Den folgenden Beitrag dürfen wir mit Genehmigung des Autor hier veröffentlichen, Er wurde im Blickpunk Ost ebenfalls veröffentlicht
Am 10. Mai 2013 wurde in einer feierlichen Maiandacht das Schönstatt-Marienbild der Heilig Geist- Gemeinde unter Anteilnahme vieler Gemeindemitglieder neu gekrönt – im Andenken an die Krönung, die auf den Tag genau vor 20 Jahren am 10. Mai 1993 anlässlich des damaligen 25jährigen Bestehens des Schönstatt Mütterkreises erfolgt ist. Frau Stolz hatte mit großem Engagement gemeinsam mit Frau Osterried, Frau Hurtig und vielen anderen fleißigen Händen diese Feier vorbereitet, die Pfarrer Schmolke würdig zelebrierte und unser Organist Herr Ganser musikalisch begleitete. Nach dem eucharistischen Segen wurde das Bild der „Dreimal Wunderbaren Mutter“ in einer Prozession aus der Kirche in das Schönstattzimmer im Gemeindezentrum überführt. Anschließend gab es einen kleinen Empfang mit Sekt und Imbiss.
Pfarrer i. R. Bernhard Maria Winkler, der aus der Gemeinde Heilig Geist hervorging und im Juli 1963 eben dort seine Primiz gefeiert hat, hatte anlässlich der Neukrönung eine kleine Ansprache verfasst, die von Frau Stolz zu Beginn der Andacht verlesen wurde. Er erinnerte mit diesem Brief an die Geschichte des Marienbilds, das vom damaligen Stadtpfarrer Sprenger, dem ersten Pfarrer der Heilig Geist-Gemeinde mit in die Gemeinde gebracht wurde und über lange Jahre auf dem Altar des „Heimgarten-Kapellchen“ im Heimgarten Marienau (Nähterstr. 195, heute Ristorante La Villa) stand.
Foto: Schönstatt-Marienbild in Heimgarten-Kapelle (um 1932)
Diese Kapelle war Teil des alten Heimgartens der Gemeinde Heilig Geist und ist bereits 1932, also schon kurz nach der Gründung der Pfarrgemeinde, entstanden. Bereits im Jahr 1933, also nur ein Jahr nach dem Bau der Kapelle schreibt die Chronik:
,Am Fest Mariä Unbefleckte Empfängnis war es ein Jahr, seitdem die dreimal wunderbare Mutter in Heilig-Geist eine Wohnung in ihrem Heimgarten-Kapellchen bekam. Viel Gnade und Freude hat seitdem die liebe Gottesmutter von diesem kleinen Heiligtum ausgeteilt, viel Segen und Frieden in das Herz der Marienkinder fließen lassen. Niemand kann nur ungefähr ermessen, wie viel Segen in diesem einzigen Jahr von diesem kleinen Kapellchen ausgegangen ist Es war darum nur eine Pflicht der Dankbarkeit, wenn die Gemeinde am 2, Adventsonntag eine feierliche Lichterprozession am Abend hielt, weiche die himmlische Herrin alt denen, die sich ihr nahten, zu teil werden ließ. Möge nicht nur der Heimgarten, sondern die ganze Heilig-Geistgemeinde eine einzige große Marienau werden, in der die Gottesmutter mit ihrem Sohn herrschen kann, ein marianisches Königreich, ein Heilig-Geist-Schönstatt.‘
Die historische Postkarte (um 1940) zeigt den Heimgarten mit der oberhalb gelegenen Kapelle, die dem bekannten Schönstatt-Urheiligtum nachempfunden wurde und auch heute noch existiert.
Anlässlich der Krönung des Marienbildes am 10. Mai 1993, an die mit der Veranstaltung erinnert wurde, hat + Frau Lisa Schatz in ihrem damaligen Vortrag von dem Bild wie folgt berichtet – Worte, die auch anlässlich der Wiederkrönung in diesem Jahr noch so hätten gesprochen werden können.
„Sie haben heute – im Marienmonat Mai – die Gottesmutter, die Gnadenmutter
von Schönstatt – gekrönt. Dadurch haben Sie eine ganz besondere Liebe zu ihr zum Ausdruck gebracht, vielleicht mit einem bestimmten Anliegen verknüpft. [. J Was mich persönlich dabei erfreut, ist, dass es sich um dasselbe Bild, dieselbe Krone handelt, weiche einst im „Heimgarten-Kapellchen“ waren. Das Marienbild – heute historisch wertvoll – war damals [.. J von dem Gründer der marianischen Bewegung Schönstatts, geweiht worden. [. J Die Krone war in der Kriegs- bzw. Nachkriegszeit von einer Jungmädchengruppe, besonders unseren damaligen Flüchtlingsmädchen erarbeitet und eropfert worden und so der Gottesmutter im Heimgarten-Kapellchen und an ihrem Bild angebracht worden. Diese Mädchen … hatten zusammen mit ihren Angehörigen nach ihrer Flucht in der „Bergkaserne“ (heute Zollamt) eine Notunterkunft gefunden. – wie sie uns erzählten, haben Sie sich gleich von Anfang an in unserer Pfarrgemeinde an- und aufgenommen gefühlt. Ist es nicht bedeutungsvoll und frohmachend, dass Bild und Krone – also nach so langer Zeit – in Ihrer Würde erhalten geblieben sin0 In diesen Tagen fühlen sich unsere lieben Mütter dafür besonders verantwortlich. Sie haben die Krone neu herrichten und verschönen lassen und durften sie heute erneut unserer lieben Gnadenmutter von Schönstatt schenken. So könnte man in Wahrheit das Sprichwort gebrauchen: Alte Liebe rostet nicht! ‚
Mögen diese Erinnerungen an Vergangenes helfen, neue Spuren für unsere Zukunft legen – gerade jetzt, wo vieles in unserer Gemeinde, in der katholischen Kirche Stuttgarts im Wandel ist!
Michael Cramer, Heilig Geist-Gemeinde
Wir bedanken uns recht herzlich bei Herrn Cramer für diesen tollen Beitrag. Wir hatten uns ja schon im Blog mit diesem Kapellchen beschäftigt. Das versteckte Kapellchen in S Wangen
Foto, Schönstatt-Marienbild aus der Chronik der Kirche
Historische Postkarte von einem Sammler
Das Foto, das den erbärmlichen Zustand zur Zeit zeigt ist von Klaus