Werk von Le Corbusier: Neuer Anlauf zur Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste
Die herausragenden Bauten Le Corbusiers sollen zum Weltkulturerbe ernannt werden. Den dazugehörigen Antrag haben am 19. Januar 2015 sieben Staaten bei der UNESCO eingereicht.
Das Besondere: Durch die Beteiligung Indiens liegt dem Welterbezentrum in Paris erstmals ein weltumspannender Antrag vor. Weitere Beteiligte sind unter der Federführung Frankreichs Argentinien, Belgien, Japan, die Schweiz und Deutschland. Also die Partner, die sich schon in der Vergangenheit für die Aufnahme stark gemacht hatten. Eine Entscheidung der UNESCO wird für Sommer 2016 erwartet.
Der aktuelle Antrag wurde in Absprache mit dem Internationalen Denkmalrat ICOMOS überarbeitet. Er folgt den fachlichen Empfehlungen des Welterbekomitees aus dem Jahr 2011. Dass sich nun auch Indien mit Hauptwerken Le Corbusiers in Chandigarh beteiligt, lässt die positive Entwicklung des Antrags erkennen. Erstmals wurde die Aufnahme in die Welterbeliste 2008 beantragt.
Der aktuelle Antrag umfasst 17 besonders bedeutsame und gut erhaltene Gebäude und Gebäudegruppen auf drei Kontinenten. Sie verdeutlichen die herausragende Rolle Le Corbusiers für die Architektur des 20. Jahrhunderts; gleichzeitig sind sie Zeugnisse der Globalisierung der Moderne. Um die Erhaltung der Stätten in ihrer Gesamtheit zu koordinieren, sind länderübergreifende Netzwerke entstanden.
Für den deutschen Beitrag zeichnen verantwortlich das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg als oberste Denkmalschutzbehörde des Landes und die Landeshauptstadt Stuttgart.
Le Corbusier hat zwei Häuser in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung entworfen, sie gelten als Ikonen einer modernen Lebensweise und einer neuen Ästhetik. Die Häuser waren Teil der programmatischen Bauaustellung „Die Wohnung“ 1927. Organisiert und gestaltet haben diese Ausstellung der Deutsche Werkbund, die Stadt Stuttgart und Mies van der Rohe.
Das Weißenhofmuseum im Haus Le Corbusier zeigt, wie groß das Interesse am Werk von Le Corbusier auch heute noch ist. Bis 2014 zählte es rund 200.000 Besucher.
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