U14 muss dauerhaft bis Mühlhausen fahren: kein Kehrgleis in Hofen!
Antrag vom 13.02.2012
Stadträtinnen/Stadträte – Fraktion
Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Mit der Durchbindung der U12 vom Hallschlag bis ins Neckartal plant die SSB AG, die heute bis Remseck verkehrende U14 künftig bereits an der Haltestelle Hofen enden zu lassen und dort dafür ein zusätzliches Kehrgleis zu bauen. Begründet wird diese Maßnahme damit, dass bei einer Weiterführung der U14 bis Mühlhausen die Wendezeit dort um 1 Minute unterschritten würde. Die Stadtbahn- fahrerInnen hätten damit in Mühlhausen statt der betrieblich definierten Mindestwendezeit von 4 Minuten nur 3 Minuten Zeit für den Richtungs- wechsel oder es müsste ein zusätzlicher Zug im Umlauf der U14 zwischen Heslach und Mühlhausen eingesetzt werden.
Diese geplante Verkürzung der U14 von der heutigen Linienführung bis Remseck auf eine künftige Endhaltestelle in Hofen wegen einer Minute Wendezeit erscheint aus mehreren Gründen unbefriedigend. So würden sich für einen Teil der Fahrgäste zwischen Mühlhausen und Remseck mit dem Bau der U12 Verbindungen bspw. nach Bad Cannstatt erheblich verschlechtern, was mit Blick auf die gewaltigen Investitionen für den Aus- und Neubau der U12 kaum zu rechtfertigen ist.
Eine Weiterführung der U14 mindestens bis Mühlhausen auch nach Inbetriebnahme der U12 auf dem Teilabschnitt zwischen Hallschlag und Remseck ist möglich und wirtschaftlich vertretbar, wenn hierfür kein zusätzlicher Zug im Umlauf der U14 zwischen Heslach und Mühlhausen eingesetzt werden muss. Dieses wiederum wäre dann möglich, wenn eine Minute Fahrzeit eingespart und damit die betrieblich definierte Mindestwendezeit eingehalten werden kann, was bei näherer Betrachtung realisierbar erscheint. Schon heute sind die Fahr und Wartezeiten bei der U14 teilweise länger angesetzt als auf anderen Strecken mit gleicher Haltestellenentfernung. Die Inbetriebnahme der U12 wird die heute teilweise überlastete U14 zudem deutlich entlasten und damit zusätzliches Beschleunigungspotenzial bringen.
Und schließlich bleibt als „Rückfallebene“ die Möglichkeit, die fast ausschließlich dem Freizeitverkehr zu den Spiel- und Liegewiesen Max-Eyth-See dienende Haltestelle Wagrainäcker bedarfsgerecht nur an den Wochenenden der Sommermonate und nur durch die U14 zu bedienen oder notfalls ganz auf diese Haltestelle zu verzichten. Dementsprechend muss diese Haltestelle vorläufig auch nicht für 80m-Züge ausgebaut werden. Sollte sich die nötige
Zeitersparnis auf der U14 auch ohne eine partielle oder gänzliche Stilllegung der Haltestelle Wagrainäcker realisieren lassen, kann diese Haltestelle bis zu ihrem späteren Ausbau für die U12 interimistisch nur durch die 40m-Züge der U14 bedient werden.
Wir beantragen deshalb:
1. Die SSB legt dem Gemeinderat eine überarbeitete Planung zur Beschlussvorlage GRDrs 208/2011 „Stadtbahnlinie U12“ vor unter folgenden Maßgaben:
a. Verzicht auf das Kehrgleis in Hofen und Realisierung einer U14-Endhaltestelle in Mühlhausen unabhängig von den Planungen zu dem dort angedachten Kreisverkehr.
b. Verzicht auf den Umbau der Haltestelle Wagrainäcker für 80m-Züge.
2. Der SSB wird empfohlen, die für den Fall einer dauerhaften Weiterführung der U14 bis Mühlhausen geplante Trennung der Buslinie 54 nicht weiterzuverfolgen.
3. Vertreter der SSB nehmen im Ausschusses für Umwelt und Technik Stellung zu den beantragten Planänderungen und deren Umsetzbarkeit.
Gezeichnet
Jochen Stopper und Peter Pätzold
Wissenswertes zur U14: SSB/U14, stadtwiki-stuttgart/U14 und ein youtube/Video
Foto, Archiv GKB