Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen weiter
PM ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – Landesbezirk Baden-Württemberg Stuttgart, 20. März 2018
Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst werden in Baden-Württemberg fortgesetzt. Betroffen sind heute alle Bereiche, vom Nahverkehr über Kitas, die Kliniken, Abfallwirtschaft, Stadtverwaltungen und Bauhöfe bis hin zu Arbeitsagenturen. (Hinweis: Genaue Zahlen zu den Streikenden liegen erst am frühen Nachmittag vor).
Unter anderem wird in Ulm am Vormittag der Nahverkehr bestreikt, im Raum Reutlingen und Tübingen waren Kindertagesstätten sowie viele weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes betroffen. Auch in den Regionen Pforzheim, Waiblingen sowie in Emmendingen wird die Arbeit niedergelegt. In Stuttgart öffneten in mehreren Stadteilen die Kitas erst um zehn Uhr.
ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross sagte in Reutlingen mit Blick auf den baden-württembergischen Arbeitgeberverband KAV vor über 1.000 Streikenden: „Wir empfinden es als ziemliche Provokation, wenn ausgerechnet die Vertreter der reichsten Kommunen am lautesten jammern Damit bringt der KAV auch die gegen sich auf und in den Streik, die bisher noch an eine gute Lösung am Verhandlungstisch geglaubt haben. Wir raten ihnen im eigenen Interesse, kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen, sondern sich im Arbeitgeberlager für eine kräftige Lohnerhöhung mit sozialer Komponente einzusetzen.“
Die Kommunen erzielten im vergangenen Jahr bundesweit knapp neun Milliarden Euro Überschüsse, inklusive der ärmeren Städte.
„Das ist der Maßstab für einen Abschluss“, so Gross.
ver.di wird wie angekündigt die Warnstreiks bis zum Beginn der Osterferien fortsetzen.
Weitere Warnstreiks und Aktionen in Baden-Württemberg nach ver.di Bezirken:
Bezirk Fils-Neckar-Alb
Mittwoch, 21. März 2018
Warnstreik im Landkreis Esslingen, insbesondere Klinikum Esslingen, Kitas und Stadtverkehr Esslingen.
Kundgebung auf dem Rathaus-Platz in Esslingen um 12 Uhr mit ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross.
Donnerstag, 22. März 2018
Warnstreik im Landkreis Göppingen in zahlreichen Dienststellen, auch in Kitas.
Kundgebung auf dem Sternplatz in Geislingen/Steige um 12 Uhr
Bezirk Stuttgart
Mittwoch, 21. März 2018
Warnstreik in Sachsenheim, Kitas und Verwaltung.
Warnstreik in Stuttgart von 6:30 bis 10:00 Uhr in den Kitas in Vaihingen, auf den Fildern, in Stuttgart Mitte, West, Ost und Süd.
Donnerstag, 22. März 2018
Warnstreik in Dienststellen im Landkreis Ludwigsburg
In Stuttgart mehrstündiger Warnstreik in der Schulverwaltung und auch in der Ganztagsbetreuung von 10:30 bis 14 Uhr.
Bezirk Ostwürttemberg-Ulm
Mittwoch, 21. März 2018: Warnstreik in zahlreichen Betrieben und Dienststellen in Heidenheim.
Donnerstag, 22. März 2018
Warnstreik in Aalen und im Ostalbkreis. Kundgebung in Aalen um 12 Uhr auf dem Marktplatz.
Freitag, 23. März 2018
Warnstreik im Ostalbkreis und Schwäbisch Gmünd. Kundgebung in Schwäbisch Gmünd um 13 Uhr vor dem Stauferklinikum.
Bezirk Mittelbaden-Nordschwarzwald
Freitag, 23. März 2018: Ganztägiger Warnstreik in Karlsruhe, unter anderem Stadtwerke Karlsruhe, Amt für Abfallwirtschaft, Klinikum Karlsruhe, Agentur für Arbeit, DRV BW, KIT, Bundesanstalt für Wasserbau, Zoll, Stadt Karlsruhe mit Kitas und Verkehrsbetriebe Karlsruhe.
Kundgebung in Karlsruhe.
Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken
Mittwoch, 21. März: Warnstreik in Heilbronn von 11:00 bis 14:00 bei der Kreissparkasse Heilbronn. Kundgebung im Innenhof der Sparkasse um 12:30 Uhr Am Wollhaus 14, 747072 Heilbronn.
ver.di fordert für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Die Vorschrift, Auszubildende nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zu übernehmen, will ver.di wieder in Kraft setzen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Der Bund wird aufgefordert, das Verhandlungsergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die 344.000 Beamtinnen und Beamten, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie 182.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger zu übertragen.
Die nächste Verhandlungsrunde wurde für den 15. und 16. April 2018 in Potsdam vereinbart.