Traditionelles Fest rund um den Maibaum in der Ulmer Straße – Disco am Abend
Wenn die WangenerInnen feiern, freut sich offensichtlich der Wettergott. Hatten die Organisatoren am frühen Samstagmorgen noch besorgt in den wolkenverhangenen Himmel geschaut, hellten sich am Mittag die Mienen schnell auf. Die Sonne setzte die Stände rings um die Wangener Kelter ins richtige Licht und die jungen Tänzerinnen der SportKultur Stuttgart mussten nicht frieren. Aufatmen. Nach drei Jahren Zwangspause mussten die Organisatoren einen Kraftakt stemmen, um das Traditionsfest wiederzubeleben. Regen hätte den Erfolg gefährdet.
Die Ulmer Straße war zwischen Buchauer- und Saulgauer Straße gesperrt und eine Festmeile aufgebaut. „Der Maibaummarkt selbst ist auf den kleineren Bereich rund um die Kelter konzentriert“, sagt Bezirksvorsteher Jakob Bubenheimer. Gemeinsam mit den Bezirksbeiräten, dem HHC Stuttgart-Wangen, der Freiwilligem Feuerwehr, Jack Schupeck von der Löwenstube und Wangener Helfern hat das Bezirksamt das Markttreiben samt Festprogramm auf die Beine gestellt. „Wichtig ist mir, das Engagement aus dem Stadtbezirk“, betont Bubenheimer. Er verweist auf den Maibaum – ein echtes Frühjahrssymbol aus Wangen. Der Jahrgang 1961 hat mit Unterstützung des aktuellen Kirbejahrgangs eine rund neun Meter hohe Birke aus einem Garten des Wangener Bergs geholt, die Äste geschmückt und das „Maiele“ vor der Kelter aufgestellt. „Ein Wangener Gemeinschaftsprojekt“, so Bubenheimer. Gegen 13.30 Uhr feierte der Schultes Premiere. Unter den Klängen des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Wangen eröffnete er unter Beisein von der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und KunstPetra Olschowski erstmals den Maibaummarkt. Mit schmissigen, teilweise karibischen Melodien unterhielten anschließend die Jugend und dann die Erwachsenen des Handharmonika-Clubs Wangen die Festgäste und die türkische Volksmusikgruppe Yaren gab Einblicke in die Kultur ihrer Mitglieder.
Auch ein kleiner Bummel lohnte sich. Die Jüngsten gingen mit Begeisterung auf der Rollenbahn des Vereins „Familie im Zentrum“ auf Schussfahrt, erzeugten Riesenseifenblasen, ergatterten Popcorn-Tüten bei der Volksbank am Württemberg und ein leckeres Mangoeis im Weltlädle oder drehten ein paar Runden auf dem Kinderkarussell. Die Eltern und Großeltern zog es eher an den Stand der Wangener Wengerter, ins Infozelt des Bezirksbeirats oder zur Firma Riba. Weit kamen die meisten allerdings nicht. Sie trafen immer wieder auf Nachbarn und Bekannte, die auf Bierbänken saßen, das kulinarische Angebote, den VfB-Sieg und den gemeinsamen Gesprächsaustausch genossen. „Es ist schön, dass wir nach der Corona-Pause endlich mal wieder in der Ortsmitte zusammenhocken können“, freut sich ein Urwangener. Besonders gemütlich ging dies in der Begegnungsstätte. Bei einer Tasse Kaffee, leckeren Kuchen und Torten „schmeckten“ die jüngsten Neuigkeiten noch besser. „Man braucht gar keinen großen Markt. Die Wangener mögen diese heimelige Atmosphäre, um zusammen feiern zu können“, freute sich auch Ex-Bezirksvorsteherin und Weltlädle-Aktive Beate Dietrich über den guten Marktbesuch.
Weiterfesten konnten die Gäste auch am Abend. Jack Schupeck und sein Löwen-Team hatten die Kelter in eine Disco verwandelt. Ex-Boa-DJ Ralf sorgte dort für beste Stimmung und Musik zum Tanz in den letzten Tag des Aprils.
Text und Fotos: Mathias Kuhn