Busspur am Neckartor kann Luftbelastung senken
PM – Minister für Verkehr
Eine Busspur am Neckartor in Stuttgart kann dazu beitragen, die Schadstoffbelastung für die Anwohnerinnen und Anwohner zu senken. Zu diesem Ergebnis kommt ein vom Regierungspräsidium Stuttgart gemeinsam mit dem Verkehrsministerium in Auftrag gegebenes Gutachten.
Die von der Landesregierung in Stuttgart am Neckartor geplante separate Busspur kann zu einer erheblichen Senkung der Luftbelastung an dem hoch belasteten Straßenabschnitt führen. Das geht aus einem vom Regierungspräsidium Stuttgart gemeinsam mit dem Verkehrsministerium im Auftrag gegebenen Gutachten hervor. Die Immissionsbelastung mit Stickstoffdioxid geht laut Gutachten vor allem deshalb zurück, weil nach Einrichtung der Busspur voraussichtlich weniger Autos am Neckartor vorbeifahren werden. Besonders stark sinken die Werte dabei mit mehr als zehn Prozent vor der Wohnbebauung, also dort wo die schützenswerte Bevölkerung lebt. Die Gutachter errechneten selbst an der Messstelle, die vor dem Amtsgericht platziert ist, einen deutlichen Rückgang von drei bis vier Prozent.
Das Gutachten zeigt gleichzeitig eine große Wirkung verschiedener Maßnahmen auf den Verkehr in Stuttgarts Innenstadt. Damit sind Risiken und Chancen verbunden. So müsste der Kfz-Verkehr auf dieser Relation um rund zehn Prozent abnehmen, damit keine zusätzlichen Staus entstehen. Das Verkehrsministerium verweist dazu auf parallele Maßnahmen, deren Wirkung nicht Teil des Gutachtens waren.
Verkehrsbelastung am Neckartor weiter rückläufig
So sinkt die Verkehrsmenge am Neckartor ohnehin seit mehreren Jahren. Seit 2015 nahm die Zahl der Fahrzeuge auf dieser Hauptverkehrsachse um mehr als zehn Prozent ab. Dazu kommt die Wirkung des Verkehrsverbots für Diesel Euro 4/IV und die Wirkung der von 1. April 2019 an geltenden günstigeren Ticketpreise im öffentlichen Verkehr, die mehr Menschen zum Umsteigen veranlassen sollen. Und schließlich wird Busspur von der Öffentlichkeit und damit auch von den Autofahrern prominent wahrgenommen werden. Aus diesen Gründen rechneten die Gutachter auch mit einer Abnahme des stadtauswärts fahrenden Verkehrs um 25 Prozent.
Die genaue Wirkung der Busspur wird sich erst nach ihrer Einführung zeigen. Dann ist auch eine Evaluation vorgesehen, um die Ergebnisse des Gutachtens an der Realität zu messen.
Gutachten: Wirkungsberechnungen einer erweiterten Busspur auf der B14 (PDF)
Foto, Gerd Köhler
Eine Handvoll Anwohner der Neckartalstraße nimmt die Stadt als Geisel.
Durch die Verkehrsbeschränkungen auf der B14 nimmt der Schleichwegverkehr durch den dichtbesiedelten Osten auf der Schurwaldstraße, der Klingenstraße und der Neuen Straße zu! Und keiner wehrt sich.