Flüchtlinge: Stadt weitet Unterbringung auf alle Bezirke aus – OB Kuhn: „Ziel ist, den Konsens in der Stadt zu halten“
Info der Stadt Stuttgart
OB Kuhn: „Die Zahl der Flüchtlinge wächst weiter. Genaue Prognosen kann niemand liefern. Dennoch: Wir müssen und wollen die Menschen, die uns zugewiesen werden, weiterhin angemessen unterbringen. Die Verwaltung arbeitet im Krisenmodus, aber wir brechen nicht in Wehklagen aus.“ Die Stadt wolle den „Stuttgarter Weg“ weiter gehen, dazu zählen die dezentrale Unterbringung oder die adäquate Betreuung durch freie Träger. „Wir wollen den Konsens in der Stadtgesellschaft aufrecht erhalten, dazu brauchen wir auch eine engagierte Zivilgesellschaft“, so Kuhn.
Sechs Standorte mit Systembauten, drei mit Containern
An sechs Standorten sollenfür rund 33 Millionen EuroSystembauten aufgestellt werden, an drei Standorten plant die Stadt erstmals eine Unterbringung in Containerbauweise. Erster Bürgermeister Michael Föll: „Wir benötigen Unterkünfte, die schneller verfügbar und kurzfristiger realisiert werden können. Da an den drei Standorten städtische Projekte anstehen, können diese nur vorübergehend zur Flüchtlingsunterbringung genutzt werden. Das ist unwirtschaftlich für Systembauten, die auf mindestens fünf Jahre ausgelegt sind.“
Die Stadt hat als neue Standorte vorgesehen:
- Birkach (Grüninger Straße, 2 Systembauten, 156 Plätze)
- Degerloch (Sportplatz Waldau, Container, 306 Plätze)
- Feuerbach (Krailenshaldenstraße, 4 Systembauten, 321 Plätze)
- Möhringen (Ehrlichweg, 4 Systembauten, 321 Plätze)
- Münster (Burgholzstraße, 4 Systembauten, 321 Plätze)
- Nord (Rote Wand, Container, 294 Plätze)
- Obertürkheim (ZOB, 3 Systembauten, 243 Plätze)
- Ost (Klingenbach, 1 Systembau für Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge, 78 Plätze)
- Sillenbuch (Untere Hasenwedel, Container, 108 Plätze)
Mit den neuen Standorten in Birkach, Münster und Obertürkheim befinden sich nun in allen 23 Stadtbezirken Stuttgarts Flüchtlingsunterkünfte. Erstmals wird es an einzelnen Standorten vier Systembauten geben. Damit erhöht sich die maximale Zahl von 243 Unterkunftsplätzen pro Standort auf 321.
Auch vier Schulen werden interimsweise genutzt
Da weiterhin mindestens 1.200 Plätze bis Ende 2015 fehlen, müssen zudem kurzfristig auch Interimsquartiere eingerichtet werden. Die Stadt möchte deshalb vier Schulgebäude belegen, die derzeit leerstehen. Es handelt sich dabei um die Friedensschule in Stuttgart-West (240 Plätze, befristet bis zur Inanspruchnahme als Ausweichquartier für die Sanierung der Schwabschule), die ehemalige Hedwig-Dohm-Schule in Stuttgart-West (250 Plätze, befristet bis zur Inanspruchnahme als Ausweichquartier für das Eberhard-Ludwig-Gymnasium), die Fasanenhofschule in Möhringen (80 Plätze, befristet bis zur Fertigstellung der Systembauten in der Ehrlichstraße, dann wohnungswirtschaftliche Verwendung des Grundstücks) und die Gorch-Fock-Schule in Sillenbuch (80 Plätze, das Gebäude steht derzeit leer).
„Durch die Nutzung der leerstehenden Schulen können wir insgesamt 650 Plätze kurzfristig bereit stellen. Die Zwischennutzung wird die vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen weder beeinträchtigen noch verzögern“, so Föll.
Zudem plant die Stadt interimsweise 200 Flüchtlinge in vier Waldheimen unterzubringen, weitere Waldheime werden geprüft.
Stuttgarter Weg in der Flüchtlingsunterbringung
Sozialbürgermeisterin Fezer: „Mehr Flüchtlinge bedeuten mehr Integrationsarbeit. Um den Frieden in der Stadt zu wahren, wollen wir die Flüchtlinge stufenweise in unsere Gesellschaft integrieren. Die hohe Akzeptanz bei den Bürgern ist ein Schatz, den es zu pflegen gilt.“ Die Bemühungen um Integration werden sich auf die Bereiche Sprache, Wohnen, Arbeit, Bildung und medizinische Versorgung beziehen. „Es ist wichtig, dass wir den Flüchtlingen zudem kulturelle Werte vermitteln. Dazu gehören auch unsere Grundwerte“, so Fezer.
Aktuell sind in Stuttgart 4.397 Flüchtlinge in 81 Unterkünften in 18 Stadtbezirken untergebracht.
Der Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen wird sich am Freitag, 2. Oktober, mit dem Vorschlag der Verwaltung auseinandersetzen. Nach Beratung in den einzelnen Bezirksbeiräten ist geplant, dass der Gemeinderat am 29. Oktober über die Tranche 5 entscheidet.
Mehr Informationen:
Unterkünfte für Flüchtlinge: Standorte Systembauten und Container – Tranche 5 (PDF)
Unterkünfte für Flüchtlinge: Interimsquartiere Schulen (PDF)
die Unsicherheit der schon bekannten Verhaltensweise in solchen Unterkünften steigt von Tag zu Tag. Die Forderung auf Geschlechtertrennung in den Unterkünften, schein noch nicht die Lösung zu sein, da aus den selben Gründen die Bevölkerung der Orte in Mitleidenschaft gezogen wird. Das alleine stiftet schon Unruhen aus.
Unter diesen Gesichtspunkten ist es unvorstellbar, Schulen welche an andere angrenzen für solche Zwecke einzusetzen.
Spielplätze und Waldheime, Sportplätze, sind eigentlich alles Räume für unsere Kinder. Der weg zur Schule, zum Becker in Schulnähe, die Wartezeiten auf Schulhöfen oder der Weg zum Bäcker in einer Pause, der Nachmittagschule, ist dem Risiko ausgesetzt und von der Angst der Kinder und Eltern begleitet.
Es stehen ettliche Gemeindehäuser, der Verschiedensten religiösen Einrichtungen, leer und zur Verfügung. In diesen Gemeinden, könnte auch Integration funktionieren. Die Menschen sind hilfsbereit in gesicherten, organisierten und strukturierten Vorgehensweisen und Gegebenheiten.
Es sind immer die Kinder, die aufgrund fehlender Lobby, ihrer Spielplätze, Sport- Schul- und Erholungsorten beraubt werden und den Gefahren ausgesetzt werden.
Unter den fehlenden Sicherheitskriterien, sind die Absichten der Hilfeleistung schnell verkennbar und leichter Brennpunkt zur Anstiftung für Gewalt.
Die Unsicherheit der Eltern, steigt mit dem Standort der umfunktionierten Nachbarschule, mit dem dahinfahrenden Weg. Welche Massnahmen sollen hierzu ergriffen werden? Polizeibegleitung der Kinder zu der Schule? Oder sollen die Eltern ihre Kinder zur Schule begleiten und abholen, auch in Gmnasienzeiten? Oder den Beruf aufgeben um die eigenen Kinder zu schützen?
Angesichts der schon erlebten Bilder kann man ohne Sicherheitsvorkehrungen gar nicht anders handeln. Oder retten wir Fremde mit dem Preis unseres eigenen Leben?