Aktionsprogramm Klimaschutz: Stadt stellt Gießfahrzeuge zur Baum-Bewässerung vor
Presseinfo LHS
Die Landeshauptstadt Stuttgart schafft neue Gießfahrzeuge zur Baum-Bewässerung an. Dadurch soll die Wasserkapazität der städtischen Gießfahrzeuge bis 2021 um 50 Prozent gesteigert werden.
So will die Stadt der Trockenheit des Bodens entgegenwirken. Der Amtsleiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, Volker Schirner, hat die Gießfahrzeuge am Mittwoch, 5. August, gemeinsam mit weiteren Mitarbeitern der Stadt vorgestellt. Die zusätzlichen Gießfahrzeuge sind Teil des Aktionsprogramms „Weltklima in Not – Stuttgart handelt“.
Volker Schirner sagte: „Selbst, wenn es geregnet hat, war das in den letzten Wochen noch nicht genug Wasser für unsere Bäume. Bei einem kurzen Platzregen fließt das Wasser schnell ab und sickert kaum in den Boden ein.“
Dr. Matthias Holzmann, Leiter der städtischen Abteilung Forsten und ServiceBetriebe, ergänzte: „Gerade im Sommer benötigen Bäume viel Wasser. So verdunstet beispielsweise eine Winterlinde über 100 Liter Wasser pro Tag. Diesen enormen Durst stillen wir zukünftig mit noch modernerer Technik.“
Die neuen Gießfahrzeuge haben ein Fassungsvolumen von jeweils bis zu 7.000 Litern. Um nicht ausschließlich Trinkwasser für die Bewässerung von Stadtbäumen verwenden zu müssen, prüft das Garten-, Friedhofs- und Forstamt aktuell gemeinsam mit anderen städtischen Einrichtungen und Forschungsinstituten alternative Möglichkeiten. „Dies könnte zum Beispiel Brunnen? oder Oberflächenwasser aus Zisternen sein“, so Schirner.
Steigerung der Gießleistung
Aktuell werden rund 10.000 Straßenbäume je nach Bedarf gegossen oder über sogenannte Bewässerungssäcke mit Wasser versorgt. Kleinere Fahrzeuge sind bereits zur Bewässerung im Einsatz. Bis 2019 waren es insgesamt 16 Gießfahrzeuge. Diese Anzahl soll bis 2021 sukzessive auf 24 erhöht werden. Aktuell beträgt die Wasserkapazität aller Fahrzeuge insgesamt 60.000 Liter pro Tag. Mit den neuen Fahrzeugen erreicht man eine Gießleistung von 90.000 Litern pro Tag. Gleichzeitig wird die Gießperiode von sechs Monaten auf neun Monate verlängert. Alle Gießfahrzeuge werden zentral im Garten-, Friedhofs- und Forstamt gesteuert.
Unterstützt wird es dabei von der Abfallwirtschaft Stuttgart. Für die Anschaffung der Fahrzeuge investiert die Stadt rund 2,1 Mio. Euro. Für die Bewässerung stellt die Stadt zusätzliche zehn Mitarbeiter ein.
Was können die Bürgerinnen und Bürger in Stuttgart tun?
In extremen Sommern stößt auch das Garten-, Friedhofs- und Forstamt an seine Grenzen. In diesem Fall unterstützt die Stuttgarter Feuerwehr, indem sie besonders gefährdete Standorte gießt. Volker Schirner appelliert aber auch an die Bürger der Stadt: „Unterstützen Sie uns. Wenn Sie einen Straßenbaum vor Ihrem Haus oder Ihrem Geschäft haben, dann versorgen Sie ihn an heißen Tagen mit Wasser. Selbst ein paar Eimer am Tag können hier schon einiges bewirken.“
Aktionsprogramm „Weltklima in Not – Stuttgart handelt“
Ziel des 200 Millionen Euro starken Pakets ist es, die Aktivitäten im Klimaschutz zu steigern und bis spätestens 2050 klimaneutral zu sein. Deswegen will die Stadt den CO2-Ausstoß gegenüber 1990 bis 2030 um 65 Prozent, bis 2040 um 80 Prozent und bis 2050 um 95 Prozent senken, bis 2030 keine Energie mehr aus Kohle nutzen, den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2025 auf 30 Prozent steigern sowie bis 2050 eine vollständige nachhaltige Energieversorgung erreichen.
Weitere Infos zum Aktionsprogramm sind zu finden unter: www.stuttgart.de/leben/umwelt/klima/aktionsprogramm?klimaschutz.php
Foto Klaus