Ministerpräsident Kretschmann und OB Nopper weihen Heinrich-Heine-Höhe ein
Pressemeldung
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper haben am 13. Oktober an der Richard-Wagner-Straße die Heinrich-Heine-Höhe eingeweiht und damit dem bisher inoffiziell als Wieland?Wagner?Höhe bekannten Aussichtspunkt einen offiziellen Namen gegeben.
Foto, Thomas Wagner/LHS
Oberbürgermeister Nopper: „Es ist gut, dass wir Heinrich Heine anlässlich des Gedenkjahres ‚1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ auf diese Art und Weise ehren. Er, der sich ‚als Fremdling auf dieser Welt‘ fühlte, wird uns dadurch näher und wir werden ihm dadurch näher. Und es ist eine berechtigte Würdigung des gemeinsamen deutsch?jüdischen Kulturerbes.“
Ministerpräsident Kretschmann: „Heinrich Heine ist zurück auf der Gänsheide. Das ist mehr als eine Geste der Erinnerung. Wir würdigen damit auch stellvertretend das jüdische Leben in Deutschland und das deutsch-jüdische Kulturerbe. Und wir wollen so gerade in diesem Jahr, in dem wir 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland feiern, ein Zeichen gegen Antisemitismus, Hass und Ausgrenzung setzen.“
Gemeinderat hatte Namensgebung zugestimmt
Der Aussichtspunkt an der Richard-Wagner-Straße gegenüber dem Staatsministerium wurde im Volksmund und in touristischen Publikationen als Wieland-Wagner-Höhe bezeichnet. Im Stadtplan war der Name allerdings nicht verzeichnet, da die Fläche nie offiziell benannt worden ist. Wieland Wagner war ein Enkel Richard Wagners, der in einem Entnazifizierungsverfahren als Mitläufer des NS-Systems eingestuft wurde. Vor 1933 war die heutige Richard-Wagner-Straße nach Heinrich Heine benannt. Nach Kriegsende wurde diese Namensänderung, mit der während der NS?Zeit die Erinnerung an den deutsch?jüdischen Dichter getilgt werden sollte, nicht rückgängig gemacht.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Antisemitismusbeauftragte Dr. Michael Blume haben vorgeschlagen, den Aussichtspunkt offiziell als „Heinrich-Heine-Höhe“ zu benennen. Anlass ist das aktuelle Jubiläumsjahr „1700 Jahre Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland“. Die Stadt Stuttgart ist dieser Anregung gefolgt, ein gemeinsames würdigendes Signal von Stadt und Land für das deutsch-jüdische Kulturerbe zu setzen.
Der Gemeinderat hat die Namensgebung bereits im Winter beschlossen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Einweihung der Heinrich-Heine-Höhe jedoch verschoben werden. Mit der offiziellen Einweihung wollen alle Beteiligten an 1700 Jahre jüdisches Leben in Stuttgart und an Heinrich Heine erinnern, dessen Gedichte seinen Ruhm begründeten, der aber auch als Feuilletonist, politischer Beobachter und Reiseberichterstatter Maßstäbe gesetzt hat, die bis in die Gegenwart reichen.