Weltfrauentag am 8. März – auch in Stuttgart Ost
100 Jahre – „Bewegte Zeiten und noch nicht am Ziel“
Beginnend mit der „Erlaubnis“ einer Mitgliedschaft in Parteien und Gewerkschaft – 1908 – bewegten sich die Frauen mit der Forderung nach Rechten und Gleichberechtigung Zug um Zug nach vorn. So waren sie ab November 1918, sofern 20 Jahre alt, endlich wahlberechtigt! Einige Monate später hielt eine Frau ihre erste Parlamentsrede! Der Frauenanteil betrug damals 9,6%, ein Ergebnis, das erst wieder 1983 erreicht wurde. Im Jahr darauf erfolgte für weibl. Studentinnen die Zulassung zur Habilitation. Während dieser Zeit setzten die weibl. Parlamentarier zielgerichtet das Jugendwohlfahrtsgesetz wie auch eine Reihe von Frauengesetzen durch.
Bis 1931/32 waren nun 19 % aller Studenten weiblich und es existierten an die 250 Frauenorganisationen.
Während Hitlers`s Gewaltherrschaft, 1933 – 45, wurden Zehntausende von Frauen aus polit. Gründen festgenommen, interniert und umgebracht! Trotz dieser Gefahr fand 1934 in Paris der 1. Frauenkongreß gegen“Faschismus und Krieg“ statt. Tausend Delegierte und 300 Gäste waren angereist, darunter auch 15 illegal aus Deutschland! 1945 – 1946 gab es über 5000 überparteiliche Frauenausschüsse in den vier Besatzungszonen.
Der Durchbruch gelang den Frauen jedoch 1949!
Die „vier Mütter des GG“, sprich, die Frauen Selbert, Nadig, Weber und Wessel setzten das Gleichberechtigungsgesetzt im Grundgesetz durch! In den 70 er und 80 er Jahren gab es eine Neuorientierung in der Frauenbewegung! Erste Frauenbuchläden wurden eröffnet, 1977 wird „Emma“ verlegt und der damit verbundene Name „Alice Schwarzer“ ist bis zum heutigen Tage ein Begriff für jeden Frau. Ebenso 1977 wurde das Ehe – und Familienrecht umfassend reformiert. Der § 218 und die Fristenlösung wurde zum markanten Meilenstein für die Frauenpolitik. Und endlich, am 27.05.1993 einigte man sich auch auf den Artikel 3,2 im GG!
Auf der 4. Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking wurde ausführlichst zur Schulbildung, zur Karrierelaufbahn und Diskriminierungen Stellung bezogen. Koeduktion in Schulen und „sogenannten“ Männerberufen setzte sich durch; jedoch, gleiches Gehalt für gleiche Arbeit blieb bislang auf der Strecke! Auch in den Parlamenten und Vorstandsetagen gibt es nach wie vor noch viel zu tun; immer wieder spricht man von „Quotenregelung“ Doch leider liegt auch hier wieder eine lange, harte Wegstrecke vor ihnen; denn, wenn Frauen sich selbst oder gegenseitig blockieren und aus falscher Bescheidenheit oder übertriebenem Ehrgeiz handeln, so fehlt der so wichtige Zusammenhalt untereinander, der zur Erreichung eines Ziels, neuer Rechte – und Möglichkeiten unabdingbar ist.
In 100 Jahren wurde viel erreicht, doch auch 2012 sind Frauen noch lange nicht am Ziel!
Aktion der Liberalen Frauen Baden-Württemberg zum Weltfrauentag 2012
Den Weltfrauentag am 8. März haben sich die Liberalen Frauen Baden-Württemberg zum Anlass für eine ganz besondere Aktion genommen, die wir von der FDP Stadtgruppe Ost sehr gerne mit unterstützten. In Stuttgart Ost standen dabei eine Tulpe und eine Karte mit dem Zitat von Friedrich Schiller „Es steht und fällt ein Volk mit seinen Frauen“ als Grundidee. Am 8. März machten sich dann Susanne Winkler, Beisitzerin im Landesvorstand der Liberalen Frauen, Federico Busarello, Stadtgruppenvorsitzender der FDP in Stuttgart Ost und Martin Silberer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auf den Weg und besuchten ganz unterschiedliche Frauen, um ihre jeweilige Rolle in unserer Gesellschaft zu beleuchten. Die Freude über die jeweils geschenkte Aufmerksamkeit ist den Beteiligten über die Aktion hinaus in Erinnerung geblieben.
Am Ende des Tages ist aus den vielen Besuchen eine Foto-Collage entstanden, die die vielfältigen Aufgaben und Rollen von Frauen in unserer Gesellschaft zusammenfassend beschreibt, sei es als Kindergärtnerin, Unternehmerin, Hebamme oder Ärztin.
Zuletzt bleibt die Frage, warum gerade in den von vielen Frauen ausgeübten sozialen Berufen die der Verantwortung der Tätigkeit entsprechende, angemessene Entlohnung meistens nicht gegeben ist. Zudem wird die Förderung durch öffentliche Gelder gerade in sozialen Bereichen viel zu schnell und unüberlegt gekürzt.
„Es steht und fällt ein Volk mit seinen Frauen.“
Johann Christoph Friedrich von Schiller (1759-1805)
FDP Stuttgart Ost, März 2012, Federico Busarello
Foto, FDP Stuttgart Ost
Hallo Herr Busarello,
hinsichtlich der „zu schnellen und unüberlegten Kürzung von Fördermitteln“ sollten Sie mal den Dr. Rösler und seinen Nachfolger als Bundesminister für Gesundheit ( oder so ). Ihre letzten Sätze sind so etwas von unglaubwürdig und heuchlerisch, denn sie atehen im Gegensatz zu den Äußerungen Ihrer Parteioberen – hinsichtlich des aktuellen Tarifkonflikts.
stratkon