Archive for the ‘Es war einmal’ Category

Ausstellung: 550 Jahre „Klösterle“

Bad Cannstatt KlösterleDas Stadtmuseum Bad Cannstatt, Marktstraße 71/1, zeigt von Mittwoch, 4. September, bis zum 23. Februar die Ausstellung „550 Jahre „Klösterle““.

Eröffnet wird die Ausstellung am Dienstag, 3. September, um 19 Uhr. Nach der Begrüßung durch Dr. Manfred Schmid vom Planungsstab Stadtmuseum Stuttgart erinnert der Architekt Hermann Kugler an die „Rettung des Klösterle“. Der Historiker Olaf Schulze führt in die Ausstellung ein.

Cannstatter Institution

Das Klösterle ist eine Cannstatter Institution, ein Wahrzeichen der Sauerwasserstadt. Es gilt als das älteste erhaltene Wohnhaus auf Stuttgarter Gemarkung. Heute beherbergt es neben einem Architekturbüro und dem Stadtmuseum Bad Cannstatt eine auch von internationalen Gästen vielbesuchte Weinstube.
Klösterle gerettet

Dabei stand die Erhaltung des Gebäudes in den 1970er-Jahren auf des Messers Schneide. So gab es Pläne, auf dem Areal ein Kaufhaus nebst Parkhaus zu errichten. Der Initiative eines jungen Architekten, Hermann Kugler, und zahlreicher Bürgerinnen und Bürger ist es letztlich zu verdanken, dass das Klösterle gerettet wurde. Aus den Reihen des Traditionsvereins „Kübelesmarkt“ bildete sich zu diesem Zweck „Pro Alt-Cannstatt“, mit zahlreichen Aktionen wurden Spenden gesammelt. 1984 war die denkmalgerechte Sanierung des Hauptgebäudes des Klösterle durch Hermann Kugler und sein Team abgeschlossen und wurde mit dem Denkmalschutzpreis (Peter-Haag-Preis) belohnt.

Überraschungen

Dabei trat manche Überraschung zu Tage, so eine Bohlenstube im ersten Obergeschoss und eine Renaissance-Stuckdecke in einem Kapellenraum im zweiten Stock, deren originale Farbfassung unter zahlreichen Übermalungen entdeckt und freigelegt wurde. Zudem konnte für das Klösterle durch dendrochronologische Untersuchungen (Jahresringe im Holz) das Hauptbaujahr 1463 nachgewiesen werden. Bei der Recherche für die Ausstellung zum 550-jährigen Bestehen des Klösterles fanden sich in den für Cannstatt seit Mitte des 16. Jahrhunderts lückenlos erhaltenen Kauf- und Steuerbüchern zahlreiche Hinweise auf die wechselvolle Besitzergeschichte des Hauses.
Albrecht Wacker

Besonders deutlich zeichnet sich dabei die Persönlichkeit Albrecht Wackers ab, eines typischen Vertreters der württembergischen „Ehrbarkeit“, der das Klösterle von seiner Mutter geerbt hatte und in den 1570er-Jahren nach seinen Wünschen repräsentativ umgestalten ließ.


Teil der Stuttgarter Museumslandschaft

Die aktuelle Ausstellung stellt die neuen Ergebnisse zur Haus- und Besitzergeschichte vor und wirft einen Blick auf die Erhaltungsgeschichte. In der wiederaufbauten Klösterle-Scheuer wurde im Dezember 1988 – vor nunmehr 25 Jahren – das Stadtmuseum Bad Cannstatt neu eröffnet, das zuvor als Heimatmuseum Bad Cannstatt seit 1959 in der Wilhelmstraße ansässig war. Seither ist das Klösterle-Areal ein lebendiger Teil der Stuttgarter Museumslandschaft.

Info, Stadt Stuttgart
Archivfotos, Sabine und Klaus

Marktreibenden und Schaudarsteller auf dem „Tobel“ – Dobel im schönen Schwarzwald

Das Spectakulum auf dem „Tobel“ lockt Mittelalterfreunde aus nah und fern
Lothar ist aus München und extra angereist, um im Schwarzwald so ein Spektakel mitzuerleben:
„Ich finde es hier einfach klasse,“ so der junge Kelte, der sich in seinem Mittelalterkostüm gerne unter die Ritter und Marketender mischt. „Das ist authentisch und ich kann drei Tage lang ohne Handy und modernen Schnickschnack die Welt genießen“.

Das Leben im Mittelalter hat Vorzüge. Die Marktreibenden und Schaudarsteller bestätigen das ohne mit der Wimper zu zucken. „Wir verbringen unsere Freizeit auf Mittelaltermärkten“, so Alexandra Winterhalter alias „Gräfin von Schlossfrauenstein“. Sie bereist mit ihrer Familie bereits seit 11 Jahren Mittelaltermärkte und weiß das bunte Treiben ebenso zu schätzen wie die familiäre Atmosphäre. „Wir treffen hier nicht nur Kunden, die unseren Honig und selbstgerechten Senfvariationen kaufen, sondern auch Freunde, mit denen wir Spaß haben, uns austauschen und in aller Ruhe reden können“.
Die Mittelalter-Atmosphäre entspannt und entschleunigt. Also ein Grund, die Märkte bis 23 Uhr zu öffnen, das Lagerfeuer zu schüren und das Horn mit wertvollem Beeren- oder Gerstensaft zu füllen. Die Bruchsaler Ritterschaft kennt zudem viele Anekdoten und Histörchen aus der Region, so dass ein Abend meist nicht ausreicht, um seine Mittelalterkenntnisse aufzufrischen. Zudem gibt es wissenswertes rund um mittelalterliche Mode, Gewürze, Senf, Destillate sowie Schafsfelle, Schwerter, Weidenkörbe, Keramik, Tücher, Ton und Bürsten.

Noch bis Sonntag 18 Uhr – Dobel am Wasserturm

Infos und Fotos, SPECTACULUM – Mittelaltermarkt Fr. 23.08. – So. 25.08.13 Die Bruchsaler Ritterschaft kommt auf den Dobel.

Tolle Videos vom Lagerleben gibt es unter facebook/gemeinde.dobel

Anfahrt

Presse, Sabine Zoller

Sonne pur bei der großen Eröffnung des Mittelalter Spektakels auf dem Dobel

Dobel.de-Mittelalter1Rund 180 Mitwirkende lagern am Fuss des Wasserturms in der Höhe mit Blick auf die Rheinebene.

Hier kann man Erfahrungen austauschen, essen und Trinken, Gewürze kaufen oder sich mit Gleichgesinnten treffen.

Die Stimmung ist grandios und Samstag kann bis 23 Uhr an den Marktständen eingekauft werden.

Weitere Infos unter SPECTACULUM – Mittelaltermarkt Fr. 23.08. – So. 25.08.13 Die Bruchsaler Ritterschaft kommt auf den Dobel.

Tolle Videos vom Lager gibt es unter facebook/gemeinde.dobel

Presse, Sabine Zoller
Foto, SPECTACULUM – Mittelaltermarkt

Dobel Spectaculum auf historischen Fundamenten

Die einzigartige Höhenlage im Nordschwarzwald hatte einst eine Verteidigungsanlage

Ritter-Wolfgang-Krieg-mit-RDobel (SZ). „Wir agieren mit unserem Spectaculum auf historischem Grund!“ Wolfgang Krieg, Bürgermeister der Gemeinde Dobel ist sichtlich stolz auf die Recherchen seines Stellvertreters Bernhard Kraft, der in der Geschichte des Ortes besonders bewandert ist. Nach Aussage des stellvertretenden Bürgermeisters Kraft, befand sich in der Nähe des Wasserturmes einst ein militärischer Stützpunkt gegen die „Franzoseneinfälle“.
„Die „Doppelte Redoute aufm Tobel“  war Teil der sogenannten „Schwarzwaldlinie“, eine Verteidigungslinie auf den Höhen des Schwarzwaldes, die aus einzelnen Schanzen, sog. „Redouten“, bestand“, so Kraft. Eine „Redoute“ bestand aus Wall und Graben, Pallisaden und  Sturmpfählen. „Hinter diesem rundum laufenden Schutzwall befand sich ein Blockhaus als Mannschaftsgebäude und Munitionsdepot. Die Redoute auf dem Dobel war mit einem Umfang von 50 Metern im Quadrat die größte“, erläutert Kraft. Daher auch die Bezeichnung „doppelt“, denn sie bot 100 Landsknechten Schutz. Im Jahr 1734 erstellt,  war sie rund neunzig Jahre fester Bestandteil des dörflichen Lebens auf dem Dobel und wurde erst nach den Wirren der napoleonischen Kriege eingeebnet.
Plan_einer_Redoute_allgemeiFoto, die Abbildung zeigt, wie ein Redoute aufgebaut war
Nach Aussage von Wolfgang Krieg sind diese Daten zwar nicht mehr „Mittelalter tauglich“, aber dennoch ein „Zeichen für die strategisch wichtige Position des Ortes in früheren Zeiten“. Mit einem breiten Schmunzeln im Gesicht erklärt der versierte Touristiker, dass die Gemeinde Dobel heute als strategisches Einzugsgebiet für Erholungssuchende gilt und das große Mittelalter Spectaculum auf charmante Art und Weise den Höhenluftkurort für die ganze Familie attraktiv macht. „Wir bieten unseren Gästen mit Spezialisten der Bruchsaler Ritterschaft ein umfassendes Schau- und Mitmach-Programm sowie ein attraktives Angebot an kulinarischen Besonderheiten.“ Vom Spanferkelessen über Fladenbrot aus den historischen Feldküchen sowie erfrischende Spezialitäten aus dem Bierfass soll es nach Aussage des Veranstalters an nichts mangeln.

Info und Fotos, Dobel.Info
Presse Sabine Zoller

Besuchen Sie das 2. Dobler Spektakulum bietet Zeitreise ins Mittelalter 23. – 25.08.2013

Gedenkstätte Wege der Erinnerung am Flughafen Stuttgart

Posted by Klaus on 18th August 2013 in Allgemein, Es war einmal, Fotos

Am Flughafen Stuttgart befindet sich die Gedenkstätte zur Mahnung an das KZ Außenlager Echterdingen-Bernhausen und zum Gedenken der dort Gestorbenen

Auf der Hinweistafel zu lesen: „Das KZ-Außenlager Echterdingen – Bernhausen. Von November 1944 bis Januar 1945 befand sich auf dem Flughafen Stuttgart ein Außenlager des KZ Natzweiler im Elsass. Die 600 jüdischen Häftlinge stammten aus 17 Nationen und mussten auf dem Flughafengelände und in Steinbrüchen der Umgebung Zwangsarbeit leisten. Als Lager wurde der heute noch bestehende ‚Hangar 13‘ genutzt. Mindestens 119 Häftlinge wurden hier Opfer der NS-Gewaltherrschaft und starben an Hunger und Entkräftung. Auf dem Gelände des US-Airfiels befinden sich die 2005 entdeckten Gräber von 34 Häftlingen. 85 der Opfer sind auf dem Ebershaldenfriedhof in Esslingen bestattet.“

Genaue Informationen gibt es unter den Links, Filderstadt/Gedenkstätte und Gedenkstiftung „Wege der Erinnerung“, Gedenkstaette-Echterdingen-Bernhausen und alemannia-judaica/echterdingen_kz_friedhof

Fotos, Klaus

Besuch in der 30 Zone Rottenburg am Neckar – Heimattage 17.08. – 09.09.2013

Heimattage-Ausstellung „Gut be-Trachtet“ im Sülchgau-Museum
Sülchgau-MuseumDie Ausstellung im Sülchgau-Museum ist jeweils Dienstags, Donnerstags, Samstags und Sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Zur Eröffnung am 17. August um 18 Uhr im Haus Nepomuk werden Trachtenpaare der „Neckartaler“ aus Kiebingen Volkstänze aufführen. Die Eröffnung wird vom „Stuttgarter Saitenspiel“ mit Kontrabass, 2 Hackbretter, Zither und Gitarre musikalisch begleitet. In seinem Festvortrag wird Herr Gottfried Rohrer, 1. Vorsitzender des Landesverbandes auf die Besonderheiten der einzelnen Trachten eingehen.
Info: wtg-rottenburg/heimattage-ausstellung–gut-be-trachtet–im-suelchgau-museum
Neckar-Erlebnis-Tal

Weitere Infos: heimattage-2013

Fotos, Sabine und Klaus

Von Hagelschlag und bösem Dorle

Posted by Klaus on 17th August 2013 in Allgemein, Es war einmal

HagelschadenWie sich ein Pfullinger Handwerker im Jahr 1889 für die Nachwelt verewigte

Stadtarchivar Stefan Spiller berichtet
Ein gespaltenes grobes Holzbrett und zwei Papierfetzen – auf den ersten Blick ein klarer Fall für den Kamin oder die Müllabfuhr. Nur die fremd anmutende Aufschrift, wohl mit einem Zimmermannsbleistift verfasst, lässt einen innehalten. So auch die Entdecker der Fundstücke aus einem alten Registraturschrank im Pfullinger Rathaus IV, frühere „Helferei“ und Pfarramtsgebäude.

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Foto Hagelschaden 2013, Klaus

Die Burgenstraße: Wie Perlen auf der Schnur

HeidelbergMehr als 70 Burgen, Schlösser und Burgruinen reihen sich wie Perlen auf der Schnur zwischen Mannheim und Prag aneinander. Eine Fahrt entlang der Burgenstraße ist eine spannende Reise in die Vergangenheit. Einer der besonders lohnenden Abschnitte dieser beliebten Touristikstraße verläuft zwischen Heidelberg und Rothenburg ob der Tauber.

Zunächst also Heidelberg, die vielgeliebte Perle der Romantik. Noch immer lässt die gewaltige Schlossruine erahnen, welcher Glanz und welche Pracht einst am Kurpfälzischen Hof herrschten. Zu den Heidelberger Superlativen gehört natürlich auch das größte Weinfass der Welt – es fasst interessante 221.726 Liter. Gern kolportieren die Gästeführer die Geschichte vom Hofnarren des Kurfürsten Karl Philipp, dem Zwerg Perkeo, der das Fass – zumindest einen beachtlichen Teil – ausgesoffen haben soll.

Die Romantischen Vier und das Himmelreich

Hinter Heidelberg beginnt wohl der schönste und dramatischste Teil des Neckartals mit den „Romantischen Vier”, den Nachbarstädten Neckargemünd, Neckarsteinach, Hirschhorn und Eberbach. Mittelalterliche Gassen und Winkel zeugen in Neckargemünd von der wechselvollen Stadtgeschichte. Nacherleben lässt sich diese im alten Rathaus. Im dortigen Museum findet sich zudem viel Wissenswertes zur traditionsreichen Neckarschifffahrt. In Sichtweite der ehemals Freien Reichsstadt thront über dem Neckar die Burgfeste Dilsberg mit einem grandiosen Blick in den Naturpark Neckartal-Odenwald und den Kraichgau.

Flussaufwärts geht’s vorbei an den Burgenstädtchen Neckarsteinach und Hirschhorn nach Eberbach, dem Fachwerkstädtchen Mosbach und nach Gundelsheim. Hier erwartet den Gast das „Himmelreich”. In der gleichnamigen Weinlage gedeihen Riesling, Trollinger und Co., die sich in der Altstadt und den typischen „Besenwirtschaften” genießen lassen. Imposant thront über der ehemaligen Deutschordensstadt Schloss Horneck, das zweitgrößte Schloss am Neckar. In Gundelsheim sollte man unbedingt einmal vom Auto aufs Schiff umsteigen, gemütlich vom Wasser aus die Rebhänge und Wälder, die burgengekrönten Hügel und die romantischen Orte am Fluss an sich vorüberziehen lassen.

Blauer Turm und Eiserne Faust

Burg-Guttenberg-(6)Auf Burg Hornberg, hoch über Neckarzimmern, lebte 45 Jahre lang Götz von Berlichingen, Urbild des Rittertums schlechthin. Die berühmte „Eiserne Faust” im Burgmuseum ist Zeuge dieser unruhigen Epoche. Nicht weit entfernt liegt schon die seit Stauferzeiten unzerstörte Burg Guttenberg. Zu den Attraktionen der Region zählt hier die Deutsche Greifenwarte mit ihren Flugvorführungen von Geiern, Adlern und Co. Nach einer sachkundigen Führung durch das Burgmuseum bietet sich eine Rast im Heuhotel am Fuße von Burg Guttenberg an. (Foto, Hinweisschild Burg Guttenberg, Archiv Stratkon)

Weiter führt die Burgenstraße ins türmegeschmückte Bad Wimpfen. Über dem Neckar thront die einstige Kaiserpfalz, die historische Altstadt ist ein absolutes Muss. „Fenster & Türengeschichten” heißt hier die Erlebnisführung, in der historisch Gewandete über ihr Leben im Mittelalter berichten. In Bad Wimpfen kraxeln Besucher auf den Blauen Turm, das Wahrzeichen der Stauferstadt. Die Mühe der 167 Stufen lohnt sich. Oben wartet ein einmaliger Ausblick über Stadt und Land. Die romantische Reise führt auch zur Burgruine Weinsberg, bekannt für die „Tat der Treuen Weiber”. Die edlen Damen durften bei einer Belagerung soviel aus der Burg schleppen, wie sie tragen konnten. Doch nicht Schmuck und Tand luden sich die guten Frauen auf den Rücken, sondern ihre Männer, die sie vor der Gefangenschaft retteten.

Von Schwäbisch Hall nach Rothenburg

Ein kleiner Abstecher lohnt nach Jagsthausen – dem Geburtsort des Götz von Berlichingen. Hier gehen bereits seit 1949 jeden Sommer die Burgfestspiele im stimmungsvollen Burghof über die Bühne, eine großartige Kulisse für Goethes „Götz” und andere Stücke. Auf eine noch längere Tradition können die Freilichtspiele in Schwäbisch Hall zurückblicken. Der ehemalige Spielort auf der breiten Freitreppe zur Kirche St. Michael mit den schmucken barocken Häusern und dem Marktplatz schafft ein zauberhaftes Ambiente. Durch die alte Salzsiederstadt am Kocher lohnt ein ausführlicher Bummel und der Panoramablick von der Dachterrasse des alten Sudhauses über die Altstadt zeigt den historischen Ort in seiner ganzen Pracht.

Bald danach verlässt die Burgenstraße Baden-Württemberg und beginnt den bayerischen Abschnitt gleich mit einem der Wahrzeichen deutscher Mittelalter-Romantik: ­Rothenburg ob der Tauber.

Informationen

Einzelheiten zu allen Highlights an der Burgenstraße, zu Unterkünften und Veranstaltungen gibt es unter: Die Burgenstraße e.V., Allee 28, 74072 Heilbronn, Telefon: 07131- 564028,

www.burgenstraße.de, info(at)burgenstraße.de

Quelle: Text im Original erschienen in „Baden-Württemberg erleben 2013“ der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg. Autorin ist Angela Erdmann. baden-wuerttemberg/wie-perlen-auf-der-schnur

Archivfoto Heidelberg, Klaus

125 Luftballone zum Gedenken an das Luftschiff das vor 125 Jahren hier abhob 10.08.2013

Posted by Klaus on 10th August 2013 in Allgemein, Es war einmal, Fotos, Stuttgart

Pro-Alt-Cannstatt gedachte heute dem Ereignis des ersten Luftschiffs welches vor 125 Jahren an der Ecke Kreuznacher/Kissinger Straße abhob mit einer Aktion: Um 11 Uhr starte ein Luftballonwettbewerb. Der Verein lässt 125 Luftballone ind den sommerlichen Himmel über Bad Cannstatt.


Siehe unseren Beitrag 125-luftballone-zum-gedenken-an-das-luftschiff-das-vor-125-jahren-hier-abhob

Presseinfo: Pro-Alt-Cannstatt
proaltcannstatt

Baumgarten – Wölfert Archiv Rottweil

Wie der Motor in die Luft kam

125 Jahre Motorluftfahrt

Das Bundesland Baden-Württemberg feierte 2011 das Jubiläum 125 Jahre Automobil“ « Denn vor 125 Jahren, also 1886, erhielt Dr. Carl Friedrich Benz aus dem badischen Mannheim das Deutsche Reichs-Patent Nr. 37435 für seinen Patent- Motorwagen, also für das erste Automobil der Welt. Aus diesem Anlass wurden in Baden-Württemberg, und nicht nur hier, viele Gedenkveranstaltungen durchgeführt und das SWIR Fernsehen hatte einen sehenswerten Dokumentarfilm gedreht.

Zwei Jahre später, am 5. August 1888, hat seine Frau Bertha Benz mit ihren beiden Söhnen, jedoch ohne Wissen ihres Mannes, mit diesem Patent-Motorwagen ihre Eltern in Pforzheim besucht und dabei die erste Oberlandfahrt eines Automobils über 106 Kilometer durchgeführt und zwei Tage später auch wieder zurück. Und so nebenbei erhob sie die Stadtapotheke in Wiesloch, Baden, zur „Ersten Tankstelle der Welt“, denn Benzin wurde seinerzeit in der Apotheke verkauft.

Nur fünf Tage später, am 10. August 1888*, erhob sich aus dem Hofe der Daimlerschen Fabrik auf dem Seelberg im württembergischen Cannstatt (dem heutigen Bad Cannstatt bei Stuttgart) das Luftschiff von dem aus Leipzig stammenden Dr. Wölfert, angetrieben von einem Benzinmotor von Gottlieb Daimler, seiner Form wegen „Standuhr“ genannt. Wölfert landete nach ca. 12 km Luftfahrt auf dem Exerzierplatz bei Kornwestheim. Wölfert’s Luftschiff basierte auf dem „System Baumgarten“ – einem Luftschifftyp, der vom sächsischen Luftschiffpionier Ernst Georg Baumgarten aus Grüna bei Chemnitz entwickelt worden war und mit dem dieser 1879 erstmals erfolgreich aufstieg, damals allerdings mangels eines Motors mit Muskelkraft angetrieben.

Somit wurde nur fünf Tage nach der weltweit ersten Oberlandfahrt eines Automobiles bereits die Motorluftfahrt eingeläutet, mit einem Benzinmotor, also mit einem Motor, mit dem die Luftfahrt überhaupt erst ermöglicht wurde. Wie wir wissen, gab es vorher bereits Versuche mit Dampfmaschinen (Henri Giffard 1852), Gasmotoren (Paul Haenlein 1870/71) und Elektromotoren (Renard und Krebs 1884 sowie Gebrüder Tissandier 1883/84), um nur einige dieser Pioniere zu nennen. Wir wissen heute, dass diese Motoren nicht für die Luftfahrt geeignet waren bzw. sind.

Der erfolgreiche Aufstieg von Cannstatt war der bisher größte Erfolg eines Baumgarten/Wölfertschen Luftschiffes, wenn auch der Motor mit 84 kg (42 kg/PS) und Dr. Friedrich Hermann Wölfert mit über 90 kg für das kleine Luftschiff zu schwer waren und deshalb sein Assistent Michael aus Dresden das Luftschiff bediente.

Somit können im Jahre 2013 das Bundesland Baden-Württemberg und der Freistaat Sachsen gemeinsam j25 Jahre Motorluftfahrt“ feiern. Gottlieb Daimler hatte bereits 1885 seinen Motor als Luftschiffmotor patentieren lassen und war mit dem Ergebnis der ersten Auffahrt zufrieden. Er konnte seinem Motto treu bleiben, das lautete: Meine Motoren sollen „zu Lande, zu Wasser und in der Luft“ verwendet werden können. Darum hat Daimler als sein Markenzeichen die 3 Ebenen (Wasser, Erde und Himmel) mit seinem dreizackigen Stern symbolisiert. Ja, Sie haben recht, der Zacken am Mercedes-Stern, der nach oben zeigt, gehört dem Luftschiff von Dr. Wölfert, System Baumgarten.

Weitere Auffahrten Wölferts in Leipzig, Dresden, Stuttgart, Ulm, Augsburg, München und Wien, mit und ohne Motor, sollten folgen. In Augsburg konnte Wölfert den Fabrikanten Kommerzienrat August Riedinger für die Luftfahrt begeistern. Dieser baute fortan Luftschiffe, Frei- und Fesselballone und hatte einen wesentlichen Anteil daran, dass Augsburg bis heute den Beinamen „Luftfahrtstadt“ trägt.

Bis 1897 baute Wölfert 7 Luftschiffe, die alle die Merkmale des genialen Luftschifferfinders Baumgarten beinhalteten und führte über 100 Auffahrten mit wechselnden Erfolgen durch.

Am. 12. Juni 1897 stürzte Wölfert in Tempelhof berennend ab, dabei kam er und sein Monteur Robert Knabe ums Leben. Sie waren die ersten Opfer die die motorisierte Luftfahrt forderte und viele sollten folgen.

Die legendären großen Zeppeline, die von 1900 bis 1937 die Menschen faszinierten aber auch die Prallluftschiffe, (Blimps) und Heißluftluftschiffe, die bis heute zu Werbezwecken verwendet werden aber auch die modernen Zeppeline NT (neue Technologie) die heute den Himmel bevölkern, tragen Bauteile, die von Baumgarten/Wölfert vor 125 Jahren erfunden, angedacht, erwähnt oder erbaut wurden.

Günter 0. Schulz, Rottweil
Urenkel von Dr. Friedrich Hermann Wölfert

Datum belegt: Ludwigsburger Zeitung, 10.08.1888
Schwarzwälder Bürger-Zeitung, Rottweil, 10. und 12. 08.1888
Schwäbischer Merkur/Schwäbische Kronik, 12. und 16.08.1888
Fotos: Archiv Schulz

Das Buch dazu: Horst Teichmann und Günter 0. Schulz
Ein Traum wird wahr
Georg Baumgarten und Dr. Wölfert
Die wichtigsten deutschen Luftschiffpioniere des 19. Jahrhunderts
Schiff & Flugzeug – Verlagsbuchhandlung im Buchzentrum Empfingen
ISBN 978-3-86755-206-6

125-Jahre-7Nach den vielen Berichten in der Presse hat nun auch Daimler unter mercedes-benz/historie/125-jahre-hoehenflug-woelfert-und-das-luftschiff einen Beitrag veröffentlicht.

Danke an Klaus Enslin der uns diesen Link zukommen ließ.  Sein Beitrag ist unter ut-portal/motorluftfahrt nachzulesen.

 

Fotos, Klaus

2. Dobler Spektakulum bietet Zeitreise ins Mittelalter 23. – 25.08.2013

Mittelalter6Dobel (SZ). Mit Trommelwirbel und Fanfarenklängen ziehen zum zweiten Mal Ritter, Knappen, Gaukler und Herolde auf den Dobel, um dort Ihr Lager aufzuschlagen. Die einzigartige Höhenlage des Nordschwarzwaldes bietet vom 23. bis 25. August 2013 eine Zeitreise ins Mittelalter und nach Aussage von Bürgermeister Wolfgang Krieg ein historisches „Spectaculum“, das seinesgleichen sucht. In Zusammenarbeit der Bruchsaler Ritterschaft zieht „Ritter Wolfgang“ nicht in den Krieg, sondern zeigt rund um den Wasserturm ein mittelalterliches Treiben mit Abenteuern, die Kinderträume wahr werden lassen. „Das facettenreiche Treiben im Lager bietet nicht nur Kindern einen Einblick in das Leben unserer Vorfahren“, so Krieg. Das Mittelalter begeistert auch ihn:
„Der Dobel wurde im 11. Jahrhundert besiedelt, aber wer weiß denn heute noch, wie schwer es ist, ein Feuer zu entzünden, am Lagerfeuer das Essen für die Familie zuzubereiten und schließlich das Leben der Sippe zu schützen.“

Das einfache Leben und die Geheimnisse des Mittelalters wird professionell und authentisch durch die mittlerweile international agierende Bruchsaler Ritterschaft dargestellt. Für Heike Franz aus dem Vorstand des Kultur- und Heimatvereins Bruchsal zählt das Dobler Spektakulum zu einer der größten Veranstaltungen der Region, die mittelalterliche Kultur erlebbar macht. „Unsere Mitglieder sind mit Leidenschaft dabei und daher ist die Resonanz der Besucher entsprechend hoch“, resümiert Franz. Die historischen Kostüme sind selbst geschneidert und die dargestellten Persönlichkeiten sind Personen, die es auch in Wirklichkeit gegeben hat.
Als Burgenbauer und Städtegründer ist Bischof Gerhard II. von Ehrenberg in die Geschichte des nördlichen Oberrheingebiets eingegangen. Gerhard von Ehrenberg (auch Erenberg) stammt aus der Familie von Ehrenberg und war der erste Bischof aus dem Kraichgauer Ritteradel. Ohne ihn würde es auch den mächtigen Bergfried im Herzen von Bruchsal nicht geben. Ehrenberg ließ den Turm und die damalige alte Burg der Speyerer Fürstbischöfe 1358 als Verteidigungsanlage und Verwaltungssitz neu errichten. Der Bischof von Speyer ist beim Dobler Spektakulum dabei und wird dem weltlichen Ritter Hagen von Waldenburg mit einem Lehen beehren, während gleichzeitig junge Ritter um Ehre kämpfen und mit dem „Bihänder“, dem „Zweihandschwert“, zeigen, wie viel Kraft und Geschicklichkeit ein Kampf Mann gegen Mann erfordert. Eine ruhige Hand brauchen dagegen die Bogenschützen, die sowohl kleinen als auch großen Interessenten die Kunst des Schießens mit Pfeil und Bogen zeigen. Mit Spielleuten, Gauklern, Feuerkünstlern und einer Wahrsagerin ist das Spektaktulum ein Erlebnis für die ganze Familie, zumal auch Szenen gezeigt werden, bei denen Missetäter am Pranger stehen oder ein Schaftrichter seinen „Gefangenen“ vorführt. Alte Handwerkskunst erleben, einem Schmied zuschauen oder einen Hammer schwingen, die Sitten und Gebräuche dieser Zeit werden lebendig und zur Stärkung locken bunte Marktbuden mit kulinarischen Köstlichkeiten. Feldbäcker bieten in historischen Feldküchen ihr Fladenbrot an und zudem ist „deftig Speys und Tranck“ geboten. Wer also mehr über die Welt von Robin Hood und ein richtiges Heerlager erfahren möchte, sollte sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen.

Weitere Informationen
dobel.info

Bilder vom Veranstalter Kurverwaltung Dobel:
Die Höhenlage am Dobler Wasserturm wird zum Spektakulum Lager
Missetäter werden öffentlich zur Schau gesellt
Presse: Sabine Zoller