Der Kampf um den Erhalt des Alltagswahrzeichen Wagenburgstraße 149 – 153 geht weiter
Antrag der Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN, Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke im Stadtrat der Stadt Stuttgart 25.11.2011
Das Haus Wagenburgstraße 149-153 ist ein in Stuttgart langsam selten werdendes Exemplar einer aussterbenden Spezies. Stadtbildprägende, gut gemachte Alltagsarchitektur aus vergangenen Jahrhunderten findet sich leider immer seltener in unserer Stadt.
Da die Alltagsarchitektur immer wieder beim Denkmalschutz herunter fällt, wird sie immer seltener und durch neue Gebäude ersetzt. Oft in wesentlich schlechterer Qualität und städtebaulicher Einbindung.
Das Haus Wagenburgstraße 149-153 gehört dem Bau- und Heimstättenverein, der dieses ausgezeichnete Beispiel qualitätvoller genossenschaftlicher Alltags- und Arbeiterarchitektur abreißen will. Das Haus wurde vom Stuttgarter Architekten Karl Beer errichtet, der auch den inzwischen sanierten „Friedrich-Ebert-Wohnhof“ auf dem Weißenhof geplant hat. Anders als sein gleichwertiges Gegenstück auf dem Weißenhof steht das Haus in der Wagenburgstraße nicht unter Denkmalschutz. Deshalb soll es nun fallen.
Wir halten das Gebäude aber für städtebaulich prägend und erhaltenswert, weil es ein Stück Alltagsarchitektur einer vergangenen Epoche ist – und auch ein Beispiel selbstbewusster Genossenschaftsbauten. Deshalb ist es notwendig, dass die Stadt gemeinsam mit dem Bau- und Heimstättenverein nach einer Lösung sucht, wie dieses Gebäude erhalten und saniert werden kann, auch wenn es nur Alltagsarchitektur ist. Aber gute Alltagsarchitektur.
Wir beantragen daher:
1. Die Verwaltung berichtet im Ausschuss für Umwelt und Technik über den Stand des Vorhabens Haus Wagenburgstraße 149-153.
2. Die Verwaltung schlägt zusammen mit dem Bau- und Heimstättenverein eine Vorgehensweise zum Erhalt des Gebäudes und dessen Sanierung vor.
Gezeichnet
Peter Pätzold und Gangolf Stocker
Wir haben ja schon des Öfteren von dieser Siedlung berichtet: Wagenburgstraße 149 – 153
Foto, Klaus