Wiedereröffnung der Speisegastronomie
Tourismusminister Guido Wolf (l.) und Gastwirtin Birgit Grupp (r.) vom Wirtshaus Paulaner am alten Postplatz in Stuttgart
Die Speisegastronomie im Land darf sowohl im Innen- als auch im Außenbereich wieder öffnen. Das Tourismusministerium hat in Zusammenarbeit mit dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA eine Plakatkampagne zum achtsamen Umgang beim Gaststättenbesuch gestartet.
Ab dem heutigen Montag kann die Speisegastronomie in Baden-Württemberg sowohl im Innen- als auch im Außenbereich wieder öffnen. Zur Wiedereröffnung besuchte Tourismusminister Guido Wolf das Stuttgarter Traditionswirtshaus Paulaner am alten Postplatz. Dort stellte er zudem eine Kampagne seines Tourismusministeriums in Zusammenarbeit mit dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Baden-Württemberg zum achtsamen Umgang beim Gaststättenbesuch vor. Seit Samstag, 21. März 2020, waren alle Gaststätten und Restaurants in Baden-Württemberg als Maßnahme zur Eindämmung des Corona-Virus mehr als acht Wochen geschlossen.
Gesundheitsschutz hat hohe Priorität
Tourismusminister Wolf sagte beim Besuch des Paulaners: „Nicht nur für die gastronomischen Betriebe, die sich in einer existenzbedrohenden Lage befinden, ist dies heute ein wichtiger Tag. Für uns alle waren es lange acht Wochen, in denen wir das Angebot der Gastronomie schmerzlich vermisst haben: Die Gastronomie spielt eine große Rolle im Leben der Menschen. Auch für die gastronomischen Betriebe, die heute noch nicht öffnen, brauchen wir eine Perspektive zur Öffnung unter Beachtung von Abstands- und Hygieneregeln.“
Der Gesundheitsschutz habe nach wie vor hohe Priorität, betonte Wolf. Er warnte deshalb davor, zum Umgang aus Zeiten vor der Krise zurückzukehren: „Die Gefahr ist nicht gebannt. Bei aller Freude über zurückgewonnene Freiheiten müssen wir uns dessen stets bewusst sein und Wege finden, um uns vorübergehend in einer veränderten Normalität einzurichten. Solange es keinen Impfstoff gegen das Corona-Virus gibt, wird ein achtsamer Umgang miteinander erforderlich sein, um ein Anschwellen des Infektionsgeschehens zu vermeiden.“
Plakatkampagne gestartet
Um diesen Aspekt auch in den kommenden Wochen sowohl bei den Betriebsinhabern als auch bei den Gästen präsent zu halten, hat das Tourismusministerium zusammen mit dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Baden-Württemberg eine Plakatkampagne aufgesetzt. Die Plakate, die zunächst an gastronomische Betriebe, die wieder öffnen dürfen, versandt werden, werben mit dem Slogan „Endlich wieder gemeinsam schmecken – Gib acht, damit das so bleibt“ für ein verantwortungsvolles Verhalten und einen achtsamen Umgang beim Gaststättenbesuch. Wolf dazu: „Ich habe großes Vertrauen in die Betriebe. Die zahlreichen Gespräche, die ich in den letzten Wochen geführt habe, zeigen mir, dass sich die Branche ihrer Verantwortung bewusst ist, und überall die Bereitschaft besteht, Hygienestandards und Maßnahmen zur Kontaktminimierung um-zusetzen.“
Wolf verwies auch auf die lang geforderte und nun auf den Weg gebrachte Absenkung der Mehrwertsteuer. Anfang Mai hat das Bundeskabinett beschlossen, dass die Mehrwertsteuer auf Speisen vom 1. Juli an für ein Jahr von 19 auf 7 Prozent reduziert wird. Diese könne, so Wolf, einen Baustein bei der Konsolidierung der in Not geratenen Betriebe darstellen. Er sagte: „Die Betriebe sind schwer getroffen, und trotzdem motiviert, zu ihrer Arbeit zurückzukehren. Wenn die Gastwirte nun endlich wieder etwas verdienen, muss ihnen davon auch mehr bleiben. Ich habe mich deshalb schon vor Wochen für eine Senkung der Mehrwertsteuer eingesetzt“.
Wolf weiter: „Damit ist es aber noch nicht getan. Vielen Betrieben steht das Wasser bis zum Hals. Lockerungen und Steuersenkung allein werden das Überleben vieler Gastronomieunternehmen nicht sichern. Schnelle Soforthilfen sind hier notwendig. Deshalb haben wir bereits letzten Monat ein Soforthilfeprogramm für die Gastronomie ausgearbeitet, das aus meiner Sicht direkt an den Start gehen kann und soll“. Wolf weiter: „Für Gastronomie und Hotellerie liegt ein Sofortprogramm auf dem Tisch. Es ist allen klar: In nächsten Schritten müssen zeitnah weitere Branchen folgen. Aber was jetzt auf den Weg gebracht werden kann, muss direkt auf den Weg gebracht werden. Wir können schnell tausenden Betroffenen in Gastronomie und Hotellerie unmittelbar helfen. Gleichzeitig arbeiten wir mit Hochdruck an weiteren Maßnahmen für touristische Betriebe. Es ist jetzt nicht die Zeit, um einzelne Branchen gegeneinander auszuspielen.“