Das Plaudertelefon baut auf den gesellschaft- lichen Zusammenhalt
Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft mancherorts gespalten – und woanders näher zusammengebracht. Zahlreiche Initiativen zeugen von einer großen Solidarität und Hilfsbereitschaft unter den Menschen. Auf diesen Zusammenhalt in der Stadt baut auch das Plaudertelefon, ein Projekt der Bürgerstiftung Stuttgart, das im zweiten Lockdown Fahrt aufgenommen hat und bereits über 70 Telefon-Freundschaften vermitteln konnte. Seniorinnen und Senioren, die mitmachen möchten, sind herzlich eingeladen, sich zu melden.
Besonders hart trifft die Pandemie die älteren Menschen, da Angebote für sie nicht stattfinden können und Besuche nur eingeschränkt möglich sind. Für sie bietet das Plaudertelefon eine Möglichkeit in Kontakt zu kommen und den Alltag mit etwas Unterhaltung zu beleben.
So hatte Frau Greiner einen Aushang im Infokasten ihrer Kirchengemeinde gesehen und meldete Sie sich daraufhin vor einigen Wochen beim Plaudertelefon. „Ich habe mich erst nicht getraut“, blickt Frau Greiner zurück, „doch jetzt bin ich froh, dass ich es gemacht habe. Die Dame, die mich immer anruft, ist ein echter Glücksfall“. Ihre Telefonfreundin wohnt im gleichen Stadtteil, was für gemeinsame Themen beim Plaudern sorgt. „Ich freue mich immer über die Anrufe. Da erfahre ich was Neues und es tut auch gut, von mir etwas zu erzählen. Irgendwie macht man doch viel mit sich selbst aus momentan“, resümiert Frau Greiner.
Die vielen ehrenamtlichen Plauderfreundinnen und Plauderfreunde, die bei dem Angebot mitmachen, kostete ein Anruf bei der 20 300 999 weniger Überwindung. Mehr als 130 von dem Projekt begeisterte Engagierte von 17 bis 86 Jahren meldeten sich und konnten größtenteils bereits vermittelt werden. „Langweilig sind die Gespräche nie. Wir unterhalten uns über Fernsehsendungen oder ich höre mir auch gerne Geschichten von früher an. Manchmal stöhnen wir auch nur gemeinsam über die aktuellen Corona-Beschränkungen oder über Gesundheitsprobleme“, beschreibt Herr Fauser den Kontakt zu seinem 15 Jahre älteren Telefonfreund, der aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen nur noch sehr selten das Haus verlassen kann.
Viele Hausarztpraxen, Begegnungsangebote, Kirchengemeinden, Pflegedienste und andere Einrichtungen, die in Kontakt zu den Seniorinnen und Senioren sind, helfen dabei, das Plaudertelefon bekannt zu machen. „Es ist ein Angebot, von dem beide Seiten profitieren“, sagt Projektleitung Katja Simon. „Die Rückmeldungen sind meist sehr positiv und sollte die Chemie mal nicht so stimmen, finden wir immer eine Lösung. Wir freuen uns auf weitere Seniorinnen und Senioren, die gerne einen Plauderfreund vermittelt bekommen wollen.“
Es sind noch “Anschlüsse frei” beim Plaudertelefon. Interessenten dürfen sich direkt unter der 0711 20 300 999 melden. Alle Infos auch online: www.plaudertelefon-stuttgart.de
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