Internationaler Aktionstag „Tag der Pflegenden“ am 12. Mai – Pflegende Angehörige verdienen Wertschätzung und Respekt
Info der Stadt Stuttgart
Mit dem Internationalen „Tag der Pflegenden“ wird jedes Jahr im Mai an Florence Nightingale, Pionierin der professionellen Pflege, und an die anspruchsvollen Tätigkeiten, die Pflegekräfte Tag für Tag erbringen, erinnert. Aus Anlass dieses Aktionstags weist die Gleichstellungsstelle der Landeshauptstadt Stuttgart aber auch auf die enormen Leistungen von pflegenden Angehörigen bei der häuslichen Pflege hin.
Rund 70 Prozent der etwa 20.000 Pflegebedürftigen in Stuttgart werden zu Hause von Angehörigen vorsorgt und gepflegt. Meist übernehmen die Angehörigen diese verantwortungsvolle und anstrengende Arbeit mit großem Engagement, ohne zu wissen, was auf sie zukommt. Häusliche Pflege ist anstrengend und kann die stillen Helferinnen und Helfer so überfordern, dass sie an eigene Belastungsgrenzen kommen. Rund 16 Prozent der pflegenden Angehörigen leiden an Muskel-Skelett-Erkrankungen und Rückenschmerzen, rund 55 Prozent weisen psychische Störungen und Verhaltensstörungen auf, rund 19 Prozent zeigen depressive Episoden, so das Ergebnis einer DAK-Studie.
„Pflegende Angehörige verdienen Wertschätzung und Respekt für ihre enormen Leistungen. Sie sollten aber auch ermutigt werden, professionelle Hilfe und Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen anzunehmen. Pflege und Pflegeverantwortung auf viele Schultern zu verteilen, hilft Überforderung und Überlastung zu vermeiden“, so Dr. Ursula Matschke, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt. „Stuttgart verfügt über ein vielfältiges Beratungs- und Unterstützungssystem bei häuslicher Pflege: Pflegestützpunkte, Dezentrale Stadtteilbüros des Bürgerservices Leben im Alter, spezifische Bratungsstellen für dementiell oder psychisch erkrankte Pflegebedürftige, Pflegedienste und betreute Wohnformen, um nur einige zu nennen“, ergänzt Melanie Rentschler, Leiterin des Bürgerservices Leben im Alter, und rät pflegenden Angehörigen, diese in Anspruch zu nehmen.
Im Rahmen des von der Gleichstellungsstelle federführend verantworteten Projektes „Hilfe ist möglich: Institutionelle Vernetzung und Intervention bei Gewalt und Überlastung in der häuslichen Pflege“ gibt es seit Oktober 2015 ein Beratungs- und Hilfetelefon mit der Nummer 0711/216-99880. Es bietet Beratung zur persönlichen (Pflege-)Situation, Informationen über Hilfe- und Entlastungsangebote und die Vermittlung konkreter Unterstützung. Es ist montags, mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 16 bis 17 Uhr erreichbar.
An einem Stand in der Königstraße besteht am Donnerstag, 12. Mai, von 14 bis 16 Uhr Gelegenheit, mit Mitarbeiterinnen des Bürgerservices Leben im Alter und der Gleichstellungsstelle ins Gespräch zu kommen.
Symbolfoto, Sabine