Vermögensuhr knackt zehn Billionen Euro Grenze
ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – Landesbezirk Baden-Württemberg Stuttgart, 24. Februar 2014
Die Vermögensuhr des ver.di Landesbezirks Baden-Württemberg hat die zehn Billionen Euro Grenze geknackt. Die Basis der Berechnungen musste angepasst werden, weil das private Nettovermögen im Jahr 2012 nach den inzwischen vorliegenden Daten der Deutschen Bundesbank und des statistischen Bundesamtes nochmals schneller gewachsen ist als in den Jahren zuvor. Damit steigt nicht nur die sekündliche Wachstumsrate des Vermögens um über tausend Euro auf 10.402 Euro, auch das Vermögen liegt nun bei 10,159 Billionen Euro. Gleichzeitig ging das Wachstum der Staatsverschuldung nochmals deutlich zurück auf nur noch 171 Euro pro Sekunde. Das private Vermögen der Deutschen wächst damit nun sechzig Mal so schnell wie die Staatsverschuldung.
Über ein Drittel dieses Reichtums ist in der Hand von nur einem Prozent der Deutschen. Für diesen Personenkreis fordert ver.di eine Vermögenssteuer in Höhe von einem Prozent (Freibetrag pro Person eine Million Euro).
Leni Breymaier, ver.di Landesbezirksleiterin: „Geld ist genug da. Ich habe kein Verständnis dafür, dass Superreiche weiter geschont werden, während gleichzeitig notwendige öffentliche Aufgaben nicht erfüllt werden können.“
So fehlt Geld für den Kitaausbau, Krankenhäuser sind unterfinanziert, Kürzungen stehen an Schulen und in vielen anderen Bereichen der Daseinsvorsorge an.
„Gute Arbeit gibt es nur für gutes Geld, auch im öffentlichen Dienst. Der Staat ist nur knapp bei Kasse, weil fünfzehn Jahre lang Steuerpolitik für Reiche gemacht wurde“, so Breymaier mit Blick auf die anstehende Tarifrunde bei Bund und Kommunen.