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Muse-o – Bald kommt Boettcher.

Vorankündigung/Aufruf

Die nächste MUSE-O-Ausstellung zeigt Arbeiten des humoristischen Zeichners Hans Boettcher und wird am 5. Mai eröffnet. Allerdings fehlen den Machern immer noch Informationen.

Die Recherchen zu dieser ungewöhnlichen Schau laufen auf Hochtouren. Die MUSE-O-Leute haben bereits in mehreren Archiven geforscht und einige Details zum Leben und Schaffen Boettchers ans Tageslicht gefördert. So wissen sie nun, dass er 1877 in Ulm geboren wurde, 1899 nach Stuttgart kam und 1958 im Stuttgarter Süden, in der Wannenstraße 35, gestorben ist.

Seinen Beruf gab er mit „Kaufmann“ an, und tatsächlich war er (wohl ab 1909) Inhaber eines Postkartenverlages, den er später in „Schwäbischer Kunstverlag“ umbenannte. Aber noch ist unbekannt, wo und was er ursprünglich gelernt hat, mit wem – zum Beispiel in Künstlerkreisen – er Kontakt hatte. Jedenfalls brachte er weit über 100 Scherzkarten heraus, das legen zumindest die Produktnummern nahe, außerdem eine wohl noch größere Zahl an gezeichneten und fotografierten Ansichtskarten.

MUSE-O fragt nun: Wer weiß Näheres über Hans Boettchers Leben und Werk? Wer findet zwischen alten Postkarten Zeichnungen von Boettcher oder Fotos aus dem Schwäbischen Kunstverlag? Hinweise bitte an: ausstellungen@muse-o.de.
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

((Legende:))
Unter den lustigen Karten Boettchers gibt es viele mit dem Thema „der Schwabe an sich“. Verschickt wohl 1921. Sammlung Gohl

Muse-o – Nasszellen: der Sammler und seine Sammlung

Pressemitteilung/Vorankündigung

Die aktuelle Ausstellung im MUSE-O lebt besonders von den vielen verrückten Exponaten zum Thema Toilette und Badezimmer aus der Sammlung von Roland Schmitt. Er selbst führt am Sonntag, dem 17. März um 15 Uhr durch die Schau.

Wie kommt ein erwachsener, vernünftiger Künstler und Lehrer auf den anscheinend abstrusen Gedanken, sich mit dem „Zauber der Nasszelle“, so der Titel der Ausstellung, intensiv über Jahrzehnte zu befassen und weit über 1000 entsprechende Modelle zusammenzutragen? An diesem Sonntagnachmittag haben die Besucherinnen und Besucher des MUSE-O die Gelegenheit, dies im direkten Gespräch mit dem Sammler zu klären.

Roland Schmitt wird zunächst in einem kleinen Vortrag erzählen, wie es zu seiner Sammlung gekommen ist und was es mit dem Sammeln im Allgemeinen auf sich hat. Spannende Erkenntnisse verspricht auch sein Blick in die Geschichte von persönlicher Hygiene und öffentlicher Fäkalienentsorgung. Das Beispiel Stuttgart kann man in den eigens für diese Ausstellung erarbeiteten Bild-Text-Tafeln vertiefen.

Schließlich wird Schmitt auf einem Rundgang einzelne Exponate erläutern und für die Beantwortung von neugierigen Fragen aus dem Publikum zur Verfügung stehen.

WC und Bad in der Vitrine – Sammler, Sammlung und Sammeln. Vortrag und Führung von
Roland Schmitt. Sonntag, 17. März 2024, 15 Uhr.
Begleitveranstaltung zur Ausstellung Zauber der Nasszelle. Modelle, Geschichte und Ge-
schichten. Eine MUSE-O-Ausstellung.
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
Ausstellung bis 1. April 2024
Geöffnet Sa, So 14-18 Uhr
Eintritt: € 2,-, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

((Legende:)) Ein Blick in die Sammlung von Roland Schmitt. Foto: Ait Atmane

Muse-o – Aufruf: Wer kennt den Künstler Hans Boettcher?

Posted by Klaus on 19th Februar 2024 in In und um Gablenberg herum, Vereine und Gruppen

Pressemitteilung/Aufruf

Im Netz stieß MUSE-O-Kurator Ulrich Gohl auf eine witzige Postkarte, die 1931 aus Stuttgart verschickt worden war. Auf der Zeichnung ist das
Künstlermonogramm „HB“ zu entdecken. Damit beginnt eine detektivische Suche …

Beim Vergleich dieses Motivs mit anderen Scherzkarten der Weimarer Zeit stellte sich heraus, dass es sich bei dem Künstler um den Stuttgarter Hans Boettcher handelt. Aus den in Zeitungen veröffentlichten Handelsregisterein- tragungen ist zu entnehmen, dass dieser 1904 die Firma G. M. Bauder & Co. („Papier und Schreibutensilien en gros“) in der Hohenheimer Str. 31 alleine übernahm. Zu diesem Unternehmen gehörte spätestens ab 1909 ein Postkartenverlag, der Glückwunschkarten mit „künstlerischen Bleistiftzeichnungen“ des Inhabers herausbrachte.

1918 benannte Boettcher sein Unternehmen in „Schwäbischer Kunst-Verlag“ um (Sitz Alexanderstr. 76). In ihm erschienen Dutzende humoristische Farbpostkarten, gemalt vom Verleger selber. Von ihnen konnte Gohl mittlerweile eine kleine Sammlung erwerben. Später nahm Boettcher auch herkömmliche Fotoansichtskarten ins Programm. 1957 löste er seinen nun in der Wannenstr. 35 ansässigen Betrieb altershalber auf.

Leider brachten die Recherchen bisher keine Informationen über die Person Hans Boettcher wie Lebensdaten, Ausbildung oder dergleichen.

Deshalb fragt MUSE-O aufmerksame Leserinnen und Leser: Wer kannte Boettcher? Wer weiß Näheres über sein Leben und sein Werk? Hinweise
bitte an: ausstellungen@muse-o.de.
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

((Legende:))
Es gibt viele Karten von Hans Boettcher zum Thema „Schwäb’sche Eisabahna“. Um 1920. Sammlung Goh

Muse-o – Lyrik, mehrsprachig

Pressemitteilung/Terminankündigung

Die amerikanische Lyrikerin und Übersetzerin Moira Walsh hat in zahlreichen Literaturzeitschriften veröffentlicht. In einer neuen Ausgabe der MUSE-O-Reihe „Text & Extra“ liest sie aus ihrem ersten Gedichtband – am 24. Januar 2024 im MUSE-O.

Earthrise, so hat die Autorin ihr erstes Büchlein genannt. Erdaufgang? Geht hier die Erde auf, so wie die Sonne jeden Morgen über den Horizont steigt? Walsh lotet spielerisch Grenzen der Vorstellung und Formen der Darstellung aus, entdeckt Fix- und Drehpunkte. Widersprüchliches und Benachbartes kommen miteinander ins Gespräch: Fantasie und Psychiatrie, Klarheit und Begeisterung, Hitze und Kälte. Moira Walsh wird in ihrer Muttersprache lesen, aber auch bisher unveröffentlichte Nachdichtung ins Deutsche von Olja Alvir vortragen.
Als „Extra“ erklingen an diesem Abend Improvisationen zu drei Gedichten, empfunden von der Musikerin Rike Kohlhepp, die in ihrem Stuttgarter Studio Geige und Gesang unterrichtet.
Moira Walsh wurde 1979 in Ann Arbor, Michigan geboren. Seit zehn Jahren lebt die Übersetzerin in Stuttgart. Über 100 ihrer Arbeiten sind weltweit in Lyrikblättern erschienen, mehrere Stipendien haben ihre Arbeit unterstützt.

Earthrise: Lyrik, mehrsprachig. Moira Walsh liest aus ihrem Gedichtband, mit Improvisationen von Rike Kohlhepp. Eine Veranstaltung in der MUSE-O-Reihe „Text & Extra“ in Zusammenarbeit mit der Ostend-Buchhandlung
Mittwoch, 24. Jan. 2024, 19 Uhr
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
Eintritt € 8,-
Aktuelle Informationen stets unter www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

((Legende)) Moira Walsh. Foto: Veranstalter

Muse-O , Museumsverein Stuttgart-Ost – Das geheime Leben der Quietsche-Ente

Info

Ein Kurzvortrag des MUSE-O-Kurators Ulrich Gohl behandelt die Kulturgeschichte dieses Gummitiers – mit dem nötigen Augenzwinkern: am Sonntag, dem 25. Februar um 15 Uhr.

Dass eine Quietsche-Ente durchaus Anlass für eine grundlegende Auseinandersetzung liefern kann, weiß man spätestens seit dem Streit zwischen den Herren Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner in der Loriotschen Badewanne über den Verbleib des gelben Schwimmtiers.
Das ist aber beileibe nicht die einzige überraschende Geschichte, die sich um die Ente rankt. Seit wann gibt es sie überhaupt? Wie kam es dazu, dass Ozeanologen mit ihrer Hilfe Meeresströmungen erforschen konnten? Und warum warnen Kinderärzte eindringlich vor den goldigen Quietschern?
Diese und alle anderen wichtigen Fragen rund um das Entchen beantwortet Ulrich Gohl in seinem Kurzvortrag „Eine ganz knappe Kulturgeschichte der Quietsche-Ente“. In bewährter Weise wird er dabei unterstützt von seinem Kabarettkollegen Martin Ehmann. Nur an diesem Nachmittag wird im MUSE-O auch eine kleine Pop-Up-Sonderausstellung mit Bade-Enten zu bestaunen sein.
Eine ganz knappe Kulturgeschichte der Quietsche-Ente. Ein Kurzvortrag von Ulrich Gohl, mit Beiträgen von Martin Ehmann. Sonntag, 25. Feb. 2024, 15 Uhr.

Begleitveranstaltung zur Ausstellung Zauber der Nasszelle. Modelle, Geschichte und Geschichten. Eine MUSE-O-Ausstellung.
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
Ausstellung bis 1. April 2024
Geöffnet Sa, So 14-18 Uhr
Eintritt: € 2,-, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Archivfoto, Klaus

Muse-o – Offen an Weihnachten und zum Jahreswechsel?

Pressemitteilung/Vorankündigung

Die witzige und informative Ausstellung „Zauber der Nasszelle“, die sich unterhaltsam mit Toiletten und Badezimmern befasst, hat Ende Dezember/Anfang Januar veränderte Öffnungszeiten.

Zu sehen gibt es da zahllose, teils skurrile Modelle und einige beeindruckende Großobjekte; den Wissensdurst löschen die reich illustrierten Informationstafeln.
Am Samstag, dem 23. Dezember, sind die Museumstüren wie an jedem Wochenende von 14 bis 18 Uhr weit offen. Dabei kann man sich auch noch mit letzten Geschenken aus der MUSE-O-Buchreihe versorgen, zum Beispiel dem neuen, viel gelobten Band über Stuttgart-Berg. An Heiligabend und am 1.Weihnachtstag ist geschlossen. Am 2. Weihnachtstag (26. Dez.) hingegen empfangen die MUSE-O-Leute schon wieder ihre Gäste, etwa Familien auf dem Kurzausflug zwischen Mittag- und Abendessen. An beiden genannten Tagen, dem 23. und dem 26. Dezember, lädt trotz Theaterferien das Café/Bistro Cuisin’le im Hause zu Kaffee und wie immer selbstgebackenem (!) Kuchen.
Am 30. Dezember, einem Samstag, ist das Museum regulär geöffnet, nicht aber an Silvester. Aber bereits an Neujahr, dem 1. Januar, können die Massen erneut ins MUSE-O strömen – und ab dann an jedem Wochenende. Ab dem 6. Januar ist auch das Cuisin’le wieder für seine Gäste da.
Zauber der Nasszelle. Modelle, Geschichte und Geschichten. Eine MUSE-O-Ausstellung.
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
Bis 1. April 2024
Geöffnet Sa, So 14-18 Uhr
Eintritt: € 2,-, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

MUSE-O wünscht frohe Festtage und einen guten Start ins Neue Jahr!

Archivfoto, Klaus

Muse-O , Museumsverein Stuttgart-Ost – Öffnungszeiten

Posted by Klaus on 2nd Dezember 2023 in In und um Gablenberg herum, Vereine und Gruppen

Offen an Weihnachten und zum Jahreswechsel?

Die witzige und informative Ausstellung „Zauber der Nasszelle“, die sich unterhaltsam mit Toiletten und Badezimmern befasst, hat Ende Dezember/Anfang Januar veränderte Öffnungszeiten.
Zu sehen gibt es da zahllose, teils skurrile Modelle und einige beeindruckende Großobjekte; den Wissensdurst löschen die reich illustrierten Informationstafeln.
Am Samstag, dem 23. Dezember, sind die Museumstüren wie an jedem Wochenende von 14 bis 18 Uhr weit offen. Dabei kann man sich auch noch mit letzten Geschenken aus der MUSE-O-Buchreihe versorgen, zum Beispiel dem ganz neuen, viel gelobten Band über Stuttgart-Berg. An Heiligabend und am 1. Weihnachtstag ist geschlossen. Am 2. Weihnachtstag (26. Dez.) hingegen empfangen die MUSE-O-Leute schon wieder ihre Gäste, etwa Familien auf dem Kurzausflug zwischen Kaffee und Abendessen.
Am 30. Dezember, wiederum einem Samstag, ist regulär geöffnet, nicht aber an Silvester. Aber bereits an Neujahr, dem 1. Januar, können die Massen erneut ins MUSE-O strömen – und dann wieder an jedem Wochenende.

Info Muse-O , Museumsverein Stuttgart-Ost

Foto, Gablenberger Klaus

Lesungsreihe „Text & Extra“ Muse-o – Am Neckar, am Neckar

Info Muse-o

Sein Wanderbuch, das den Hauptfluss des Landes, den Neckar, in den Mittelpunkt stellt, präsentiert der Stuttgarter Fotograf Sebastian Wenzel in einer neuen Ausgabe der Lesungsreihe „Text & Extra“, und zwar am 15. November im MUSE-O.

Nicht weniger als 101 Highlights, aufgeteilt in 30 Etappen, sind in dem handlichen Buch zu entdecken, vom Quellgebiet in Schwenningen bis zur Mündung in Mannheim. Sie alle hat der Fotograf Sebastian Wenzel erwandert, herausragende Momente mit seiner Kamera festgehalten und eben¬so lebendig wie präzise beschrieben. Zauberhafte Naturlandschaften sind dabei, aber auch urbane Bereiche, Weinberge neben lebhaften Häfen, pittoreske Stadtansichten neben tief eingeschnittenen Talabschnitten,
Im Gespräch mit MUSE-O-Kurator Ulrich Gohl wird Wenzel erläutern, wie es zu Idee und Umsetzung des immerhin 300 Seiten starken Bandes kam. Er wird auch von besonderen Erlebnissen erzählen und die dazugehörigen Passagen lesen.

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Archivfoto, Klaus

„Zauber der Nasszelle“ im MUSE-O

Info des Muse-o

Wer beim Gang durch die neue Schau im MUSE-O eine Pause einlegen will, darf gerne auf einer (unbenutzten) Kloschüssel Platz nehmen. Denn in der Ausstellung geht es um die Entwicklung von Sanitärräumen im Allgemeinen und um Toiletten im Besonderen – einschließlich kurioser und lokaler Aspekte. Eröffnung ist am Sonntag, 12. November, um 15 Uhr.

Auch diese beiden fröhlichen Klohocker sind in der Ausstellung zu entdecken. Foto: Ait Atmane

Es ist ein Thema, das uns alle betrifft. Täglich. Und doch ist es weitgehend tabuisiert und buchstäblich ein wenig „anrüchig“ – also eine ideale Voraussetzung für eine ebenso unterhaltsame wie informative Ausstellung. Ulrich Gohl und weitere Rechercheure aus dem Umfeld von MUSE-O haben eine Menge Fakten, Geschichten und Exponate rund um die Nasszelle zusammengetragen.
Den Kern der Ausstellung bilden die zahlreichen Miniatur-Toiletten und -Bäder aus der Sammlung des Eislingers Roland Schmitt: Seit mehr als 40 Jahren, damals als Kunststudent, beschäftigt er sich mit der „Klo-Geschichte“, seit 20 Jahren sammelt er Mini-Toiletten in den verschiedensten Formen. Mittlerweile hat er deutlich über 1500 Exemplare und damit eine der weltgrößten Sammlungen zu dem Thema. Davon zeigt MUSE-O in mehreren prall gefüllten Vitrinen zwar nur einen kleinen, aber beeindruckenden Teil – von künstlerisch wertvoll bis kitschig, von nett bis geschmacklos.

Zu sehen gibt es aber auch Original-Aborte, zum Beispiel zwei prunkvolle stille Örtchen, die über 100 Jahre alt und heute im Besitz von Sanitärunternehmen sind. Oder ein Möbelstück, das aussieht wie ein Schrank, aber einen Toilettenstuhl in seinem Inneren verbirgt. Aber auch Schilder, die einst „Männlein“ und „Weiblein“ den Weg zum stillen Örtchen wiesen.

Beim Eintritt in die beiden Ausstellungsräume werden die Besucherinnen und Besucher von zwei original-großen Dixi-Klos, auf Planen gedruckt, empfangen. Auf historischen Postkarten können sie alte Stuttgarter Plätze entdecken, auf denen, quasi als Beiwerk, „richtig aufwändige Klohäuschen“ zu entdecken sind, wie der Kurator berichtet. Überraschend auch, dass bereits im 19. Jahrhundert die „geruchlose Toilette“ ein Thema und ein „Seller“ war: Die Firma Keese, damals ansässig in Ostheim in der Florianstraße, hatte ein Patent auf „Ölpissoirs nach System Beetz“ und verdiente damit eine Menge Geld. Sie warb 1908 anlässlich der württembergischen Bauausstellung mit einer ganzseitigen Anzeige für ihre Produkte. Aber auch in jedem Reiseführer aus der Zeit um 1900 fand sich „eine Sonderseite mit öffentlichen Toiletten“, weiß Gohl.

Die Ausstellungstafeln befassen sich außerdem mit einem Architekten von der Gänsheide, der ob der zahlreichen von ihm geplanten Toilettenanlagen den zweifelhaften Titel „Scheißhäusles-Architekt“ erhielt. Sie erzählen von der Entwicklung der Nasszellen ebenso wie von den Reinlichkeitsvorstellungen, die noch vor ein bis zwei Generationen ganz andere waren als heute. Und sie befassen sich mit den „Vouchers“ oder „Piss-Bons“, also den Gutscheinen, die man bei der Nutzung von Autobahn- oder Bahnhofstoiletten erhält und am Kiosk einlösen kann – wobei man allerdings letztlich immer drauflegt.

Zauber der Nasszelle. Modelle, Geschichte und Geschichten. Eine MUSE-O-Ausstellung.
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
12. Nov. 2023 bis März 2024, Eröffnung So., 12. Nov., 15 Uhr
Geöffnet Sa, So 14-18 Uhr
Eintritt: € 2,-, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Archivfoto, Klaus

Muse-o – Ein Abend über Thaddäus Troll

Viele Jahre hat der Dichter und Autor von „Deutschland deine Schwaben“ in Gablenberg gewohnt. Ihn ehrt das MUSE-O mit einer Veranstaltung in seiner Lesungsreihe „Text & Extra“: am Mittwoch, dem 18. Oktober.

In Cannstatt geboren, in Gablenberg gestorben – Thaddäus Troll (1914-1980), bürgerlich Dr. Hans Bayer, Seifensiederssohn, der in tiefer Depression seinem Leben selbst ein Ende gesetzt hat. Kriegsberichterstatter, genialer Satiriker, kenntnisreicher Theaterkritiker, kritischer Mundartdichter, engagierter Funktionär in Schriftstellerverbänden und SPD-Wahlkämpfer, leidenschaftlicher Hobbykoch, liebender Ehemann und Vater, seit 1967 mit seinem Bestseller „Deutschland deine Schwaben“ zum Inbegriff des schwäbischen Literaten geworden – so fasst Jörg Bischoff in seiner Biografie den widersprüchlichen Menschen Troll zusammen.

Das verspricht ein nachdenklicher, aber auch heiterer Abend zu werden: Der Journalist und Autor Jörg Bischoff erzählt aus dem Leben Trolls, über den er das Buch „Thaddäus Troll. Eine schwäbische Seele“ geschrieben hat. Der Sprecher und Kabarettist Martin Ehmann liest dazu ausgewählte Texte aus verschiedenen Schaffensperioden in Hochdeutsch und Schwäbisch. Das Cuisinle sorgt für Getränke und einen kleinen Imbiss.

Die Lesung steht in der MUSE-O-Reihe „Text & Extra“, der Eintritt ist frei. Das Zustandekommen dieses Abends haben diesmal drei Kooperationspartner möglich gemacht: das MUSE-O, der SPD-Ortsverein Stuttgart-Ost und die Ostend-Buchhandlung.

Jörg Bischoff: Thaddäus Troll. Eine schwäbische Seele. Sprecher: Martin Ehmann. Eine Veranstaltung in der MUSE-O-Reihe „Text & Extra“
Mittwoch, 18. Okt. 2023, 19 Uhr
MUSE-O/Theater La Lune, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
Eintritt frei
Aktuelle Informationen stets unter muse-o.de

Info von facebook.com/MuseO.Stuttgart