Hochbunker in der Talstraße 71 verkauft
Dort sollen Wohnungen nach dem Vorbild von Untertürkheim (vom Bunker zum Wohnhaus) entstehen. Seit 2016 steht das Grundstück zum Verkauf.
Hierzu gibt es in der Cannstatter Zeitung vom 5. 9. 2019 einen Bericht von Elke Hauptmann
Der Hochbunker in der Talstraße 71 wird ein zweites Leben erhalten: Die auf solche Bauwerke spezialisierte Firma „Wohnen im Bunker“ aus dem niedersächsischen Langenhagen hat das Gebäude der Stadt Stuttgart abgekauft, nachdem 2015 die Zivilschutzbindung endete. Die Kaufmodalitäten haben sich bis jetzt hingezogen, doch nun rechnet das Unternehmen laut Geschäftsführer Gregor Breschke mit dem Baubeginn „noch in diesem Jahr“. Geplant sind elf Wohnungen mit Fußbodenheizung, Parkettboden, Gäste-WC und Balkon, die im vierten Quartal 2021 fertiggestellt sein sollen. Auch ein Aufzug und ein Spielplatz sind vorgesehen. Die Arbeiten am Gebäude sind für die Firma, die in Untertürkheim bereits zwei Hochbunker in der Sattelstraße umgebaut hat, eine Herausforderung: Die Wände bestehen aus 2,50 Meter dicken Stahlbeton, das aufgesetzte Walmdach ist nicht minder massiv. Allein neun bis zwölf Monate werde es dauern, Fenster und Türen sowie die Lichtkuppeln und Gauben im Dachgeschoss in das massive Gemäuer zu schneiden, weitere zwölf Monate sind für den Ausbau vorgesehen. „Bauen im Bestand ist nie ganz einfach, noch dazu sind Bunker ein besonderes Vorhaben“, räumt Breschke, der 2011 den ersten Bunker in Stuttgart kaufte, ein. Alle Schwierigkeiten habe man bisher jedoch lösen können, somit sehe man „keine Probleme“ beim Umbau. Der Bunker mit der Bauwerksbezeichnung BW 176 unweit des Gaskessels wurde 1942 gebaut – Gaisburg war durch die Nähe zu den Industrieanlagen am Neckar den ganzen Krieg über immer wieder Angriffen ausgesetzt. Er bot auf 470 Quadratmetern Fläche, verteilt auf drei oberirdische und zwei unterirdische Stockwerke, 2250 Menschen sowie jeder Menge Technik Platz. Nach dem Krieg wurde der in den 80er-Jahren renovierte Bunker für den Katastrophenfall vorgehalten. Elektrik, Wasser, Lüftung, Toiletten, Stockbetten und Sitz-Liegekombinationen boten bis zu 800 Zivilisten Schutz.
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