Ein Quadratkilometer Bildung für Stuttgart – Neues Projekt in der Bildungsregion
Der Gemeinderat hat das Programm der Freudenberg Stiftung „Ein Quadratkilometer Bildung“ als Kooperationsprojekt zwischen der Landeshauptstadt und einem Stiftungsverbund auf den Weg gebracht. Unter dem Leitgedanken „Kein Kind, kein Jugendlicher geht verloren“ sollen Kinder und Jugendliche in ihren individuellen Bildungsbedürfnissen gestärkt, Eltern und Lernbegleiter in ihren Kompetenzen vor Ort gezielt gefördert werden.
Im Stiftungsverbund sind neben der Freudenberg Stiftung die Heidehof Stiftung, die Leibinger Stiftung und die Louis Leitz Stiftung. Die Stadt Stuttgart und die Stiftungen tragen die Projektkosten von 160.000 Euro pro Jahr je zur Hälfte. Die Steuerung erfolgt inhaltlich durch die Freudenberg Stiftung und die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft. Bis zum Sommer wir ein Fachbeirat zum Projekt ernannt, der den Grundschulbezirk auswählt und weitere Maßnahmen vorbereitet. Das Projekt startet offiziell zum Schuljahr 2012/2013.
Bisher läuft das Programm „Ein Quadratkilometer Bildung“ in Berlin, Mannheim, Herten, Wuppertal, Hoyerswerda und Bernsdorf. Einer der Schwerpunkte liegt in der frühkindlichen Bildung als Gemeinschaftsaufgabe von Eltern, Kindertageseinrichtungen, Grundschule und den Kooperationspartnern der Jugendhilfe, der Kultur, des Sports, der freiwilligen Bildungspaten und der weiterführenden Schulen vor Ort. Der Grundschule kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu. Die Eltern als Bildungspartner der Einrichtungen stehen dabei im Vordergrund.
Das Projekt bietet den Bildungseinrichtungen mit seiner Pädagogischen Werkstatt als gemeinsamer Lernplattform vor Ort die Möglichkeit, die Kinder und ihre Familien individuell zu betreuen. Eine gut funktionierende Bildungskette zu etablieren, braucht Zeit und lässt sich in üblichen Förderperioden von zwei bis drei Jahren nicht realisieren. Das Projekt ist daher auf zehn Jahre angelegt.
Das Projekt „Ein Quadratkilometer Bildung“ ermöglicht die langfristige Umsetzung und wissenschaftliche Evaluation einer differenzierten Förderung einzelner Kinder. Insbesondere die bestehenden Sprachförderkonzepte von Kitas und Grundschule sollen eng verzahnt werden.
Das Projekt wird von Beginn an wissenschaftlich begleitet. Die Projektleitung hat ihren Arbeitsplatz in der Pädagogischen Werkstatt des Grundschulbezirks und ist so nah am Geschehen. Ein weiterer Vorteil ist der ständige Erfahrungsaustausch mit anderen Standorten des Programms über die Mobile Lernplattform des bundesweiten Stiftungskonsortiums.
Umgekehrt sollen erfolgreiche Praxisansätze aus dem Projekt „Ein Quadratkilometer Bildung für Stuttgart“ kontinuierlich dokumentiert und kommunal wie überregional vorgestellt werden. Ziel ist es, die gewonnenen Erkenntnisse an andere lokale Bildungsverbünde weiterzugeben.
Nicht zuletzt bietet ein erfolgreiches Engagement des lokalen Stiftungsverbundes Anreize für weitere potenzielle Förderer aus der Bürgergesellschaft wie Stiftungen oder Unternehmen, gemeinschaftliche und ganzheitlich ausgerichtete Bildungsansätze in anderen sozial benachteiligten Quartieren zu fördern.
Info, Stadt Stuttgart