Pressemitteilung
Schmalzmarkt in Gablenberg
Stellungnahme der Handels- und Gewerbevereine Gablenberg und Stuttgart-Ost zu den Planungen im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt Gablenberg“, insbesondere zum Entwurf des Gewinnerbüros SCALA , mit Schwerpunkt Schmalzmarkt und Gablenberger Hauptstraße, sowie zur Einrichtung einer Busspur in der Wagenburgstraße.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ungeachtet der Tatsache, dass der Entwurf des mit knapper Mehrheit zum Sieger gekürten Büros SCALA noch in der Bürgerbeteiligung diskutiert wird und der Ideenteil über die Gablenberger Hauptstraße noch nicht Beschluss ist, möchten wir insbesondere die Mitglieder des Umwelt- und Technikausschusses im Gemeinderat auf Schwächen und Gefahren für den Standort aus Sicht der Handels- und Gewerbevereine aufmerksam machen.
Wir halten es für die noch in Gablenberg existierende Vielfalt an Geschäften und Dienstleistern für sehr problematisch, wenn in dem Entwurf systematisch Parkplätze an wichtigen Stellen ersatzlos wegfallen sollen. Insgesamt handelt es sich dabei um ca. 180 Parkplätze.
Sowohl das Ärztehaus in der Gablenberger Hauptstraße 77, als auch die BW Bankfiliale sind ebenso wie die gegenüberliegende Petruskirche wichtig für einen lebendigen Stadtteil als auch auf solche Parkmöglichkeiten für ihre Besucher und Kunden angewiesen.
Auch der in dieser Zahl enthaltende ersatzlose Wegfall von ca. 80 Parkplätzen in der Wagenburgstraße für eine geplante Busspur (ab der Gablenberger Hauptstr. bis zur Schwarenbergstraße) ist aus unserer Sicht gegenüber den Anwohnern nicht vertretbar. Zum einen erhöht es den jetzt schon im Quartier vorhandenen erheblichen Parkdruck in den Abendstunden, sowie den unnötigen Parkplatzsuchverkehr in den Nebenstraßen.
Solche Maßnahmen dürften aus Sicht der beiden HGVs erst dann umgesetzt werden, wenn alternative Parkmöglichkeiten durch neue Parkhäuser oder Parkgaragen in der Nachbarschaft geschaffen wurden. Deshalb gilt es vordringlich zu untersuchen, ob an diesen Standorten Parkhäuser geschaffen werden können:
- Vor dem Tunnelportal des Wagenburgtunnels
- Unter dem Wendehammer in der Wagenburgstraße, entlang des Gebäudes Wagenburgstraße 149
- Unter dem Schulhof der Gablenberger GHS
- An der Einmündung der Libanonstr. in die Bergstraße in den Hang hinein.
- An der Einmündung der Gaishämmerstr. in die Bergstraße in den Hang hinein.
- Unter dem Schmalzmarkt
Auch der geplante massive Eingriff in die gewachsene Struktur des Schmalzmarktes bietet mehr Nachteile als er Vorteile schafft.
Die von uns kritisierten Maßnahmen im Einzelnen sind:
- Der geplante Wegfall des Bachlaufes und des Brunnens ist ein Verlust an Aufenthaltsqualität.
- Die bisher für einen gesicherten Aufenthalt für spielende Kinder sowie Restaurantbesucher sorgende kleine Mauer soll wegfallen zugunsten einer offenen Fläche, die den Verkehr bedrohlich nahe an die Aufenthaltsfläche führt. Nicht umsonst sind erst vor Jahren Leitpfosten am Straßenrand aufgestellt worden um die Fußgänger zu schützen.
- Der Wegfall der Busbuchten am Schmalzmarkt in beide Richtungen führt zwangsläufig zu noch größerem Verkehrsstau.
Eine wirksame nachhaltige verkehrliche Entlastung der Gablenberger Hauptstraße ist nur dann zu erreichen, wenn dem Verkehr auf die Fildern alternative Möglichkeiten geboten werden, etwa durch eine direkte Auffahrt als Verlängerung der B14 zur mittleren Filderstraße hin oder über einen Linksabbieger von der Wagenburgstraße in die Schwarenbergstraße.
Die von Herrn Esefeld (SCALA Architekten) geäußerte Annahme, der Verkehr in der Gablenberger Hauptstraße würde von selbst in den nächsten Jahren abnehmen, wird unserer Meinung nach weder durch Entwicklungen zu mehr Emissionsfreiheit noch durch Zulassungszahlen gestützt.
Handels- und Gewerbeverein Gablenberg HGV Stuttgart Ost
gez. Peter Metzler gez. Thomas Rudolph
(Vorsitzender) (Vorsitzender)
Siehe auch einen Bericht in der cannstatter-zeitung.de/-kritik-an-geplanten-verschoenerungen-in-gablenberg-
Foto, Klaus
Siehe auch scala-architekten.de/stuttg_gablenbergerhauptstrasse