Gute Nachricht zum Hotel Silber – Das Hotel Silber bleibt erhalten
Das erste Ziel ist erreicht: Das Hotel Silber bleibt erhalten.
Initiative Lern-und Gedenkort Hotel Silber
Pressemitteilung
29. April 2011
Das erste Ziel ist erreicht: Das Hotel Silber bleibt erhalten.
Die Initiative Lern- und Gedenkort begrüßt es, dass sich SPD und GRÜNE auf den Erhalt des Hotel Silber verständigt haben. Dieses Ziel ist in einer Protokollnotiz zu den Koalitionsverhandlungen festgehalten. Dass der Abriss dieses „steinernen Zeugen“ verhindert wird, ist dem langjährigen hartnäckigen Engagement geschichtsbewusster Bürgerinnen und Bürger zu verdanken. Das Signal der Protestaktionen vor dem Hotel Silber, die Äußerungen von Angehörigen der Opfer, der Appell namhafter Persönlichkeiten aus der ganzen Republik haben gewirkt.
Wir freuen uns, dass sich bei den zukünftigen Entscheidungsträgern im Land eine verantwortungsvolle Haltung im Umgang mit diesem zentralen Ort des NS-Terrors in Stuttgart und Württemberg-Hohenzollern durchgesetzt hat und wir hoffen, dass diese Haltung auch bei den bevorstehenden Verhandlungen mit der Stadt Stuttgart und der Firma Breuninger handlungsleitend sein wird. Wir vertrauen hierbei insbesondere auf die klaren Äußerungen von Nils Schmid vor der Wahl, der als zukünftiger Finanzminister die direkte Verantwortung trägt für das landeseigene Gebäude. Es stimmt uns auch zuversichtlich, dass Winfried Kretschmann in einem Interview erklärt hat, dass Hannah Arendt Vorbild für ihn sei.
Wir erwarten, dass jetzt zügig die Gestaltung des Lern- und Gedenkortes im Hotel Silber, die Gründung des längst überfälligen NS-Dokumentationszentrums vorbereitet wird.
Hierfür ist uns wichtig:
– dass diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe von der Stadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg gemeinsam angegangen wird,
– dass die in der Erinnerungsarbeit engagierten Bürgerinnen und Bürger an diesem Gestaltungsprozess ernsthaft teilhaben können. Die Mitwirkung der bürgerschaftlichen Organisationen im zukünftigen Betrieb des Zentrums muss von Anfang an institutionell und konzeptionell verankert werden, damit dieses ein lebendiger Ort der gesellschaftlichen Auseinandersetzung werden kann.
Wir berufen uns hierbei auf die im Koalitionsvertrag verkündete neue Haltung zur Bürgerbeteiligung und werden deren Umsetzung auch im Umgang mit dem Hotel Silber einfordern.
Wir gehen davon aus, dass sich der Stuttgarter Gemeinderat demnächst mit den veränderten politischen Rahmenbedingungen für das Neubauprojekt am Karlsplatz auseinandersetzen wird. Wie auch immer das Bebauungsplanverfahren jetzt den neuen Gegebenheiten angepasst wird: in jedem Fall erwarten wir, dass die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung (die eingegangen Einwendungen sowie die Stimmen aus der Bürgeranhörung am 1. Dezember 2010) dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Eine lebendige Bildungseinrichtung in der Dorotheenstraße entspricht ganz der Leitidee einer nachhaltigen Entwicklung und Belebung des Stadtzentrums und steht keinesfalls im Widerspruch zu den Zielen der Stadtplanung.
Weitere Infos: hotel-silber
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Foto, Klaus