19 getötete Motorradfahrer seit Jahresbeginn
Die diesjährige Motorradsaison hat für die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer hinsichtlich des Wetters positiv begonnen. Der ausgebliebene Winter und das herrliche Frühlingswetter lockten in diesem Jahr deutlich früher als gewöhnlich zu ersten Motorradausfahrten. In der Unfallbilanz schlägt sich der frühe Start in die Zweiradsaison leider negativ nieder.
„Bis Ende März kamen bereits zehn Motorradfahrer ums Leben, doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2013“, sagte Innenminister Reinhold Gall am Mittwoch, 16. April 2014, in Stuttgart. Leider seien im April bis heute weitere neun hinzugekommen. Er hoffe, dass sich der negative Trend nicht fortsetze, mit dem die Motorradsaison im vergangenen Jahr zu Ende gegangen sei. Im September und Oktober des vergangenen Jahres hätten sich ungewöhnlich viele schwere Motorradunfälle ereignet und 28 Motorradfahrer seien dabei tödlich verunglückt.
Im gesamten vergangenen Jahr hätten 85 Biker ihr Leben verloren, 64 Prozent der tödlichen Motorradunfälle seien dabei von ihnen selbst verursacht worden. Die Bilanz der vergangenen drei Wochenenden weise eine noch höhere Quote aus. So seien neun von zehn tödlichen Verkehrsunfällen von den Motorradfahrern selbst verursacht worden, beispielsweise durch überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit.
„Halten Sie die Verkehrsregeln ein, fahren Sie besonnen und vorausschauend. Es geht um Ihre Sicherheit und Gesundheit“, betonte Innenminister Gall. Aber auch der sichere und technisch einwandfreie Zustand der Maschine sowie Fahr- und Sicherheitstrainings seien wichtig für einen guten Start in die Saison. Autofahrer sollten als gute Verkehrspartner zum Start der Motorradsaison besonders aufmerksam sein, denn Zweiradfahrer seien wegen ihrer schmalen Silhouette schlechter erkennbar. Die Biker könnten aber auch selbst zu besserer Sicherheit beitragen. „Machen Sie sich sichtbar, tragen Sie auffallend farbige Schutzkleidung oder noch besser Warnwesten und fahren sie nie am Limit“, sagte Gall.
Für intensivere Verkehrsüberwachung seien mit der Polizeireform bei den regionalen Polizeipräsidien Motorrad-Teams eingerichtet worden. Diese Spezialisten könnten technische Veränderungen an Motorrädern problemlos erkennen. Zudem würden aktuell 44 Motorräder der neuesten Generation für die Polizei beschafft. „Für die Sicherheit der Motorradfahrerinnen und -fahrer wird die Polizei selbstverständlich wieder spezielle Kontrollen durchführen“, sagte der Innenminister. Dabei ginge es aber nicht nur um Überwachung, sondern auch um Informationen über Unfallrisiken, die Notwendigkeit der Fahrzeugbeherrschung, Schutzkleidung und die technische Ausstattung von Motorrädern. Deshalb werde die Polizei auch zusammen mit den Partnern der Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR bei zahlreichen Biker-Treffs präsent sein. Landesweiter Höhepunkt sei der fünfte Bikertag, der am 25. Mai 2014 auf der Landesmesse in Stuttgart stattfinde.
Weitere Informationen
2013 ist die Zahl der Motorradunfälle um 2,8 Prozent auf 4.686 zurückgegangen (2012: 4.819). Dabei wurden 1.405 (2012: 1.444; – 2,7 Prozent) Motorradfahrende schwer- und 2.483 (2012: 2.540; – 2,2 Prozent) leichtverletzt, 85 (2012: 76; + 11,8 Prozent) Motorradfahrer verunglückten tödlich. Damit war beinahe jeder fünfte Verkehrstote in Baden-Württemberg ein Motorradfahrer.
Quelle, Innenministerium
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