Vor der Hacke ist es dunkel und jetzt auch noch naß
Bahn muss umplanen und die Bauarbeiten stoppen
Pressemitteilung des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN IM GEMEINDERAT STUTTGART
Das Gutachten des Landesumweltministeriums stellt fest, dass die von der Bahn beantragte Erhöhung der Grundwasserentnahme zu einer Änderung des Planfeststellungsverfahrens führen muss. Logisch folgert das Gutachten, das an einen Weiterbau nicht zu denken sei, da rechtlich nicht zulässig. Eine Änderung der Planfeststellung ist vor einem Weiterbau notwendig, da die damalige Planung nicht der Realität entspricht und deutlich geändert werden muss.
Soviel zum „bestgeplantesten Projekt in der Bahn“ – jetzt ist der Bauherr Bahn in der Verantwortung, den Weiterbau zu stoppen.
Entgegen der Annahme, dass gerade im Bereich des Grundwassers, detaillierte und mit viel Expertenwissen vorbereitete Grundlagen vorhanden sind und das Grundwassermanagement auf die Realitäten vor Ort und im Untergrund abgestimmt ist, sieht die hydrogeologische Situation vor Ort im Tal des Nesenbachs anders aus. Mehr Grundwasser ist zu erwarten und die Durchlässigkeiten der einzelnen geologischen Schichten unterscheiden sich von den bisherigen Annahmen der Fachleute der Bahn.
Ein herber Schlag für die Bahn. Ist es bisher vor der Hacke schon dunkel gewesen, ist es jetzt auch noch naß.
Der Antrag zur Verdopplung der maximalen Grundwasserentnahmemenge bedeutet nicht nur eine mögliche Gefährdung der Mineralwasserströme. Er bedeutet ebenso eine noch stärkere Trockenlegung des die Tiefbahnhofbaustelle umgebenden Erdbodens.
Dies kann Schäden an vorhandenen Gebäuden, wie den beiden Staatstheatergebäuden oder dem Hauptbahnhof an sich bedeuten. Wo schwere Gebäudeteile, wie z.B. die Bühnentechnik der Theater, in bisher feuchtem Untergrund stehen, besteht die Gefahr von Senkungen der Fundamente o.ä. Wer mag hier schon ausschließen, dass die mehrmalige Staatsoper des Jahres vielleicht nicht für einige Zeit ihren Spielbetrieb
schließen muss, weil es Schäden am Gebäude geben kann.
Ebenso wie die Gefahren für das Mineralwasser im Rahmen des neuen Antrags der Bahn geprüft werden müssen, ist eine Prüfung auf die Auswirkungen auf die Fundamentierung der umgebenden Gebäude zwingend.
Wenn die Bahn ein seriöser und verantwortungsbewusster Bauherr ist, baut sie nicht weiter. Eine geltende Planfeststellung, die Grundlage für die Baustelle, gibt es seit Freitag nicht mehr.
Unterzeichnet von Peter Pätzold Werner Wölfle
Hallo,
die DB ist weder ein seriöser, noch verantwortungsbewusster Bauherr. Schwachsinn 21 ist, von der Planung her, nur Stückwerk, denn durchgehende Planfeststellungsverfahren und Baugenehmigungen gibt es nicht. Wenn erst einmal „unumkehrbare Fakten“ geschaffen sind, muss der Rest zähneknirschend genehmigt werden. Dann spielen Sicherheitsstandards usw. keine Rolle mehr.
Den Nutzen hat die DB und die Immobilienmafia, den Schaden haben die Bürger.
stratkon