Baden-Württemberg startet mit Impfungen gegen Affenpocken
Pressemeldung
Baden-Württemberg startet mit Impfungen gegen Affenpocken. Die erste Lieferung des Bundes umfasst 2.980 Impfdosen. Geimpft wird in erster Linie in HIV-Schwerpunktpraxen sowie einzelnen Uni-Ambulanzen und Gesundheitsämtern.
In Baden-Württemberg werden die Impfungen gegen Affenpocken vorbereitet. Noch in dieser Woche werden die Impfdosen aus dem Zentrallager an die Apotheken der Uniklinika ausgeliefert. Danach können HIV-Schwerpunktpraxen Impfdosen dort abrufen. Dies teilte Gesundheitsminister Manne Lucha am 20. Juli 2022 in Stuttgart mit. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration schafft damit die notwendigen Rahmenbedingungen, um die flächendeckende Impfung gegen Affenpocken zu organisieren.
„Der Bund hat Baden-Württemberg in einer ersten Lieferung 2.980 Impfstoffdosen zugeteilt. Diese wurden zunächst zentral an die Krankenhausapotheke des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart geliefert, von wo aus sie nun weiterverteilt werden“, sagte Manne Lucha. Die Impfung gegen Affenpocken wird nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) aktuell nur bestimmten Personengruppen empfohlen. Daher wird der Impfstoff durch die Krankenhausapotheken der Unikliniken den HIV-Schwerpunktpraxen im Land sowie einzelnen Uni-Ambulanzen und Gesundheitsämtern zeitnah bereitgestellt. Eine Impfung anderer Bevölkerungsgruppen ist, basierend auf der aktuellen Risiko-Nutzen-Bewertung, nicht notwendig und nicht empfohlen.
EU-Zulassung als Impfstoff gegen Affenpocken erwartet
Der Impfstoff Imvanex ist zum Schutz vor Pocken seit 2013 in Europa zugelassen. Dieser Impfstoff schützt nach den vorliegenden Studiendaten auch vor einer Affenpockeninfektion. In den USA ist der Impfstoff unter dem Namen Jynneos und in Kanada unter dem Namen Imvamune auch bereits seit mehreren Jahren gegen Affenpocken zugelassen. Eine kurzfristige Indikationserweiterung ist in Europa in Vorbereitung. Die STIKO empfiehlt den Impfstoff zum Schutz vor Affenpocken, obwohl der Impfstoff für diese Indikation in Europa bisher nicht zugelassen ist.
In Deutschland sind mit Stand 18. Juli 2022 insgesamt 1.924 Affenpockenfälle aus allen Bundesländern an das RKI übermittelt worden. Die Übertragungen erfolgen bei diesem gegenwärtigen Ausbruch nach derzeitigen Erkenntnissen in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten, aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben. Bislang sind nur zwei weibliche Fälle in Deutschland gemeldet worden. In Baden-Württemberg wurden bislang insgesamt 87 Fälle einer Affenpockeninfektion aus insgesamt 25 Stadt- und Landkreisen bestätigt.