Eine der modernsten Metropolen Europas
Die Stadt der Gegensätze feiert 2013 mit einer umfangreichen Ausstellung Edvard Munch, ihren berühmtesten Sohn. Neben dem größten Künstler der Neuzeit gibt es jedoch mehr zu entdecken. Die Metropole am Wasser begeistert durch ihre futuristische Architektur und das pulsierende Leben in der Stadt.
Oslo überrascht und begeistert zugleich. Und das nicht nur zur Jahrhundertausstellung, die 2013 zum 150. Geburtstag von Edvard Munch gefeiert wird. Während Kunstinteressierte weltweit die atemberaubende Auktion in New York verfolgten, als eine Version des bekanntesten Munch-Gemäldes “Der Schrei” versteigert wurde, verkündet das norwegische Parlament just zum Beginn der großen Jubiläumsfeierlichkeiten einen weiteren Paukenschlag. Für 800 Millionen Euro wird eine neue norwegische Nationalgalerie am Hafen entstehen. Dieses Projekt verschlägt einem krisengeschüttelten Europa den Atem. Aber nicht genug damit. Weil das in den sechziger Jahren gebaute und mittlerweile 50 Jahre alte Munch Museum die große Menge der Munch Werke nur sporadisch präsentieren kann, wurde vom Stadtrat der Beschluss gefasst, ein neues Munch Museum direkt neben der spektakulären Kulisse der Osloer Oper zu genehmigen.
Das Kulturprojekt zwischen Börse und Hauptbahnhof wurde von dem norwegischen Architekturbüro Snøhetta direkt in die Bucht der Hafenregion hineingebaut und kostete 2008 umgerechnet rund 520 Mio. Euro. Das Gebäude aus schneeweißem Carraramarmor steht mitten im Wasser auf Pfählen steht erinnert an einen schwimmenden Eisberg. Das Dach ist begehbar und bietet im Sommer sogar Platz für Open Air Veranstaltungen mit bis zu 20.000 Personen. Es begeistert nicht nur architektonisch seine Besucher aus dem In- und Ausland sondern auch die CNN, die bereits 2012 die Oper als eines sechs wichtigsten Meisterwerke der modernen Architektur titulierte.
Die nordische Metropole setzt sich in Szene. Die Hauptstadt des Königreiches ist aus ihrem nordischen Winterschlaf erwacht. Die Energie, die aus dem Boden stammt wird gewinnbringend investiert. Das nordische Öl verhilft dem Land zu spektakulären Aktionen, die wiederum Neugierige ins Land der Mitternachtssonne locken.
Und Oslo hat Charme. Der historische Stadtkern um die Festung Akerhus sowie die schnurgerade, direkt zum Schloss führende Prachtstraße Karl Johans Gate zeugen von der Baulust der Norweger, die sich in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder den europäischen Stilrichtungen angepasst haben. Die wunderbare Fassadenarchitektur des 19. Jahrhunderts begeistert mit Jugendstil und Bauhaus sowie klassizistischer Schinkelarchitektur.
Daneben faszinieren die futuristisch anmutenden Gebäude des 21. Jahrhunderts, die ebenfalls im Hafen entstanden sind. Das moderne Aker Brygge, das als neuer Stadtteil jung und alt begeistert. Die alten Werfthallen sind heute moderne Einkaufszentren und bieten alles was das Herz begehrt. Nach Ladenschluss ladet der Blick auf die traumhafte Kulisse der alten Festung Akerhus und den alten Hafen zum Verweilen ein. Kein Wunder also, dass sich das bunte Treiben in die In-Lokale dieses Stadtbezirks verlagert hat. Ob Hummer, Lachs oder Krabben, dem Gaumenschmaus sind keine Grenzen gesetzt. Selbstverständlich bietet der neue Stadtteil um das A. F. Museum auch idyllische Ecken, um in Ruhe zu Plaudern, sich in der Sonne zu entspannen oder einfach nur im Gras zu liegen, um den vorbeieilenden Fährschiffen nachzuschauen.
Die Stadt der Gegensätze ist voll im Trend. Der Wandel von einer Königsstadt zu einer modernen Metropole und damit zu einer Plattform für junge Menschen die neuen Ideen realisieren längst vollzogen. Oslo – eine lohnenswerte Reise.
Weitere Informationen: visitoslo munch150
Bericht mit Fotos Sabine Zoller