Gaswerk Stuttgart Gaisburg hat heute 1. 08. Geburtstag
Ein Wahhrzeichen des Stuttgarter Osten
Unsere Beiträge hierzu >>>>>>>
Fotos, Blogarchiv, Fischer-Arts und Karten eines Sammlers
Ein Wahhrzeichen des Stuttgarter Osten
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Schreiben der Landeshauptstadt Stuttgart und der EnBW Regional AG
Weiter heißt es in dem Schreiben: „Die auf dem Gelände durchgeführten Altlastenuntersuchungen zeigten erhebliche Verunreinigungen des Untergrundes. Der Schaden reicht bis in das oberflächennahe Grundwasser. Das Areal liegt innerhalb der Kernzone des Schutzgebietes der Heilquellen im Bereich der Mineralwasseraufstiegszone von Stuttgart-Bad Cannstatt und -Berg. Die Altlastensanierung verfolgt das Ziel, die Schadstoffquellen zu entfernen und die Gefahr einer vertikalen und horizontalen Ausbreitung der Schadstoffe zu unterbinden.
Nach der bereits erfolgten Fertigstellung des 1.Sanierungsabschnitts (Grundwasserreinigungsanlage und Grundwasserleitbauwerks) und des 2.Sanierungsabschnitts (Entfernung der Teergruben) beginnen wir ab Mitte März 2013 mit der Durchführung des 3.Abschnitts (Primärschadensanierung) auf einer Fläche von 6.500 m‘. In diesem Sanierungsbereich erfolgt der vollständige Austausch des kontaminierten Bodens. Hierbei wird das Material erdfeucht ausgehoben, so dass keine Staubemissionen auftreten. Geruchsfreisetzungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Für diesen Fall wurde ein detailliertes Mess- und Überwachungskonzept für das Betriebsgelände der EnBW und für das naheliegende Wohn- und Gewerbegebiet erstellt. Die Messungen führt ein akkredidiertes Labor durch. Grundsätzlich wird bei dem Vorabtrag des Bodens die Fläche sofort mit einer Schutzfolie abgeplant, beim eigentlichen Bodenaustausch mittels Großlochbohrung erfolgt eine gezielte Luftabsaugung über eine Filteranlage direkt an der Bohrstelle. Bei der Abfuhr des Materials werden die Ladeflächen der LKWs ebenfalls mit Folie abgedeckt. Das Ende der Arbeiten ist mit der Wiederherstellung der Oberfläche im Mai 2014 vorgesehen.
Wir sind um eine zügige Baudurchführung bemüht und versichern Ihnen, dass wir und die ausführenden Firmen Belästigungen und Einschränkungen möglichst gering halten.
Bei Fragen und für Anregungen stehen wir Ihnen selbstverständlich unter den oben genannten Telefonnummern zur Verfügung.“
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Hilpert
Das Schreiben wurde an die Haushalte rund um das Sanierungsgebiet verteilt.
Unsere Beiträge hierzu unter: Altlast am Gaskessel und Rund 8,6 Millionen Euro für Sanierung der Altlast “Kraftwerksgelände Ost” in Stuttgart, Wasserschutz: Stadt entfernt Altlasten auf dem Gelände des Kraftwerks in Stuttgart-Ost
Flyer, Stadt Stuttgart
Nach einem Bericht der Cannstatter-Zeitung wurden 9,3 Millionen Euro für Bodenaustausch bewilligt. Damit sollen die Arbeiten beschleunigt werden. Wenn man bedenkt, dass wir in unserem Beitrag Tickt-im-Stuttgarter-Osten-eine-Zeitbombe vom 12. April 2008 und Sicherung-und-Sanierung-des-Altstandortes-Gaswerk-Ost vom 24.August 2010, schon einige Tage vergangen sind. Eine Sanierung der Altlasten ehemaliger Gaswerke wird ja auch in Bad Cannstatt durchgeführt. Siehe hierzu auch unseren Beitrag Gaswerk-in-Cannstatt-hm-da-forschen-wir-doch-mal-nach.
Im Blog haben wir noch einige Beiträge zum Thema Gaswerk und Gaskessel
Foto, Klaus
Nach einem Pressebericht der stuttgarter-nachrichten/der-sanierungsplan-fuer-das-ehemalige-gaswerk-gaisburg wird nun mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Wir finden dies ist eine gute Nachricht für Stuttgart Ost und die Umwelt.
Siehe hierzu auch den Berichte: Zeitbombe oder Gaskessel
Foto, Klaus
Wir berichteten am 12. April 2008 über die Altlasten des Gaswerkes (Tickt im Stuttgarter Osten eine Zeitbombe???????).
Nun wurden einem Pressebericht zufolge für die Sicherung und Sanierung des Altstandortes Gaswerk Ost, Gaisburg fast 2,9 Millionen Euro vom Land zugesagt.
Siehe hierzu eine Bericht der Stadt Stuttgart ebenfalls von 2008 stuttgart/Sanierung des Gaswerks Ost.
Interessant zu diesem Thema dürfte auch die Broschüre: Gaswerke in Stuttgart/Auswirkungen auf Boden und Grundwasser.pdf sein.
Zur Geschichte des Gaswerks haben wir auch diesen Beitrag academic.ru/Gaswerk Stuttgart-Gaisburg gefunden.
Pressemitteilung: uvm.baden-wuerttemberg/Tanja Gönner: Die Stadt Stuttgart erhält für die Sicherung und Sanierung des Altstandortes ‚Gaswerk Ost, Gaisburg‘ fast 2,9 Millionen Euro vom Land
Weitere Berichte zum Thema Gaswerk
Wir werden weiter darüber berichten.
Fotos, Klaus
Die Degerlocher Bürger haben daher zu einer Besichtigung eingeladen.
Der „Arbeitskreis Degerloch 1900“ möchte die Geschichte Degerlochs für Sie lebendig machen und einige noch erhaltene wichtige Gebäude schützen.
So zum Beispiel das Degerlocher Wasserwerk von 1872, das Degerlocher Gaswerk von 1904 und die „Kolonie Falterau“ von 1911
Die Veranstaltung findet am Samstag, 10.7.2010 von 13 – 17 Uhr in der Roßhaustr. 61 in Stuttgart Degerloch statt
Anfahrt: maps.google/Roßhaustraße 63, Stuttgart
Besichtigung und Erläuterungen, (Helmut Doka u.a.) und eine Führung durch Dr. Christine Breig, Autorin des Buchs „Die Falterau in Stuttgart-Degerloch“, 1992.
Treffpunkt: Roßhaustr. 61, 14:00 Uhr
Hinweise findet Ihr unter stuttgart-stadtgeschichte/degerloch
Ich war heute in Degerloch und habe einige Fotos dieser tollen Gebäude gemacht. Dort traf ich auch einige Herren, die mir einiges zu diesem Gaswerk erzählen konnten. Ich hatte dann auch noch das Glück einige Schautafeln für den Samstag fotografieren zu dürfen. Die Veranstalter haben sich einige Mühen gemacht und viel interessantes Material zusammen getragen. Erinnert mich an die Ausstellung im Muse-o Gablenberg.
Degerlocher Gaswerk von 1904
Der Brenn- und Leuchtstoff Gas brachte Degerloch Straßenbeleuchtung und Komfort im Haus, in Küche und Waschküche – lange vor dem Siegeszug der Elektrizität. Die Gebäude des Gaswerks sind gut erhalten, nur der Gaskessel fehlt. Der Gemeinderat hat den Verkauf beschlossen, der Bezirksbeirat war einstimmig dagegen!
Unsere Berichte zu Gasturm, Gaswerk und Gaskessel
Degerlocher Wasserwerk von 1872
Eine wahre Revolution im täglichen Leben der Degerlocher vor 140 Jahren! Sie beendete die Degerlocher Wassernot mit dem Bau des ältesten Wasserwerks auf den Fildern durch die Gemeinde Degerloch. Das „Dampfhaus“ existiert noch, ebenso die eindrucksvollen unterirdischen Sammelbecken von 1872.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei den freundlichen Herren bedanke für die umfangreichen Infos.
Weiter geht es mit Kolonie-Falterau-aus-Degerlochs-Geschichte-um-1900
Siehe auch einen Bericht im stw/Für den Erhalt des historischen Degerloch – Neuer Arbeitskreis „Degerloch 1900“ gegründet
Den geschichtliche Teil dieses Beitrags stammt natürlich von AK Degerloch 1900 (siehe Einladung)
Einladung, „Arbeitskreis Degerloch 1900“
Fotos, Klaus
Durch den Artikel in der Cannstatter-Zeitung zum Abriss des ehm. Straßenbahndepots und den dort zu erwartenden Altlasten eines Gaswerks haben wir uns auf die Suche nach Beiträgen oder Unterlagen zu diesem Gaswerk gemacht.
Da war doch auch eine Ausstellung im Muse-o, Ausstellung-zu-den-Stuttgarter-Gaskesseln-im-Muse-o-Gablenberg
Hier wurden wir bei unseren Aufnahmen die wir damals gemacht haben auch fündig. Der Historiker Gohl hat tolle Arbeit geleistet und auch die unbekannteren Gaswerke (Feuerbach, Degerloch etc.) ausführlich beschrieben.
Danach gab ist in Cannstatt drei Gaswerke (Mühlgrün-Insel, Martin-Luther-Straße und Daimler-Straße), sprich Grundstücke auf denen Gaswerke gebaut wurden. Wir interessieren uns aber für das Gründstück auf dem das Straßenbahndepot 2tes Bild) erbaut wurde. Hierzu haben folgendes gefunden:
proside.info/Altstandort Gasfabrik Cannstatt.pdf und proside.info/proside_cd/Historische Untersuchung Altstandort „Gasfabrik Cannstatt“.pdf
Da gibt es auch eine Broschüre der Stadt Stuttgart Gaswerke in Stuttgart.pdf
Siehe auch unsere Berichte zum Thema Gaskessel: gablenberger-klaus-blog/Gaskessel
Und die Presseberichte des Muse-o zur damaligen Ausstellung: muse-o unter Neuigkeiten, Meldungen im Archiv 2009 und 2008
Nun sind wir wieder etwas schlauer dank der guten Vorarbeit von Herrn Gohl, die Fotos stammen von der schon erwähnten Ausstellung im Muse-o. Die Karten auf den Fotos sind vom Amt für Umweltschutz und dürfen mit freundlicher Genehmigung hier veröffentlicht werden.
Fotos, Klaus
Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) wird die Abstellanlage auf ihrem Busbetriebshof im Stadtteil Gaisburg (Stadtbezirk Stuttgart Ost) wieder aufbauen. Das hat der Aufsichtsrat der SSB am 28. November 2023 beschlossen. Statt einem großflächigen Hallenkomplex wird aus Gründen des Brandschutzes jedoch eine Anlage entstehen, welche in Einzelmodule aufgelöst ist. Die ehemalige Halle aus dem Jahr 1995/1996 war im Oktober 2021 aufgrund eines Defektes in einem elektrischen Bauteil abgebrannt. Die neue überdachte Fläche bietet etwa 120 bis 140 Bussen Platz. Gaisburg ist der größte Busbetriebshof der SSB.
Das Baugesuch wurde Mitte November 2023 seitens der Landeshauptstadt Stuttgart genehmigt. Aufgrund der eingegangenen Angebote auf die Ausschreibung des Bauvorhabens geht die SSB von einem Kostenrahmen von etwa 24 Millionen für den Hallenbau, zuzüglich rund vier Millionen Euro für die teilweise Unterkellerung in Gestalt einer Tiefgarage aus. Die Vorarbeiten für das neue Bauwerk haben begonnen. Der Tief- und Rohbau soll im Frühjahr 2024 starten, der Rohbau der südlichen Hälfte etwa bis Jahresende 2024 abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2025 sollen die ersten Hallenmodule nutzbar sein, das betrifft auch die elektrische Lademöglichkeit zur Über-Nacht-Ladung von Bussen mit Batterieantrieb. Die vollständige Fertigstellung des Gesamtbauwerks wird auf Frühjahr 2026 angestrebt.
Der Antrag basiert auf einem Entwurf des Ingenieurbüros schlaich bergermann partner (Stuttgart). Die künftige Abstellanlage besteht aus zwölf einzelnen Modulen. Dabei liegen immer zwei Module nebeneinander und werden durch Brandwände mit ausreichendem Überstand in Längsrichtung getrennt. Zu den Seiten hin ist die Anlage durch Wände gegen die Witterung abgeschirmt. Das Dachtragwerk ist eine filigrane, materialsparende Konstruktion aus gebogenen Brettschichtholzträgern (Leimbinder) mit Zugbändern aus Stahl im Wechsel mit PVC-Membranflächen. Die seitlichen Außenwände der einzelnen Module werden als Sichtmauerwerk mit wiederverwendeten Mauerwerksziegeln ausgeführt. Sie sind begrünt, ebenso wie die Holzdachflächen. Die Nutzfläche der einzelnen Module wird stützenfrei ausgeführt, sodass eine ungehinderte Ein- und Ausfahrt der Busse möglich ist.
Holz: leicht und sparsam
Im Brandfall bewahrt die Holzkonstruktion ihre statische Funktion länger bei als tragende Stahlbauteile. Holz ist nicht elektrisch leitend, Kurzschlüsse können nicht weitergetragen werden. Außerdem verbrauchen die Produktion und Wiederverwertung von Holz weitaus weniger Energie als die von Metall. Der Einsatz der wiederverwendeten Ziegelsteine ist aufwändig, spart allerdings Energie und Rohstoffe. So kann der CO2-Fußabdruck noch weiter reduziert werden.
Das Holzdach wird begrünt und mit einer Photovoltaikanlage (mit einer geplanten Anlagenleistung von 606,9 kWp) ausgestattet, die ebenfalls von schlaich bergermann partner geplant wird. Die Gesamtkonstruktion wird damit ökologischen, nachhaltigen und ästhetischen Zielen und Vorgaben gerecht. Regenwasserspeicherung und Begrünung tragen außerdem zu einem ausgeglicheneren Kleinklima bei.
Aus dem Brandschutzkonzept und den durchgeführten Brandschutzsimulationen wurde eine möglichst offene Konstruktion angestrebt, bei der im Brandfall oder im Falle eines Hitzeereignisses Rauch und Hitze nach oben entweichen können. Aus diesem Grund besteht ein Teil des Wetterschutzes der Anlage aus einer Membran, die sich zwischen den Holzbögen spannt.
Unter starker Hitzeeinwirkung würden zunächst die Membran-Nähte schmelzen, woraufhin die vorgespannte Membranfläche aufreißt. Durch die so entstehenden Öffnungen können Rauch und Wärme entweichen. Brandgase sammeln sich so nicht unter der Dachfläche des gesamten Bauwerks, sondern können pro Modul direkt nach oben entweichen. Mit diesen baulichen Maßnahmen soll verhindert werden, dass ein Brand auf die gesamte Abstellanlage übergreift.
Nachladung mittels Pantograf
Die Anlage überdacht insgesamt rund 11 000 Quadratmeter Abstellfläche. Unterhalb der Überdachung sind Träger für Kabeltrassen, Beleuchtung und Ladeinfrastruktur vorgesehen, die perspektivisch auch weitere Technik aufnehmen könnten. Das elektrische Aufladen der Busse erfolgt über Pantografen, die unter der Dachkonstruktion aufgehängt sind und sich zu dem darunter abgestellten Bus absenken (Toplader). Damit je nach Bustyp und Busflotte die Pantografen zukünftig auch in Längsrichtung versetzt werden können, sind die Pantografen an Trägerschienen angebracht, die ebenfalls in Längsrichtung verlaufen.
Für den Fall, dass die E-Busse per Stecker statt per Pantograf mit Netzstrom (Erhaltungsladung) versorgt werden soll, wird es an einigen Aufstellpositionen zusätzlich Netzstecker geben. Auch deren Anschluss wird von der Dachkonstruktion abgehängt, sodass die Kabel weder auf dem Boden noch innerhalb der Fahrgassen im Weg sind. Dadurch werden mechanische Unfallgefahren und Stolperfallen vermieden, ebenso eine mechanische Beschädigung der Kabel.
Die für alle elektrischen Ladeplätze insgesamt nötige Leistung von rund vier Megawatt wird durch zusätzlich verlegte Zuleitungen vom Netz des Versorgers Energie Baden-Württemberg (EnBW) vermittelt. Für die Verteilung innerhalb der Abstellanlage sorgt eine eigene Netzstation auf dem SSB-Gelände.
Etwa unter einem Drittel der Fläche der Hallenmodule entsteht eine Tiefgarage. Sie bietet etwa 86 Stellplätze für die Privat-Pkw von Mitarbeitenden der SSB inklusive der 30 Stellplätze für die Fahrzeuge des On-Demand-Mobilitätsdienstes SSB Flex. Beginn und Ende des Schichtdienstes für die Mitarbeitenden im Busfahrdienst liegen jeweils tief in der Nacht. Die Tiefgarage vermeidet Platzprobleme auf dem Gelände des Betriebshofes und bietet zudem Platz für Fahrräder und Motorräder.
Ausweichfläche am Gaskessel
Während der Hauptbauzeit von voraussichtlich zwei Jahren müssen die Busse, die derzeit auf dem geplanten Baufeld stehen, andernorts untergebracht werden. Dafür hat die SSB von der Energieversorgung Baden-Württemberg (EnBW) eine Ausweichfläche auf dem Gelände des einstigen Gaswerks Stuttgart angemietet, direkt beim Gaskessel und somit in Sichtweite des bestehenden Busbetriebshofes Gaisburg. Die Interimsfläche ist etwa 15 000 Quadratmeter groß und bietet Platz für rund 80 Busse. Sie erstreckt sich auf dem früheren Kohlelagerplatz. Die Zufahrt erfolgt über die Pforte des Kraftwerksgeländes bei der Schlachthofkreuzung. Das Flächenprovisorium mitsamt Beleuchtung und Sozialcontainern soll ab Frühjahr 2024 nutzbar sein. Nach Ende dieser Nutzungsart wird der ursprüngliche Zustand mit unversiegeltem Boden wiederhergestellt. Die auf dem Gelände zuvor heimischen Eidechsen wurden umgesiedelt, außerdem wird in der Region Hohenlohe eine ökologische Ausgleichsmaßnahme vorgenommen.
Der Bauablauf für die Abstellanlage wird so eingerichtet, dass die einzelnen Ablaufschritte und Gewerke nicht nacheinander für alle Module abgearbeitet werden, sondern die Arbeiten möglichst parallel ablaufen. Zunächst wird die südliche Hälfte der Module errichtet und komplett fertiggestellt, damit diese anschließend voll nutzbar sind. Dann folgen die nördlichen Module. Gemeinsam mit diesen läuft der Bau der Tiefgarage. Auf diese Art erreichen Bauwerk und eingesetztes Kapital am schnellsten ihren Nutzen. Gleichzeitig lässt sich die benötigte Kapazität für die Ausweichfläche – und damit der dortige Bau- und Kostenaufwand – am ehesten begrenzen. Für einen Teil der Baukosten kommt aufgrund des Brandereignisses von 2021 die Versicherung auf.
Neue Strategie
Das Brandschutzkonzept des Entwurfs folgt dem Prinzip: Ein Brand lässt sich nie ganz ausschließen, aber seine Auswirkungen lassen sich begrenzen, sowohl die reale als auch die strategische Größe. Falls ein Modul von einem Brand betroffen ist, hat die Feuerwehr durch die Feuergassen die Chance, die anderen Module und die dort untergebrachten Busse vor einem Brandüberschlag zu bewahren. Die Fahrzeugflotte der SSB in Gaisburg umfasst insgesamt rund 160 Busse. In einem Hallenmodul kommen zehn bis 15 Fahrzeuge unter. Sollten die in einem betroffenen Modul abgestellten Busse durch Feuer oder Rauch vernichtet oder beschädigt werden, wäre dies für die Betriebsgröße der SSB eine Größenordnung, die kurzfristig kompensiert werden kann, sodass der Linienverkehr nicht beeinträchtigt würde. Auch die Ausstattung mit elektrischen Ladestationen ist pro Modul unabhängig von den anderen angelegt. Durch diese Dezentralisierung innerhalb der Gesamtanlage wird angestrebt, dass im Brandfall nicht nur der maßgebliche Teil der Busflotte und der Abstellanlage, sondern auch der Ladeplätze weiterhin nutzbar ist.
Diese Strategie der SSB für den Neubau der Abstellanlage steht im Einklang mit den Einschätzungen der Versicherung, der Berufsfeuerwehr Stuttgart, der Baubehörde der Landeshauptstadt Stuttgart sowie dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), was das Thema elektrischer Busbetrieb und damit verbundene Bauwerke angeht.
Bildzeilen: Visualisierung des geplanten Hallenbauwerks für den Busbetriebshof Gaisburg der SSB AG.
Vorlage: schlaich bergermann partner
Der MUSE–O–Beitrag zum Tag der Stadtgeschichte 2022 wird sich um das Gaisburger Gaswerk drehen. Dazu benötigen die Ausstellungsmacher Geräte, die einst mit Gas betrieben wurden.
Am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es längst nicht ausgemacht, welchen Energieträger Haushaltsgeräte in Zukunft nutzen würden: Gas oder Strom. Bei der Heizung gibt es nach wie vor beide Formen, beim Licht hat sich die Elektrizität durchgesetzt. Es gab auch Geräte, bei denen man sich heute kaum mehr vorstellen kann, dass sie teilweise auch mit Gas betrieben worden sind, etwa Bügeleisen. Genau solche ungewöhnlichen Apparate suchen nun die Ausstellungsmacher, aber auch einst alltägliche Dinge wie eine Gaslampe oder einen münzbetriebenen Gaszähler. Selbst die Münzen selber wären spannend.
Beim Tag der Stadtgeschichte, den die Arbeitsgemeinschaft Stadtgeschichte alljährlich ausrichtet, geht es 2022 um die Eingemeindungen. Für möglichst viele Orte wollen die Hobby– und Profi–Historiker aus den einzelnen Stadtbezirken untersuchen, was die Motive der anschlusswilligen Dörfer waren. Für Gaisburgs Eingemeindung 1901 spielte sicher das Stuttgarter Gaswerk, seit 1875 auf Gaisburger Markung stehend, eine große Rolle. Die gesamte Ausstellung wird ab dem November 2022 im Stadtpalais zu sehen sein.
Mögliche Leihgeberinnen oder Leihgeber werden gebeten, ihre Stücke dem Museumsverein über die Mailadresse ausstellungen@muse–o.de anzubieten. Die Kuratoren freuen sich besonders über Fotos und Größenangaben.
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse–o.de
Karte Muse-o
Foto, die letzte Gaslaterne im Stuttgarter Osten: im Mai 1953 in der Hornbergstraße. Sammlung MUSE-O
Pressemeldung
Netze BW legt zwei Speicheranlagen auf dem Gaswerkareal still – Für Engpässe ist das Gasnetz weiterhin gerüstet – Zukunft des Geländes noch offen
Stuttgart. Für zwei markante Bauwerke auf dem Gaswerksareal in Stuttgart-Gaisburg läuft Ende August die Uhr ab: Die Netze BW nimmt dann sowohl den Gaskessel als auch den Flüssigerdgasspeicher offiziell außer Betrieb. Dahinter stehen rechtliche und betriebswirtschaftliche Gründe. „Die Gasversorgung in Stuttgart ist aber auch ohne die beiden Speicher gesichert“, betont Martin Konermann, technischer Geschäftsführer der Netze BW. Für die Zukunft der beiden Bauwerke und des Areals insgesamt gibt es noch keine Pläne.
Bildtext: Zwei markante Bauwerke auf dem Stuttgarter Gaswerksareal gehen Ende August endgültig außer Betrieb: der Gaskessel (rechts im Vordergrund) und der Flüssigerdgasspeicher (links oben mit Betondeckel). Foto: Netze BW/Maier-Gerber
Anders als man vielleicht vermutet, war der Gaskessel keine nennenswerte Notfallreserve für die Landeshauptstadt. Das auf den ersten Blick eindrucksvolle 300.000-Kubikmeter-Volumen wäre an einem kalten Wintertag innerhalb weniger Stunden aufgebraucht gewesen. Der Flüssigerdgasspeicher verfügte zwar über mehr Volumen. Aber wichtig waren die Speicher vor allem, weil man mit ihnen ohne großen Aufwand Spitzenzeiten abdecken konnte, ohne auf das überregionale Netz zurückgreifen zu müssen.
Im Prinzip gut, aber: Nach aktueller Rechtslage darf ein Gasnetzbetreiber nur noch in sehr eingeschränktem Umfang Speicher betreiben und über die Netzentgelte finanzieren. „Wir haben hohe Kosten für Instandhaltung, Brandschutz und den technischen Betrieb – das rechnet sich dann irgendwann nicht mehr“, erläutert Miriam Zaimi, Chefin der Anlagen im Gaswerk.
Vorarbeiten bereits seit einiger Zeit angelaufen
So fiel bereits vor einigen Jahren die Grundsatzentscheidung, die beiden Speicher nach und nach stillzulegen. Das allerdings ging nicht von heute auf morgen: „Wir mussten zunächst das restliche Gas ins Netz ausspeisen“, erklärt die Diplom-Ingenieurin: „Als nächstes fand die sogenannte Inertisierung mit Stickstoff statt, um den Innenraum zuverlässig frei von Gas zu bekommen. Inzwischen sind die Speicher und alle weiteren Anlagen frei von Gas und bereits vom Netz getrennt.“ Ende August werden die Anlagen jetzt formell aus der Aufsicht des Regierungspräsidiums Stuttgart entlassen: „Dann gibt es kein Zurück mehr“, so Zaimi.
„Um eine gesicherte Gasversorgung in Stuttgart muss man sich auch ohne die beiden Speicher keine Sorgen machen“, betont Geschäftsführer Martin Konermann: „Wir haben uns zusätzliche Gasleistung beim vorgelagerten Netzbetreiber, der terranets bw, gesichert. Das überregionale Netz dient zudem im Fall von Engpässen als Puffer, sodass wir flexibel reagieren können“. In Stuttgart-Vaihingen verfügt die Netze BW noch über zwei Kugelspeicher mit je 3.600 Kubikmetern Volumen, die als Puffer fungieren.
Städtebaulicher Ideenwettbewerb geplant
Bleibt die Frage, was aus dem Gaswerkgelände in Zukunft insgesamt werden soll. „Bis jetzt stand erst einmal die technische Außerbetriebnahme der beiden Speicher im Vordergrund“, betont Carsten Poralla, bei der Konzernmutter EnBW für die Unternehmensinfrastruktur verantwortlich: „Wir sehen natürlich die städtebauliche Perspektive im Zusammenhang mit dem gesamten Geländeband zwischen Wasser- und Gaswerk. Deshalb arbeiten wir derzeit intern auf, welche Flächen wir dauerhaft nutzen wollen. Anschließend wollen wir gemeinsam mit der Stadt einen städtebaulichen Ideenwettbewerb starten.“ Speziell der Gaskessel unterliegt dabei erheblichen Auflagen – er ist schon seit vielen Jahren denkmalgeschützt.
Info
Der Stuttgarter Gaskessel
Der Gaskessel, eines der informellen Stuttgarter Wahrzeichen, wurde im Jahr 1928 vom damaligen Städtischen Gaswerk erbaut. Er ist rund 100 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 67 Metern. Als sogenannter Scheibenbehälter verfügt er über eine rund 1.000 Tonnen schwere Stahlscheibe, die auf dem gespeicherten Gas schwebt. Unterhalb der Scheibe herrscht ein Druck von rund 30 Millibar. Im Februar 1944 wurde der Kessel bei einem Luftangriff zerstört und erst 1948/49 wieder aufgebaut. Das Gaswerkareal, auf dem Kessel und Flüssigerdgasspeicher stehen, gibt es bereits seit 1875, noch bevor Gaisburg im Jahr 1901 nach Stuttgart eingemeindet wurde.
Der Flüssigerdgasspeicher (LNG)
Der Flüssigerdgasspeicher wurde 1971 von den damaligen Technischen Werken der Stadt Stuttgart in Betrieb genommen. Er hat ein geometrisches Volumen von 30.000 m³ und diente als Lager für flüssiges Erdgas (LNG) bei einer Temperatur von minus 162 °C. Zum Gesamtkomplex gehörten neben dem eigentlichen Speicher Anlagen zur Gasreinigung, Verflüssigung und zur Verdampfung. Es war die einzige Anlage dieser Art in Deutschland.
Freundliche Grüße
Hans-Jörg Groscurth
Archivfotos
Weitere Beiträge zum Gakessel>>>>>
Das haben andere Städte gemacht Was wird aus dem Stuttgarter Gaskessel?
Vorschlag des BUND: Wird aus dem Stuttgarter Gaskessel ein Solarturm?