Corona: Schnelltests für Besucher von Alten- und Pflegeheimen und Einrichtungen der Ein- gliederungshilfe
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Stadt beschafft 30.000 Tests – BM Dr. Sußmann: „Schutz ist so wichtig wie Selbstbestimmung und Fürsorge“
Die Landeshauptstadt Stuttgart beschafft 30.000 Schnelltests für Besucherinnen und Besucher von Alten- und Pflegeheimen und Einrichtungen der Ein- gliederungshilfe. Ab kommender Woche ist es möglich, sich kostenlos testen zu lassen. Dafür investiert die Stadt 300.000 Euro.
Diesem Vorgehen hat der Verwaltungsstab am Donnerstag, 19. November, zugestimmt. Die Bürger- meisterin für Soziales und Gesellschaftliche Integration, Dr. Alexandra Sußmann, erklärte: „Für uns ist der Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner sowie des Personals ebenso wichtig wie die Selbstbestimmung der Menschen. Das Virus trifft uns gesellschaftlich hart, es greift unsere Gesundheit an und macht Menschen einsam, die unserer Fürsorge bedürfen. Deswegen sind Kontakte, Gespräche oder einfach Abwechslung so wichtig – gerade in der Vorweihnachtszeit.“
Der Leiter des Gesundheitsamtes, Prof. Stefan Ehehalt, unterstrich: „Bei der Eindämmung des Virus gilt den Alten- und Pflegeheimen sowie den Einrichtungen der Eingliederungshilfe unser besonderes Augenmerk. Wir haben zusammen mit dem Klinikum Stuttgart vorsorglich und aktiv schon einiges erreicht: Wir tauschen uns intensiv mit den Trägern aus, haben spezialisierte Beratungsteams und eine extra Hotline eingerichtet. Wir haben im Oktober über 6.000 Schnelltests bereitgestellt, die Mitarbeitenden zur Anwendung der Kits geschult und auch über das Coronamobil sichergestellt, dass Infektionen schnell erkannt werden.“ Derzeit sind dem Gesundheitsamt 174 Infektionen in 22 Einrichtungen bekannt. Ehehalt weiter: „Im Gegensatz zum Frühjahr wissen wir jetzt mehr darüber, wie das Virus eingedämmt werden kann, welche Ausrüstung und welche Maßnahmen nötig sind. Die Träger sind hier auch außerordentlich engagiert. Gleichwohl haben insbesondere ältere Menschen das größte Risiko für schwere Verläufe, weshalb steigende Fallzahlen bei dieser Personengruppe leider auch zu steigenden Todeszahlen führen. Mit den nun beschlossenen Maßnahmen möchten wir dazu beitragen, diese Personengruppen bestmöglich zu schützen.“
Menschen, die einen Besuch in einer Einrichtung planen, können sich, wenn die Einrichtungen den Test nicht selber durchführen, zusätzlich entweder im Testzentrum Cannstatter Wasen oder bei teilnehmenden Hausärzten testen lassen.
Hierzu wird im Testzentrum auf dem Wasen ab nächster Woche eine Schnellteststation eingerichtet. Die Einrichtungen erhalten von der Stadt monatlich ein Kontingent an Gutscheinen pro betreuter Person, die sie an die Besucher ausgeben können. Wer sich testen lassen will, meldet sich dafür unter https://aerzteschillerplatz.de/corona-testzentrum-cannstatter?wasen an. Nach dem Test liegt das Ergebnis innerhalb von 30 Minuten vor, die entsprechende Bescheinigung ist dann in der Einrichtung zu zeigen.
Zusätzlich bieten auch ausgewählte Hausarztpraxen an, in speziell hierfür vorgesehenen Zeitfenstern, Testungen für Besucherinnen und Besucher, durchzuführen. Die Testkits erhalten die Praxen vom Gesundheitsamt. Der Ablauf ist der gleiche wie auf dem Wasen.
In den Einrichtungen selber sollen Ehrenamtliche bei der Durchführung der Testungen unterstützen. Die Stadt sucht dazu über die Koordinierungsstelle für Engagementförderung und die Freiwilligenagentur Stuttgart nach Engagierten mit medizinischem Hintergrund. Dazu wird es auch einen öffentlichen Aufruf durch die Stadt geben.
Foto, Klaus