinderrückhaltesysteme und zeigt eine Fahrvorführung zum Thema „Sicher im Auto“.
Die Polizei gibt einen Einblick in das Schulwegtraining und gibt Eltern Ratschläge für das Training mit dem Kind. Auf einem Parcours können die Schulanfänger das richtige Verhalten im Straßenverkehr spielerisch lernen, aber auch ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Das „Kleine Zebra“ wird ebenfalls da sein und den Kindern zeigen, wie man sicher über die Straße geht.
In den kommenden Wochen werden die Beamten der Verkehrserziehung die Schulanfänger aller Stuttgarter Grundschulen besuchen und mit ihnen das richtige Verhalten im Straßenverkehr üben. Zunächst lernen die Schulanfänger das richtige Verhalten in der Theorie, bevor sie das Erlernte praktisch im Straßenverkehr vertiefen. Im Jahr 2011 absolvierten 4.878 Erstklässler das Training und erhielten zum Abschluss einen „Kinderfußgängerschein“.
Die Beamten der Polizeireviere, der Einsatzhundertschaft und der Verkehrsüberwachung werden ebenfalls in den ersten Wochen nach Schulbeginn die empfohlenen Schulwege zu den Grundschulen, die Fußgängerüberwege sowie die Geh- und Radwege überwachen. Auch die Kontrolle des sogenannten „Eltern-Taxis“ wird mit einbezogen. Hier werden diejenigen Eltern kontrolliert, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen oder abholen. Dabei überprüfen die Polizisten ebenfalls, ob die Fahrerinnen und Fahrer die vorgeschriebene Geschwindigkeit einhalten, die Gurte angelegt sind und der Nachwuchs ordnungsgemäß gesichert ist. Darüber hinaus überwachen die Beamten auch das Verhalten der Autofahrer an Bushaltestellen und Fußgängerüberwegen sowie das Parkverhalten im engeren Umfeld der Schulen.
Hinweise zur Verkehrssicherheit rund um den Schulweg finden Sie unter