Waldstrategie des Landes ist waldpolitischer Kompass der kommenden Jahre
Pressemeldung
Am 21. Januar fand die digitale Diskussionsveranstaltung „Wald im 21. Jahrhundert – eine Konfliktzone vieler Interessen?“ der Intersectoral School of Governance Baden-Württemberg statt. Die Waldstrategie Baden-Württemberg ist waldpolitischer Kompass der kommenden Jahre. So kann der Wald Teil der Lösung gegen den Klimawandel sein.
„Der Wald ist für uns alle überlebenswichtig, sein Klimaschutzbeitrag beispielhaft. Unsere Erwartungen an ihn sind hoch. Viele verschiedene Ansprüche der Gesellschaft an seine vielfältigen Funktionen sind unter einen Hut zu bringen. Zudem leiden unsere Wälder unter den Auswirkungen des Klimawandels, die sie substantiell bedrohen. Deshalb benötigen wir einen klaren Kompass, wie wir den Wald und seine Waldbewirtschaftung weiterentwickeln. Dazu dient unsere Waldstrategie 2050, die wir in einem breit angelegten Beteiligungs- und Austauschprozess mit verschiedenen Waldakteuren in Baden-Württemberg ständig weiterentwickeln“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk im Nachgang zu einer digitalen Diskussionsveranstaltung „Wald im 21. Jahrhundert – eine Konfliktzone vieler Interessen?“ der Intersectoral School of Governance Baden-Württemberg.
Wälder an den Klimawandel anpassen
Hauk wies in der Veranstaltung mit Vertretern aus Wissenschaft, Naturschutz und Holzwirtschaft darauf hin, dass mehr Klimaschutz nicht mehr Flächenstilllegung bedeute. „Wir müssen die Wälder aktiv an den Klimawandel anpassen. Deshalb geben wir dort wo nötig, waldbauliche Unterstützung, damit sich Wälder zu diversen, resilienten und anpassungsfähigen Wäldern entwickeln. Konkret bedeutet dies für die Wälder in der sogenannten collinen Höhenstufe, wie der Vorbergzone, mit der bisher prägenden Baumart Buche eine Veränderung der Baumartenzusammensetzung hin zu Eiche, Elsbeere, Kirsche und Nuss. Dies geschieht in dem wir die Vielfalt standortsangepasster Baumarten und ihre funktionale und genetische Diversität passiv und aktiv fördern“, sagte der Minister.
Baden-Württemberg ist Wald-Land und zu fast 40 Prozent bewaldet. „Die Menschen im Land haben eine enge Bindung zu ihrem Wald und interessieren sich zunehmend für seinen Zustand. Sie sorgen sich um den Wald, seine Gesundheit, und letztlich um seine Zukunft im Klimawandel“, erklärte Minister Hauk.
Deshalb müssten die Anstrengungen im Klimaschutz noch deutlich verstärkt werden. „Alle können dazu beitragen den Kohlenstoffdioxid(CO2)-Ausstoß zu reduzieren, indem sie zu regionalen Produkten greifen oder Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft verwenden. Der Wald und seine nachhaltige Bewirtschaftung leisten einen starken Klimaschutzbeitrag. Jedes Jahr vermeiden die wachsenden Waldbäume und das verwendete Holz bis zu 127 Millionen Tonnen CO2 allein in Deutschland. Das sind über zehn Prozent der CO2-Emissionen der Bundesrepublik“, so Minister Hauk. Archivfoto
Die aktuellen Herausforderungen an den Wald könne man nur gemeinsam meistern. „Deshalb wollen wir mit allen Akteuren für den Wald in Baden-Württemberg in einem ständigen Dialog bleiben, wie ihn die Waldstrategie vorsieht. Veranstaltung wie diese dienen auch dazu, sich auf ein gemeinsames Ziel zu verständigen, nämlich den Wald gemeinsam zukunftsfähig aufzustellen und die Waldfunktionen auch für zukünftige Generationen zu sichern“, betonte Hauk.
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Wald und Naturerlebnis
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Waldstrategie Baden-Württemberg