750 Jahre Gablenberg
Kaum glaublich: 750 Jahre Gablenberg<
2025 hat der Stadtteil allen Grund zu feiern, denn vor genau 750 Jahren wird sein Name erstmals in einer Urkunde erwähnt. MUSE-O möchte dazu eine Jubiläumsausstellung erarbeiten und ist dabei auf Unterstützung angewiesen.
Anno 1275, vor einem Dreiviertel-Jahrtausend also, verkaufte der Stuttgarter Bürger Rucker dem Katharinenspital in Esslingen einen Weinberg, und der lag – jetzt kommt’s – „an einem Gabenlemberc genannten Hügel bei Berg“, so die deutsche Übersetzung der lateinisch überlieferten Urkunde. Damals gab es wohl das Dorf noch nicht, der Name bezieht sich eher auf ein (großes) Gewann. Nur wenig wissen wir über die ersten Jahrhunderte des bald darauf entstandenen Gemeinwesens. Erst ab dem 18. Jahrhundert fließen die schriftlichen Quellen dann zahlreicher.
Diesem Flecken möchte MUSE-O, das ja mittendrin im Stadtteil liegt, eine Jubiläumsausstellung widmen. Natürlich wird es dabei um die Geschichte gehen, die Schau will aber auch zeigen, wovon die Gablenbergerinnen und Gablenberger im Wandel der Zeiten gelebt haben: zunächst vor allem vom Weinbau und vom Kleinhandwerk, später auch von der überraschenderweise hier angesiedelten Industrie und vom Einzelhandel. Ein Bereich wird sich mit der Infrastruktur befassen; da werden dann beispielsweise solche Fragen beantwortet wie: Seit wann ist der Ort an den Straßenbahnverkehr angebunden, welche Straßen durchqueren ihn, wann haben elektrische die gasbetriebenen Straßenlaternen abgelöst? Die Kuratoren werden erforschen, wo die Dörfler sich getroffen haben, in der Kirche etwa, aber auch in den Vereinen und den zahlreichen Wirtschaften. Schließlich wird mehr als ein Dutzend ganz besonderer Menschen vorgestellt, die zu unterschiedlichen Zeiten im Ort geboren wurden oder hier gelebt haben.
Eine Ausstellung braucht immer auch dreidimensionale Exponate. In der Sammlung des MUSE-O gibt es beispielsweise eine Reihe von Produkten, die in der hiesigen Industrie gefertigt wurden. Für den Handel steht eine Sammlung von Plastiktüten, die der Kurator Ulrich Gohl in den letzten zwei Jahrzehnten zusammengetragen hat. Aber noch fehlen wesentliche Bereiche. Deshalb fragt MUSE-O: Wer hat Erinnerungsstücke – gleich welcher Art – aus der Vergangenheit Gablenbergs und stellt sie dem Haus zur Verfügung? Die Ausstellungsmacher werden jedes angebotene Stück sorgfältig prüfen und wenn möglich in die Präsentation einbauen. Sie sind gespannt wie die sprichwörtlichen Flitzebögen. Angebote möge man richten an: ausstellungen@muse-o.de.
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart
Foto: Vereine prägten das Dorfleben in der zweiten Hälfte des 19. und bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Im Bild die Fahnenweihe des Musikvereins Gablenberg 1914. Sammlung Gohl