Bilanz der Polizei Stuttgart zu den Nachtein- sätzen am Schlossplatz
Polizeibericht
Insgesamt betrachtet war die Innenstadt Freitag- und Samstagnacht mit gemischtem Publikum, überwiegend junger Menschen, stark frequentiert. Es herrschte allgemein ganz überwiegend eine feiernde, friedliche und gelöste Stimmung. An vielen größeren Plätzen und Bereichen hielten sich jeweils den ganzen Abend bis in die Nacht und in den Morgen hinein hunderte, meist junge Menschen auf. Auch im Höhenpark Killesberg, am Feuersee und am Marienplatz waren beispielsweise in der Nacht zum Samstag gegen 23 Uhr jeweils zwischen vierhundert bis sechshundert Feiernde. Insbesondere kam es später durch mitgeführte Musikboxen und die vielen miteinander kommunizierenden Menschen zu einem erhöhten Lautstärkepegel, der vor allem durch zu laute Musik auch immer wieder zu Anrufen bei der Polizei wegen Ruhestörungen führte. Die Polizei musste alle Bereiche mehrmals in der Nacht aufsuchen. Im Lagezentrum des Polizeipräsidiums Stuttgart wurden Freitagnacht stadtweit mehr als 60 Einsätze wegen Ruhestörungen registriert. Allein aus dem Bereich Killesbergpark meldeten sich zwei Dutzend Anrufer. Am Feuersee, am Marienplatz – und nur Freitagnacht auf dem Killesberg – musste die Polizei mit ihren Kommunikationsteams und hinzugerufenen Streifen immer wieder wegen des überhöhten Lärms einschreiten und Menschen ansprechen. Je später, desto eher wurde auf polizeiliche Erklärungen, Bitten und Ermahnungen eher aggressiv reagiert. Teilweise wurden die Beamtinnen und Beamten mit ACAB-Rufen (All cops are bastards) konfrontiert. Auch eine Besatzung eines Rettungswagens wurde mit Schmährufen empfangen. Vereinzelt kam es im Stadtgebiet innerhalb der Treffen der jungen Menschen auch zu Körperverletzungsdelikten. Erst mit dem Regen in der Zeit um 02.30 Uhr in der Nacht zum Samstag setzten größere Abwanderungen von den Plätzen und aus der Innenstadt ein. An der Waldau kamen rund 1000 Personen mit etwa 400 Fahrzeugen zusammen. Besondere Vorkommnisse wurden von dort nicht gemeldet.
In der Nacht zum Sonntag folgten hunderte bis weit über tausend junge Menschen einem Internetaufruf und trafen sich zum „Partymachen“ am Max-Eyth-See. Auch nach 23 Uhr war dort noch Zulauf junger Menschen, die auf einer Wiese nahe des Neckars ausgelassen in festzeltähnlicher Stimmung waren. Es wurde auch reichlich Alkohol konsumiert. Gegen 02.00 Uhr waren dort noch etwa 300 Personen und die Polizei wurde u.a. zu einer Schlägerei mit mehreren Beteiligten gerufen.
Die Innenstadt und die Bereiche Feuersee und Marienplatz waren witterungsbedingt erneut äußerst gut besucht. Auch am Erwin-Schöttle-Platz kam es wegen vieler sich dort aufhaltender Menschen zu mehreren Anrufen wegen Ruhestörung. Offenbar wurde dort Tischtennis gespielt. Das Lagezentrum der Polizei Stuttgart zählte bis 03.00 Uhr im gesamten Stadtgebiet 90 Einsätze wegen Ruhestörungen. Nahe der Jubiläumssäule auf dem Schlossplatz zündeten Personen in einer Menge mehrfach Feuerwerksknallkörper. Die Lage in der Innenstadt kann rückblickend für Freitag und Samstagnacht dennoch als allgemein friedlich und ruhig bezeichnet werden. Allerdings berichtete der Einsatzleiter erneut von einer starken Vermüllung an den bekannten Plätzen.
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